musik passt zu einem wie schuhe an den fuss. manche sitzen von anfang an perfekt, andere muss man einlaufen. wie das mit alice boman und mir ist, weiß ich noch nicht. vielleicht renn ich sie mir auch noch zurecht. immerhin ist da etwas, was mich zum niederschreiben bewegt. am 22. mai erschien auf adrian recordings ihre ep "skisser". das bedeutet so viel wie skizzen. hört sich natürlich wie eine schutzfunktion an, man könnte später behaupten, man wäre ja noch nicht ganz fertig gewesen. aber eventuell steht der ep titel auch für die tatsache, dass die junge schwedin manche songidee erst wieder aus der erinnerung speisen musste.jedenfalls hatte sie die mannen ihres labels schnell davon überzeugt, dass man die fünf tracks schleunigst zu veröffentlichen habe. die heißen dann wenigstens zum teil auch folgerichtig "skiss 8" oder "skiss 2", und bieten dabei verhuschten pop auf, der in aller geruhsamkeit einreist und den versuch unternimmt charmant einzulullen. etwas sirenenhaftes. die helle stimme schwebt, das flächige pianoleben hat sich längst gefügt, nun nimmt man angriff auf den hörer. im hintergrund eine selbst eingesungene vokale ergänzung, ein launiges pfeifen aus verschnapsten orgel, das wars. hin und wieder ein verlegener bass oder ein verirrtes knarren, knarzen, das der atmosphäre förderlich sein soll. manchmal gelingt das und man fühlt sich gefangen genommen, manchmal (noch) nicht so. dann wirkt die musikalie unbedarft und ja auch unfertig. vielleicht aber soll das ja genau so sein. und dann reicht dieses schlichten greinen, wimmern aber auch. den schönsten song gibt es zum anhören.
alice boman - waiting by adrian recordings
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