'ambitioniert' klingt fast schon abschätzig, 'roh' gar verängstigend. 'gemein' im sinne von einfach oder ohne staffage würde der musik der jungen dame aus manchester auch nicht gerecht. sparsam agieren neben ihrem an polly oder chan erinnernden organ gitarre, synthesizer, lap steel, e-bow, drums und alte 70iger- jahre orgeln. sally murray stammt ursprünglich aus nottingham, schaffte bezeiten den absprung und steht nun am anfang einer karriere in der neuen stadt (in deren musikszene sie jedoch schnell integriert wurde). wohin es sie treiben wird, bleibt zu diesem zeitpunkt noch im dunkeln, da mit "battleground" zwar bereits ein 4track- werk vorliegt, sich aber nun, nach mittlerweile mehr als einem halben jahr, kein nachfolger andeutet. timbreland recordings (u.a. nancy elizabeth) hat das kleine, feine werk herausgebracht, tut sich selbst jedoch schwer, sowohl mit einem cover als auch einer nachvollziehbaren tracklist zu glänzen. dabei hätte man mit dieser subtilen, schimmerigen, entfremdeten und zuweilen unheilschwangeren musik durchaus ein pfund in der hand. man bedenke nur, dass sally ihren ersten song schrieb, als sie fünf jahre alt war. wovon dieser handelte? natürlich von einer supernova, die explodiert und die erde zerstört. was sonst, in dem alter.
auf der bühne tritt sally dann mit einer honigfarbenen e-gitarre an und besticht durch mimische attraktionen ebenso wie durch kirren gesang und fingerfertigkeit. letztere bewunderte sie schon bei ihrem vater, der zwei keyboards gleichzeitig bedienen konnte. beck zählt sie zu jenen künstlern, mit denen sie gern arbeiten würde, sich selbst hält sie für eine mischung aus nick drake und sheryl crow. und: the foncheros sind ihrer meinung nach die derzeit beste bands nottinghams. na denn. gedulden wir uns also, und hoffen, dass sally in ihrem kleinen kämmerlein bereits nachfolger hat, für sie hier:
2 Kommentare:
Düsterer Stoff, wie ich ihn mag!
freut mich! mal sehen, wann man sie auf einer hiesigen bühne bewundern darf!
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