neue töne (1388): grace joyner

das sind doch die schönen geschichten. wenn sich personen aus dem hintergrund schälen, ihre konturen nach und nach deutlicher werden, bis sie alsbald im lampenlicht stehen und selbst die ausgeleuchteten sind. so geschehen auch bei grace joyner, die sich zunächst als sängerin für andere verdingte, u.a. elim bolt oder bravy baby (beide bands waren hier bereits thema). die vision vom eigenen songschreiben schwebte grace bereits einige zeit im kopf herum. doch erst im herbst des jahres 2013 stellte sie eine kollektion erster entwürfe ihrem damaligen bandmitglied wolfgang zimmerman vor, einem sehr talentierten drummer und produzenten. die beiden harmonierten bereits über die jahre in den beiden benannten bands hervorragend. so war es keine überraschung, dass sich auch diese songs zu etwas besonderem entwickeln sollten.

am ende entstand die debüt ep "young fools", welche im frühjahr auf hearts & plugs erscheinen wird, am 13. mai, um genau zu sein. grace joyner formulierte dazu: “young fools serves to reflect on a difficult, yet incredibly important time in my life. i think there is something valuable in admitting your mistakes, as well as recognizing the power within you to leave them behind. somewhere in the middle of learning that getting hurt does not make you weak, i started the healing process – i started writing music.”

mittlerweile ist das joynersche projekt zu einem kollektiv angewachsen, zu dem sich camille rhoden, dan mccurry und nick jenkins zugehörig fühlen. die elektropopverwegenheit ist mäßig bis kalkuliert, der gesang in gesegneter schwebe und mit einer stimme zum überdauern. ob dies, wie es hier formuliert und ausgeführt wird, auch überdauert, sei dahingestellt. grace ist kein wirklich zartes wesen, eher die hardlinerin, meine ich, so aus der distanz betrachtet. sie bricht schon mal mit jemandem, und drückt sich weniger gewählt denn gezielt aus. das muss nicht jedem gefallen.

tracklist: 1. other girls 2. be good 3. holy 4. young thing 5. love of mine 6. wasted time.