Mittwoch, Juli 16, 2014

neue töne (1411): the bilinda butchers


pop ist per se lustvoll? ist er nicht. erst wenn die schmiegsam keusche note hinzukommt, die koketterie, das anbiedernd schüchterne. wenn sich die gegensätze verkehren und sich neutralisieren. wenn man weiß, wie die medaille auf der anderen seite aussieht. erst dann. pop ist schwungvolle melodie, ist offen gelegtes herzeleid, ist harmonie im disharmonischen leben, ist der hoffnungswalzer, den wir so lange drehen, wie wir ihn zu drehen in der lage sind.

the bilinda butchers haben sich nach bilinda butcher von my bloody valentine benannt, hören auf michal, ryan und adam und veröffentlichten am 15. juli auf orchid tapes ihr debütalbum "heaven". ob man die dreizehn tracks unbedingt auf sadpop taufen müsste, weiß ich nicht. aber das melancholische moment, die liquide traurigkeit ist sicher ein wesentlicher bestandteil des musikalischen ausdrucks des trios aus san francisco. 

das esoterik evozierende cover ihres albums unterstreicht das feine streben nach größe und beachtung. wie die synthietöne im hall verenden, gewachsen und vergangen. die blass mazerierte gitarre, die sich oft einsam strebsam gibt. romantik trifft zeitlosigkeit, eine allianz, die verführt. die achtziger jahre werden immer wieder neu entdeckt. hymnisch abgedeckelt, forciert im flachen beat, adressiert an mich, dich. über rumpelstege führt die fuhre letztlich in eine greifbare zukunft lustvollen pops.

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