annelies monseré hatte ich bereits öfter im visier. die junge belgierin mit der außergewöhnlichen stimme, mit der instrumentellen begabung und der neigung zu interessantester kollaboration ist notizen aller art wert. neben eigenen werken, wie unter anderem die diesjährige 10" namens "nest", arbeitete sie mit jessica bailiff zusammen (klick) oder ergänzte sich mit richard youngs (klick). nun erschien ende november ein neuerlich auf tonträger gebrachtes projekt. morc tapes nahm sich dieser aufgabe an. eine split kam dabei heraus, die auf der a-seite mit dem track "remedy" von annelies bedient wird, auf der b-seite mit zwei weiteren liedern, die circle bros beisteuerte. hinter diesem pseudonym verbirgt sich wim, seit zehn jahren lebenspartner monserés, zunächst in hilversum, später dann in ghent. dass beide musiker sich beeinflussen würden, liegt auf der hand. zum beispiel nutzten sie jeweils auch die präferierten instrumente des anderen und veränderten damit ihren eigenen sound auf ganz natürliche weise. während annelies fortan mehr effekte nutzte und auch lieder auf gitarrenbasis schrieb, entfernte sich wim davon, ausschließlich gitarrenorientierte dronegebilde zu formulieren. diese wesensveränderung führte schließlich dazu, dass die beiden sich auch klanglich näher kamen und dies auch auf scheibe verewigt sehen wollten. die idee für die vorliegende single ward geboren. das label schreibt zusätzlich, dass weder der eine noch der andere versucht hätte, so zu klingen wie der partner, aber die ähnlichkeiten zwischen den beiden sehr unterschiedlichen künstler würden hörbar sein. monseré driftet mit melodie durch den basslastigen drone, ein schauerlich schönes stück. wim steuert dagegen durch einen klangskosmos, der weniger linear be-, als dass er im kreuz und quer erfahren werden muss. klänge der ganz besonderen art. stilisiert und schöpferisch, aber nie um der abstraktion willen. ein leider sehr stark limitierter release.
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