nachthappen gefällig? bitte schön. cameron mcgill spielt zumindest musikalisch nicht mit seinem gegenüber. da ruft er direkt heraus, was ihm missfällt. das kommt zuweilen schroff daher; ohne um erlaubnis gefragt zu haben, sägt die gitarre. dann wieder gurrt samten das klavier und mcgill mimt den charmanten gastgeber. die szenerie löst sich auf in einem unverdriesslichen stampfer. wer oder was ist denn dieser mcgill, dass er sich so unverschämt stillos zeigt? spielt er also doch mit uns? seine biografie reicht jedenfalls zurück bis ins 19. jahrhundert. mit einem augenzwinkern kann man ihm durch die wichtigsten lebensstationen folgen bis hin zu den wirren des 1. weltkrieges, da er sich mit roman rolland kurzschloß. später scheiterte seine erste ehe, er zog in die schweiz und seine mutter blieb in ihrer liebe zum sohn treu, trotzdem dieser nie den nobelpreis gewann. sterben, auch so viel wird verraten, wird der bursche im jahr 2056. bis dahin wird er sich wohl weiterhin solo als auch mit what army (mit denen auch die letzten alben eingespielt wurden) verdingen. eine freude zu sehen, wie der stand up bass justiert, die geige gestimmt und das launige keyboard ausgerichtet wird. alsbald wird zum tanz aufgespielt. mcgill zeigt sich aber auch generös und half bereits bei margot and the nuclear so and so’s und cory chisel aus. die discografie des mal in holzfällermanier, mal als adretten stiesel abgelichteten, ist wesentlich übersichtlicher als seine lebensbeichte: Stories of The Knife and The Back (2004), Street Ballads & Murderesques (2006), Hold On Beauty (2007). aktuell fügt sich nun "Warm Songs For Cold Shoulders" hinzu, das auf parasol erscheint. die preo order türen sind weit geöffnet.
Cameron McGill - As Ready As I'll Never BeCameron McGill - Depression Glass
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