Freitag, Juli 17, 2015

neue töne (1556): the doomed bird of providence


regelmäßig, also hier alle zwei jahre, berichten wir über the doomed bird of providence. 2011 stiegen wir ein, in dem wir über das debütwerk "will ever prey" berichteten. dabei holten wir u.a. aus: "und es [das album] wird geschichten erzählen, vom beginn der besiedlung australiens, einem land, das sich sträubte, sich mit staub und hitze gegen die vereinnahmung wehrte. die schicksale dieser unwirtlichen wie unerbittlichen zeit sind zu beklagen und es sind anzurufen all die götter, die nicht hören wollten, als man sie brauchte und inständig flehte. schicksale, die grausamer oft nicht sein konnten, leben, die jäh endeten oder tragische wendungen nahmen. auf der ersten seite des albums werden hiervon vier historisch belegte biografien in gebotener kürze dargereicht, die zweite hälfte von "will ever pray" beschreibt das massaker an bord der "the sea horse" anhand von zeitungsberichten."

um an dieser stelle noch etwas orientierung beizubringen, ergänzen wir um einige weitere worte, die wir im damaligen artikel zu hilfe nahmen: "the doomed bird of providence ist eine fünfköpfige folkband, die aus london und colchester stammt. angeführt wird sie vom songwriter und sänger mark kluzek, der sich zum selber schreiben durch ein buch von robert hughes inspirieren ließ. in 2008 kam es nachfolgend zur gründung der band. die lege es, so das label front & follow, welches auch für den release verantwortlich zeichnet, auf das sengende drama eines morricone und die theatralik eines j. brel an. die historischen verweise und der geografische bezug sind etwas besonderes, so viel ist klar. hinzu kommt eine spielfreudige truppe, die neben kluzek um den ukelele player drew barker (soup, croft), den bassisten stafford glover (extreme noise terror, beatglider), den violinisten daniel merrill (dead rat orchestra) und den gitarristen richard acton (limn) ergänzt wird. auf "will ever pray" gibt es zudem rachel laurence (viola) und tony ramsey (guitar) zu hören."

"blind mouths eat" hieß das zweite full length der band und erschien 2013, wir holten damals entsprechend aus: "die ausrichtung ist düsterer denn je, die narrative front früh eröffnet. wieder steht die kummerbeladene historie australiens zu zeiten der kolonialisierung im mittelpunkt. wem dieses kapitel fremd ist, der kann sich auf den wenig sanften wogen dieser musik damit 'anfreunden'. schauerliche schönheit. pochend die cymbal, mahnend die fidel."


wir befinden uns im rhythmus, oben bereits angesprochen, und ja, das dritte album bzw. in diesem fall eher ep, steht auf dem plan. "you brought the knife" enthält fünf tracks und sucht ebenfalls seine stories direkt aus der frühen australischen geschichte, die alles andere als mit ruhm bekleckert ist. "the ep is based on the life of maria murray (nee middleton) – former slave and convict who found her way from belize to australia and a new life. in belize (then british honduras) she was tried and found guilty of the murder of william mair in 1825. mair was a disbanded soldier that maria stayed with after she ran away from slave owner mary white." an der seite von mark kluzek befinden sich diesmal richard acton (guitar), drew barker (uke), eine streichersektion mit joolie wood, rachel laurence, angela chan und katie english (flute), dazu stafford glover (bass) und ian hothersall (percussion).
mit "i weave through the trees" dürft Ihr Euch einen ersten eindruck abholen. es dampft schweißig, das grollen ist dumpf, das stampfen behend. höret!

2 Kommentare:

Gudrun hat gesagt…

Wieder sehr archaisch und ganz nach meinem Geschmack!

E. hat gesagt…

!!!