der drumcomputer war nur einen knopfdruck entfernt von einer öden komposition aneinandergereihter beats. stumpfe kreationen, die in energischem
gegensatz zur spiel- und experimentierfreude des duos aus san francisco standen. was hölzern pochte erhielt kontrapunktierend den spiegel vor augen: sanae yamada, hinter einer kleinen ansammlung elektrischen geräts postiert, wirkte an diffizilen sounds und rhythmen, ripley johnson zelebrierte das hohelied des elektrogitarristen und sang den begeisterten jüngern ein ums andere lied. die tatsächlichen effekte ergaben sich aus dem sinfonischen miteinander, einer space- wie fuzz- und psychrock infizierten show. der manische beat, dem im gegenrhythmus häufig unrecht widerfuhr, kreiselte wie die zentrale andockstation taumelnd und doch sicher durch den kosmos, die finessereichen ornamentierungsmuster und belebenden texturen aus dem keyboard, die sich bei aller diversität repetitiven schleifen ergaben und schließlich das halluzinogene schwert einer schwarz getränkten sechssaitigen, die, wie ein blitz geführt, ordnungsprinzipien wieder herzustellen wusste.
gegensatz zur spiel- und experimentierfreude des duos aus san francisco standen. was hölzern pochte erhielt kontrapunktierend den spiegel vor augen: sanae yamada, hinter einer kleinen ansammlung elektrischen geräts postiert, wirkte an diffizilen sounds und rhythmen, ripley johnson zelebrierte das hohelied des elektrogitarristen und sang den begeisterten jüngern ein ums andere lied. die tatsächlichen effekte ergaben sich aus dem sinfonischen miteinander, einer space- wie fuzz- und psychrock infizierten show. der manische beat, dem im gegenrhythmus häufig unrecht widerfuhr, kreiselte wie die zentrale andockstation taumelnd und doch sicher durch den kosmos, die finessereichen ornamentierungsmuster und belebenden texturen aus dem keyboard, die sich bei aller diversität repetitiven schleifen ergaben und schließlich das halluzinogene schwert einer schwarz getränkten sechssaitigen, die, wie ein blitz geführt, ordnungsprinzipien wieder herzustellen wusste.setlist: stumbling / run around / dead west / fallout / catch / motorcycle / in the sun / when you cut / set it
male bonding, die eröffnungsband des abends, ließ es sich dagegen nicht nehmen, ihre gewaltorgie aus drei gitarren und einem beton zersplitternden schlagwerk ohne unterbrechung, und wenn vereinzelnd, dann langte es lediglich für einen kurzen gruß, durchzuziehen. die schlecht gemischte sosse ergoss sich über die vielfach anwesenden eher wie gestocktes denn einer wirklich liquiden masse. erkennbar war eine musikalische idee, doch sie wurde einem stickigen soundbrei geopfert, der brettharte gitarren offerierte, die nur wirklich selten stimmig miteinander konnten, und einem drumming, das gesundheitsgefährdend schepperte.
dass es mir das trommelfell zerschlug, lag aber wahrscheinlich nur daran, dass ich mich auf der suche nach kultur nicht ausreichend schützte. nicht minder bitter war es, dass der gesang kaum zu verstehen war, so dass eine wesentliche komponente des noise-pop trios, an diesem abend um einen kompagnon aufgestockt, fast vollständig verloren ging. sehr schade, denn die auf tonträger gute laune verbreitende truppe um kevin hendrick, nebst robin silas christian und john arthur webb hatte die rechten songs am start, fast das komplette "endless now" wurde gebotensetlist: paradise vendors / tame the sun / what's that scene / weird feelings / channeling your fears / before it's gone / dig you out / can't dream / seems to notice now / all things this way / bones / year's not long
male bonding - bones
abschließend noch der hinweis auf die nächsten moon duo daten. wobei Ihr daran denken solltet, Euch die auf 1000 stück limitierte "horror tour" ep abzugreifen- nummer 553 steht nun in meinem plattenregal und glänzt neben den vier neuen tracks auch mit den stationen der tour 2011:
12.10.11 Wien13.10.11 Budapest
14.10.11 Zagreb
15.10.11 Belgrad
16.10.11 Ljubljana
2 Kommentare:
Enorm metapherngetränkter Bericht (sehr schön!), dem ich entnehme, daß das Moon Duo überzeugt hat, aber es dennoch Dinge auszusetzen gab?
Male Bonding habe ich auch kürzlich in Paris gesehen, bin nach drei Liedern abgehauen, fands viel zu krachig und unmelodiös.
mit dem moon duo war ich doch sehr zufrieden, entführten sie mich in eine andere welt. ok, der drumcomputer hat ein eigenleben und das pausieren zwischen den songs, störten mein ganz persönliches erleben. das wäre was gewesen, wenn die einzelnen lieder ineinander über gegangen wären. aber sonst? großartig!
Kommentar veröffentlichen