als ich begann, mich ernsthafter mit musik auseinander zu setzen, d.h. vor allem auch nach hintergründen zu suchen, zu recherchieren, mehr erfahren zu wollen und dies auch zu teilen, da waren acid house kings frühe begleiter. ihr sommerlicher twee war ein guter grund, tiefer schürfen, mehr davon hören zu wollen. der rest ergab sich wie von allein, label tauchten am horizont auf, die mir vermutlich sonst verborgen geblieben wären, matinée records, music is my girlfriend, magic marker und viele mehr.
dass die schweden von acid house kings bereits seit den frühen, den sehr frühen neunzigern im geschäft operieren, mag einigen entgangen sein. ihre ersten eps und das debutalbum ließen sie über marsh marigold pressen, und die vorhaben war auch stets große, fünf- jahres- pläne beispielsweise, die die albenproduktion festhalten sollten. dass die aktuelle crew um die brüder niklas und johan angergård sowie die wunderbare julia lannerheim (joakim ödlund verlor der esel im galopp so um 2002) immer noch auf große poptunes setzen, ist das eine und gute, dass sie aber zugleich bescheidenheit entwickelt haben, spricht zudem für sie.
zwar glauben sie, dass ihr neues album mit dem treffenden titel "music sounds better with you" ihr bestes sei, doch sie konstatieren ebenso, dass sie die popmusik nicht neu definieren werden (jedoch einen anteil daran haben wollen). und so sind die voraussetzungen die besten, um vorurteilsfrei das zehn track werk als das zu nehmen, was es sein will: ein catchy wie frohlockend geteiltes stück himmel. die jauchzer sind aufgeregt, aber nicht überdreht, die gitarren jengeln, aber blenden nicht, die handclaps sind deutlich, aber nie drängelnd. die melodien sind ohrwürmern gleich, aber nie einfältig und nicht vordergründig auf den hörer und seine hoffnung auf liebreiz abgestellt.
so gibt es immer ein heil ohne flucht, nichts süßliches, das kariös auf die zähne schlägt. die arrangements sind auf angenehme weise süffig und doch unentschlossen, wie um armfreiheit zu behalten, den blick aus dem offenen fenster zu wahren, die ausfahrt zu nehmen, die einem gerade gefällt. nicht alles gelingt so gut wie der opener "are we lovers or ar we friends?", der nicht nur die richtige, wichtige und einzige frage stellt (und der so bereits ende des letzten jahrtausends hätte klingen können, was kein makel ist), sondern der auch unterstreicht, dass dieser pop überdauert, mit streicherandeutungen, melodica und einer hin- und hergeschwenkten gitarre eine berechtigung hat. niklas' gesang, längst die tauglichkeitsprüfung in sachen twee hinter sich, schmiegt sich in das klangbild wie ein spitzer pfeil in bärenfell. nichts anderes gilt im übrigen für julia lannerheim, die das lineup seit dem ausstieg von ödlund vortrefflich ergänzt. ihre stimme ist glockenhell und hat eine erotische wärme, die sich über den flotten, klappern getriebenen rhythmus von "windshields" legt wie eine tröstende hand über den von tränenausbrüchen erschütterten kopf eines teenagers. im galopp das echo fangen. im background die schützenden harmonien.
"under water" ist der hit des albums, der refrain drängelt sich kompromisslos zwischen die synapsen, die schellen ornamentieren einen "uhu" gesteuerten und temporeichen track, dem die hammondorgel genauso gut zu gesicht steht wie die reiferen gitarrenklänge. auf der habenseite auch das synthie popmelodie ausstossende "would you say stop?", das hook geladen voranstolpert und wieder von julia beeindruckt wird, das herzige "i'm in (a chorus line)" mit prächtiger zwiesprache zwischen gesang und instrumentenschar sowie "where have we been", das mit kaskadierender sechssaitiger und mit bläsern aufwartet, die mit niklas um die wette trompeten.
von beliebigkeit kann keine rede, aber nicht alle songs erreichen das niveau der vorgenannten. doch um sie füller zu nennen, fehlt mir die steile qualitative kurve. das trio fährt sauber durch berg und tal und vergißt nie, den hörer mitzunehmen. mit "music sounds better with you" legen sie eines der besten alben ihrer karriere vor, erfinden den pop nicht neu, fügen ihm aber eine weitere note zu. das album erschien am 22. märz auf labrador records.
