Donnerstag, April 03, 2014

neue töne (1370): ortolan


im märz 2010 schrieben wir über ortolan, und ersparen uns hiermit ausschweifungen und erklärungen: "wenden wir uns ortolan zu, wenden wir uns auch sounds familyre records zu. die beiden gehen hand in hand. denn, wer den label namen hört, weiß, dass hier nichts schlechtes kommen kann. im katalog befinden sich zur beweisführung u.a. sufjan stevens, woven hand, danielson, half-handed cloud... was liegt nun vor uns, was liegt an? bei ortolan handelt es sich, ein novum wieder einmal, um vier schwestern, im alter von ca. 17 bis 23 jahren. die mädels wurden früh mit musik infiziert und was einst als als eine schnapsidee der 13jährigen stephanie cottingham begann, wurde alsbald eine tragfähige familienangelegenheit und endete schließlich in ersten demoaufnahmen. schnell machten sie auch die verantwortlichen von sounds familyre auf sich aufmerksam und ein knappes jahr später gab es die erste 4track ep zu bewundern. schlicht "ortolan ep" genannt, läutete dieses werk schimmerigen folkpops die karriere des liebenswerten vierers ein. die sieht sich nun mit "time on a string" trefflich fortgesetzt. das erste full length erschien folgerichtig anfang märz. darauf charmanteste melodien, wagnis freie, aber einnehmende und gar liebliche arrangements, glockenhelle, aber auch bissige stimmen, das pendel schlägt nie in nur eine richtung aus. das ist es überhaupt, was diese musik so einzigartig und ansprechend macht. zunächst meint man sich in vertrauten gewässern und plötzlich macht das schiffchen eine wendung und schippert in einen launigen strudel. dann driftet die orgel weg oder der gesang hebt an oder die gitarre fabriziert eine überraschung. bunt. irgendwie old time oder doch ganz nah am modern twist. mitschaukeln, bitte!"

mit "covered in black" legte der vierer am 01. april das neue full length vor. zehn tracks, die die talentierten mädels in noch besserem licht dastehen lassen, als es ihnen bereits  mit dem debütalbum gelungen war. konzentrierter die songs, komprimierter, vielleicht auch ausgefeilter, geschliffener. die solo- wie auch die harmoniegesänge klingen reiner, kontrollierter und auf besondere weise bewegt. sie transportieren die klar formulierten gedanken wie ein sonnenstrahl wärme. liebreiz und kraftvoller sangeseinsatz schließen sich hier zum glück nicht aus, so dass immer wieder aufmerksamkeit geschärft wird. rumpeln darf es an mancher stelle, segensreich jubilieren an vielen anderen etwas mehr. sommernachmittag, brühwarmer kaffee, ein kalorienreiches teilchen, wer mag eine zigarette und dazu ortolan. ich habe nicht viele solcher momente, aber wenn dann würde ich einen solchen genau so nutzen.

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