la société expéditionnaire lässt sich nicht lumpen und wirft kurz vor dem jahreswechsel noch einmal einen release unters volk, der sich gewaschen hat. mit "almanac" handelt es sich dabei um das debutalbum des duos brian lightbody und tom asselin. sie nennen den sound, den sie kreieren, ambient-winter-calypso-space-folk. die unberechenbarkeit dieser begrifflichkeit kommt nicht von ungefähr. schon die produktionsbedingungen sind besonders. während lightbody als creativ director in brooklyn lebt (und seit einigen tagen wissen wir: das ist nicht das zentrum der welt, am 18.12. lest Ihr im interview mit the ballet, warum das so ist), agiert asselin aus dem nordosten pennsylvanias, wo er im übrigen ein studio führt und in einer baumschule arbeitet, oder umgekehrt. unter dem bandnamen dragon turtle dengeln sie eine mischung aus fliehenden stürmen, eisig zirkulierenden winden und schlingernd flüsternden lüftchen. diese atmosphärische tauglichkeit für viele, wirklich viele lebenslage drückt sich letztlich auch in den songtiteln aus, etwa "island of broken glass", da man förmlich spüren kann, wie dünn die decke ist, auf der man zu gehen wagt. ihre ersten schritte führten die beiden auch eher zaghaft aus. 2006 veröffentlichten sie zwar auf la société expéditionnaire eine split 7" gemeinsam mit strand of oaks, aber da spielte tom noch selbst zu großen teilen eher bei strand of oaks und brian designte label packages. als die nächste split folgte (gemeinsam mit goodnight star, goodnight air), standen die zeichen schon auf full length. doch vorher gab es mit "spill out the night" eine siebzehn minütige exkursion dragon turtles, "a jubilant acceptance of embracing challenge, exploration and discovery through natural wonder." das neun tracks umfassende "almanac" stellt nun den höhepunkt dieser schaffensperiode dar. es besteht aus den verschiedensten ingredenzien, die zu einer frei wirkenden masse verwoben werden. die ambienten bestandteile, die vordergründig für den spaceigen anflug sorgen, werden sauber unterlegt mit electronic, krautrockigen einflechtungen und der wüsten, aber dezent angerichteten verzweiflung der zweiten punkwelle. das geht durchaus zusammen, über originalität brauchen wir aber wohl nicht mehr weiter reden. die band sieht sich bei aller eigenständigkeit beeinflusst durch robert smithson, michio kaku, adonis und art bell. wer vinyl haben will, sollte sich beeilen, das limit liegt bei 500.
dragon turtle - moon falloutdragon turtle - island of broken glass
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