Mittwoch, Dezember 16, 2009

neue töne (713): cast spells / good old war

der jahresabschluss will geschafft sein, dieses kurze 2009 abgeschlossen. nachhaltigkeit werfe ich ihm zwar noch nicht vor, aber einiges wird bleiben. sicher. wie es josephine foster gelang, emily dickinson verse zu vertonen, wie scott matthew selbstquälerisch auftrumpfte oder wie yo la tengo die qualitätsschraube bedienten. daneben gab es folk, folkrock, weirdfolk und allerlei andere taugliche subsparten. sind andere zu kurz gekommen? vielleicht. so etwas wie avantgarde pop hatten wir recht wenig, möchte ich meinen. muss man ja finden. kann man nicht einfach zugreifen. kommen wir deshalb flugs zu david davison.

manch einer wird ihn im zusammenhang mit maps and atlases oder hey!tonal kennen. seine debut ep "bright works and baton", unter dem moniker cast spells auf sargent house veröffentlicht, bietet genau diese galante, unverschämt arrogante version des melodienverhaus. aber bitte, das macht gute laune, instant! sechs tracks umfasst die ep, die davison gemeinsam mit jason cupp aufnahm. letzterer hat sich schon an den nurses und the elected gütlich getan, zwei mannschaften, die im klienicum auch verehrt werden. sie kreierten in einer kurzen, aber knalligen phase 28 songs, hoben sich nach verstofflichung der ep die restlichen 22 für zukünftige werke auf. besonderheiten? meist musste der 'first take' herhalten. zu zweit gelang ihnen ein luftiges, herziges release, auf dem vor allem davisons kehlig, helles organ glänzt. die ep kann man sich hier vollständig anhören.
so, wer gefallen hat an der nonchalanten und wenig auftrumpfenden art des herrn davison kann sich mit der aktuellen split veröffentlichung von cast spells und good old war beschäftigen. zwei neue tracks sind darauf zu hören. "all brass", dieses schluffig, verträumte und zugleich anrührende midtempostück, könnt Ihr Euch unten geniessen. good old war kommen uns etwas griffiger. ihr ding ist eher der folk, rockig, etwas breiter angelegt. aber deshalb nicht weniger gut. harmoniegesänge, gerne, sologitarre, auch, aber nicht nur und nicht darauf konzentriert. irgendwie gegensätzlich die beiden, die sich da auf der "split ep" zusammengefunden haben. aber wer das ding rotieren lässt, wird schnell merken, dass das ganz gut funktioniert, harmoniert. good old war, bei wems da noch nicht wirklich läutet, das trio (keith goodwin - vocals, guitar, keys, dan schwartz - guitars, vocals und tim arnold - drums, keys, accordian, vocals) hat in 2008 das album "only way to be alone" herausgebracht. später tourten sie mit cast spells und der schritt zu gemeinsamer arbeit inkl. aufnahme war nicht weit. das ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. hört selbst!





cast spells - war story hellos
good old war - looking for shelter

cast spells
feb 27, espace b, paris

2 Kommentare:

peter hat gesagt…

Die Cast Spells hattest du mir ja schon vor Monaten empfohlen, E.

Good Old War dagegen kannte ich noch nicht, tatsächlich sehr schöne Gesang(sofern ich das durch meine schäbigen Laptop Lautsprecher beurteilen kann).
Um mir ein besseres Bild zu machen, habe ich die Platte bestellt.
Natürlich nicht ohne zu erwähnen woher ich den Tip habe...

E. hat gesagt…

ja, ist schon ein weilchen her, gell? gut ding will weile haben. oder anderes schob sich eben einfach davor.
"um mir ein besseres bild zu machen, habe ich die platte bestellt." herrlich, peter!