acid house kings - would you say stop?dass die schweden von acid house kings bereits seit den frühen, den sehr frühen neunzigern im geschäft operieren, mag einigen entgangen sein. ihre ersten eps und das debutalbum ließen sie über marsh marigold pressen, und die vorhaben war auch stets große, fünf- jahres- pläne beispielsweise, die die albenproduktion festhalten sollten. dass die aktuelle crew um die brüder niklas und johan angergård sowie die wunderbare julia lannerheim (joakim ödlund verlor der esel im galopp so um 2002) immer noch auf große poptunes setzen, ist das eine und gute, dass sie aber zugleich bescheidenheit entwickelt haben, spricht zudem für sie.
zwar glauben sie, dass ihr neues album mit dem treffenden titel "music sounds better with you" ihr bestes sei, doch sie konstatieren ebenso, dass sie die popmusik nicht neu definieren werden (jedoch einen anteil daran haben wollen). und so sind die voraussetzungen die besten, um vorurteilsfrei das zehn track werk als das zu nehmen, was es sein will: ein catchy wie frohlockend geteiltes stück himmel. die jauchzer sind aufgeregt, aber nicht überdreht, die gitarren jengeln, aber blenden nicht, die handclaps sind deutlich, aber nie drängelnd. die melodien sind ohrwürmern gleich, aber nie einfältig und nicht vordergründig auf den hörer und seine hoffnung auf liebreiz abgestellt.
so gibt es immer ein heil ohne flucht, nichts süßliches, das kariös auf die zähne schlägt. die arrangements sind auf angenehme weise süffig und doch unentschlossen, wie um armfreiheit zu behalten, den blick aus dem offenen fenster zu wahren, die ausfahrt zu nehmen, die einem gerade gefällt. nicht alles gelingt so gut wie der opener "are we lovers or ar we friends?", der nicht nur die richtige, wichtige und einzige frage stellt (und der so bereits ende des letzten jahrtausends hätte klingen können, was kein makel ist), sondern der auch unterstreicht, dass dieser pop überdauert, mit streicherandeutungen, melodica und einer hin- und hergeschwenkten gitarre eine berechtigung hat. niklas' gesang, längst die tauglichkeitsprüfung in sachen twee hinter sich, schmiegt sich in das klangbild wie ein spitzer pfeil in bärenfell. nichts anderes gilt im übrigen für julia lannerheim, die das lineup seit dem ausstieg von ödlund vortrefflich ergänzt. ihre stimme ist glockenhell und hat eine erotische wärme, die sich über den flotten, klappern getriebenen rhythmus von "windshields" legt wie eine tröstende hand über den von tränenausbrüchen erschütterten kopf eines teenagers. im galopp das echo fangen. im background die schützenden harmonien.
"under water" ist der hit des albums, der refrain drängelt sich kompromisslos zwischen die synapsen, die schellen ornamentieren einen "uhu" gesteuerten und temporeichen track, dem die hammondorgel genauso gut zu gesicht steht wie die reiferen gitarrenklänge. auf der habenseite auch das synthie popmelodie ausstossende "would you say stop?", das hook geladen voranstolpert und wieder von julia beeindruckt wird, das herzige "i'm in (a chorus line)" mit prächtiger zwiesprache zwischen gesang und instrumentenschar sowie "where have we been", das mit kaskadierender sechssaitiger und mit bläsern aufwartet, die mit niklas um die wette trompeten.
von beliebigkeit kann keine rede, aber nicht alle songs erreichen das niveau der vorgenannten. doch um sie füller zu nennen, fehlt mir die steile qualitative kurve. das trio fährt sauber durch berg und tal und vergißt nie, den hörer mitzunehmen. mit "music sounds better with you" legen sie eines der besten alben ihrer karriere vor, erfinden den pop nicht neu, fügen ihm aber eine weitere note zu. das album erschien am 22. märz auf labrador records.
acid house kings - are we lovers or ar we friends?
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