Sonntag, Dezember 06, 2009

neue töne (707): the moonband

die "funerals & duels" benannte ep aus dem jahresbruch, auf 200 stück limitiert, deutete schon an, wo die qualitäten dieser fünfköpfigen bayerischen kapelle liegen: im sentiment, in der tiefgeschürften dringlichkeit nach harmonie und konsonanz, in der ästhetik einer eigens kreierten welt, die weit über den tellerrand hinausblickt. nämlich in die unendlichen weiten, wo es raumanzüge braucht, in denen man schiffe besteigt, um welten zu erkunden, die noch keine menschenseele gesehen hat.
drei songs der ep haben es nun auch auf das erste full length der seit 2006 gemeinsam aufspielenden band geschafft. "songs we like to listen to while traveling through open space", so der programmatische titel, gibt die richtung vor. wenn wir uns nicht gut genug unterhalten wissen, besorgen wir es uns eben selbst. und so schießt die kleine rakete mit ihren fünf insassen (eugen mondbasis - gesang, gitarre, banjo, bouzouki, harp, chris houston - gesang, gitarre, slide, percussion, katrin bobek - gesang, mandoline, ukulele, banjo, glockenspiel, andy henningsen - kontrabass und elena tschaffon - percussion) in die ferne und hinterlässt uns, den daheimgebliebenen, wenigstens ihren reisesoundtrack.

zwar zog sich the moonband für die aufnahmen zum album nicht auf den im bandnamen geführten himmelsgiganten zurück, sondern lediglich in einen entlegenen winkel der böhmischen schweiz, aber weit genug weg war auch dieser ort. um in einklang dem nachzuspüren, was die band sonst mit viel (vor-) liebe live darbietet: enthusiastischen akustikfolk, dominiert von mehrstimmigem gesang, den die beiden käptn mondbasis und houston vorgeben, den die copilotin bobek abrundet, und der so eindringlich, aber akzentuiert und feinsinnig in ein freiatmiges und doch kalorienreiches soundbild eingesponnen ist. verantwortlich dafür der gründene bass, die sparsame, dienliche perkussion nebst weiterem vielfältigen handwerkszeug: von der unstrittigen mandoline über das drippelnde banjo und die flinke ukelele bis hin zum hellen glockenspiel. vor allem die munter genutzten saiten, neben den allgegenwärtigen gitarren punktuell ins feld geführt, fordern die aufmerksamkeit, geben der sanftmut einen widerhaken.
jedem song ist eine verfängliche melodie anheim und die arrangements sind sorgfältig aufbereitet. der gesang ist anhänglich, das timbre warm. die gemeinschaft trägt, das herzstück ist die auf touren gebrachte kollektive maschine. das spürt man. und so braucht man sich um die zukunft dieser band keine sorgen machen. wenngleich es eine schande ist, dass sie nach wie vor kein label im rücken hat. dafür gilt der dank rockville, die sie wenigstens insoweit unter die fittiche nahmen, dass das aktuelle album regulär verkauft werden kann (wer zugreifen mag, geht die herrschaften bitte direkt an).
the moonband - we don't care

2 Kommentare:

orange hat gesagt…

na, das hört sich doch mal super an! vielen dank für das schöne review und den tip.
-orange

E. hat gesagt…

ist ganz bestimmt was für dich!