Sonntag, Juni 30, 2013

neue töne (1302): celestial shore


bei soundcloud gibt es eine automatische titelwiedergabe. d.h. wenn der song ausgelaufen ist, den man sich gerade zu gemüte geführt haben wollte, setzt der nächste ein. ohne weitere aufforderung, ohne willensbekundung. in vorliegendem fall war das fast schon ein brachialer bruch. zunächst die klug konstruierte liedhoheit, darauf folgend ein in simplizität verhaftetes popnümmerchen. kann aber auch mal gut gehen. doch der erste track war so fein gesponnen, dass es aktuell nur wenig gäbe, das sich dagegen durchsetzen könnte. so ist also von einem brooklyner trio (greg albert, sam owens, max almario) die rede, das mit "10x" sein debütalbum auf den markt schmeissen wird, und auf dem es nur so wimmeln wird von konzeptionellem, von intelligentem. eine hohe marke, die die jungs locker überspringen. 2011 hatten sie ihr erste ep "california eden" erstellt, die sich bereits exaltiert und versponnen gab, die mit mustern spielte und transparente strukturen entwickelte, durch die hindurch man problemfrei in die tiefe gucken konnte.
am 03. spetember erscheint via hometapes bzw. auf dem von brad oberhofer neu gegründeten label local singles der erstling des dreiers celestial shore. der hat die sache gleich richtig begonnen und sich, mal von der hervorragenden plattenfirma abgesehen, die richtigen leute ins boot geholt. prince rama gestalteten das cover und das mixing übernahm deerhoofs greg saunier, während am mikro auch lorely rodriguez von empress of zu hören ist. tja, und die musik? die hat was sonnenverbranntes. wie man sich nach einem langen meertag abends im bett wiederfindet. während im augenhintergrund die lichter reflektieren und man sich des wellenrauschens, der schönen leiber und der wärme erinnert, quält der brand der blasen und der pavianroten haut. es ist ein zirkulieren und ein farbklecksen und zugleich ein in anmut zerfliessendes etwas. harmoniegesänge durchstreifen die musikalische landschaft, eine wild schussernde gitarre kreuzt und die erregte schießbude folgt. genremäßig ist das kaum einzufangen, da bedient man sich aus allen schubladen und bekommt dennoch eine klangeinheit der besonderen art hin. 
tracklist: 1. stairs under stars / 2. valerie / 3. coming and going / 4. hour minute / 5. rabbit hole / 6. sleep / 7. even after / 8. car car / 9. swimmer’s sinking feeling 

valerie by celestial shore
 
stairs under stars by celestial shore

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