eine herrliche stimme, über die kip boardman da verfügt. einerseits von der sonne gefüttert, andererseits bluesgetränkt und mit einer tiefe, die nur denen gegeben ist, die etwas gesehen haben. einige wenige bekommen das in musik umgesetzt. boardman ist so einer. mit knapp fünf sitzt er das erste mal am klavier und lässt es fortan nicht mehr sein. lediglich mit der gitarre findet er ein weiteres gerät zum ausdruck. darauf kreiert er eine musik, die sich in keine form gießen lässt, sie schlingert zwischen folk, country und pop. seine anmutigen melodien erhalten häufig herb angehauchte begleitung, das banjo, die steel guitar, den shuffle. besonders gelungen auf seinem neuen album "the long weight".
das 11 track werk erschien am 15. märz via ridisculous records und kann wohl als sein ambitioniertestes bezeichnet werden. unter den händen von eric heywood (u.a. ray lamontagne, son volt) wurden sparsam instrumentierte songs produziert, die an den frühen paul simon, an harry nilson, an jackson browne, an cat stevens erinnern. unterstützung erhielt boardman durch mitglieder ray lamontagnes pariah dog backing band, jennifer condos am bass, jay bellerose an den drums und ryan freeland am akkordeon. kein track, der speck ansetzt, keiner aber auch, der nicht auf eine besondere weise ins ohr zu gehen weiß. die gesungene melodieline im opener bspw., die von der steel chauffiert wird und sich gen himmel stemmt, die kopfstimme funktioniert mehr als respektabel. "the long weight" ist boardmans drittes album, es folgt auf das 2002 er "upon the stars" und das 2005er "hello, i must be...". wenngleich es an manchen stellen klingt, als würde es aus den siebzigern herüberwehen, es bleibt auf erstaunliche weise frisch und mit begeisterung hörbar.kip boardman - how could we guess (from: "the long weight", 2011)
kip boardman - upon the stars (sample, from: "upon the stars", 2002)
kip boardman - bottom line (sample, from: "upon the stars", 2002)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen