Samstag, Juli 04, 2015

neue töne (1550): lau nau


es ist wahrlich schwierig, sich in "hem. någonstans" hineinzudenken. zu filigran, oft zu minimalistisch ist der soundtrack, den lau nau für den dokumentarfilm "home. somewhere" von lotta petronella eingespielt haben. es ist ein andauerndes soundwabern, durchsetzt mit saitenspiel, für das pekko käppi mit seiner jouhikko verantwortlich zeichnete. so entstehen klänge, die weite implizieren und fremde und die suche nach einem platz, auf dem die seele ruhe kann. abgesehen von einiger stimmakrobatik im hintergrund bleibt lau naus viertes album instrumental, es trägt cinematoskopische gewichtung in sich und zeichnete einen stoff nach, der fragt: "will the human soul ever find a home?" elektroakustische zierart in teilweise orchestraler aufblähung, manchmal meint man hörner murren oder streicherwellen vorbeiziehen zu hören. doch getragen bleibt es, melancholisch zuweilen, schlicht stets. magisch wird es, wenn sich das traditionelle, finnische musikinstrument in den vordergrund lehnt und zwischen auflehnung und katharsis oszilliert. singuläre pianotöne kontern das spiel. im film treten wohl drei hauptcharaktere zu tage, die musik lau naus würde den vierten charakter abbilden, heißt es: "it's born with a soul." das können wir nur unterstreichen. das album unterscheidet sich dabei doch zum teil deutlich von früheren aufnahmen der laura naukkkarinen, die zuvorderst hinter dem projekt lau nau zu finden ist. vor allem "fehlt" der eindringliche gesang, der hier allerdings durch die präzision, die zu hochwertigkeit dekliniert wird, wett gemacht wird. "hem. någonstans" erscheint im laufenden juli auf fonal records.
tracklist: 1. metsä ja meri / 2. genesis / 3. koti / 4. luotsilaiva / 5. kuun mustelmat / 6. maininki / 7. jäämies / 8. hyönteispöly / 9. kiikarit / 10. kuoleman laiva / 11. pianosatu / 12. haihtuminen
das klienicum zu "valohiukkanen", november 2012: klick

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