eric chenaux' "warm weather with ryan driver" war 2010 ein einziger glückgriff, emotional tief, musikalisch anschaulich und schließlich erbaulich und tröstend. nun, zwei jahres später legt der torontian nach. sein neues album heißt "guitar and voice" und erscheint am 06. märz über constellation records. das besondere an diesem werk ist, dass eric diesmal vollständig auf die hilfe fremder verzichtet hat und sich gänzlich auf das verlässt, was er kann. singen, mit einer hellen, transparenten stimme, die sich narrativ ergeben zeigen kann oder aber auch als summand eines musikalischen konstrukts, das vornehmlich durch den zuweilen experimentellen charakter des gitarrespiels bestimmt wird. der albumtitel gibt zudem die enge des konzepts wieder. doch gerade diese beschränkung weist den weg zu offenheit und einer ungezügeltheit, die chenaux dahingehend nutzt, viel freiraum der lyrik einzuräumen und seinen instrumentellen anwandlungen die zügel zu lockern. mäandernde gitarrenausformungen an geklitschten tonalen texturen. die melancholie beherrscht die szenerie. es ergibt sich ein gesamtbild aus freier improvisation, ansätzen von kunstlied und folk, jazz und barock. chenaux selbst spricht von balladen. im wechselspiel von konsonanz und dissonanz. verschiebungen, brüche, melodische motive, die untertauchen und wiederkehren. ein spiel gegen die hörgewohnheit und für eine zukunft von musikrezeption. "guitar & voice" wurde im constellation eigenen, kleinen apartment in montreal aufgenommen. eric stand dabei radwan moumeh zur seite, gemixt wurde in hotel2tango.
2 Kommentare:
Gerade vorbestellt. Vielen Dank für den Tipp.
Gruß, Gudrun
gern. vielleicht auch mal in den vorgänger hören, gudrun. weil ich ihn besser kenne, empfehle ich ihn umso mehr.
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