"saltbreaker" ist kein neues album mehr. es steht schon geraume zeit in den regalen. dennoch wird es heute ins feld geführt, mehr als speerspitze denn als saftiges endprodukt. doch auf gewisse weise ist es ein solches in der schon beträchtlichen karriere der laura veirs. sechs alben seit 1999 stehen auf ihrem konto. beeindruckend ist dabei die qualitative dichte, aber ebenso die entwicklung veirs. erst spät startet sie ihren einstieg in das musikalische geschäft. zunächst highschool, dann ein studium der geologie in minnesota, von dem erste gehversuche in einer punkband überliefert sind, danach umzug richtung seattle bzw. auf eine abgelegene inselgruppe, wo sie in die fänge einer kleinen musikerkolonie gerät. 1999 erscheint ihr debut in eigenproduktion als liveaufnahme. es folgt "the triumphs and travials of orphan mae". beide alben sind bestimmt vom songwriterischen talent der jungen frau mit der prägnanten brille und ihrer unprätentiösen und dennoch erinnerungswürdigen stimme. sie ist gleichsam weich und sämig und dennoch mit stiller rauheit versehen. tucker martine, produzent beim zweiten album, wird sie von nun an begleiten und auch darin unterstützen, dass veirs bei einer plattenfirma unter vertrag kommt. zunächst bella union, später nonesuch bringen die folgenden alben heraus. zunehmend dichter wird der sound, denn veirs umgibt sich mit musikern, die ihre poetischen songs aufwerten. "troubled by the fire" lässt rockismen zu, drums und ein wenig banjo. aber nichts ist bei laura veirs, wie es sich zunächst beschreiben ließe. sie ist nur schwer zu greifen. kein song geht in eine eindeutige richtung, immer wieder wird die gangart gewechselt, die stimme angehoben oder die stimmung ausgehoben. die gewählten worte tuen ihr übriges. "carbon glacier" wird 2004 ihr kleines meisterwerk, es begeistert mit seiner klaren, eisigen atmosphäre sowohl kritiker als auch fans. vielleicht liegt es aber auch daran, dass sie erst jetzt wirklich wahrgenommen wird. und dass über die landesgrenzen hinaus. europa liegt ihr zu füßen, während die heimat ihre ankunft verschläft. "year of meteors" erscheint 2005 und "saltbreakers" in diesem jahr. satter produziert und dennoch bestimmt von den bekannt wunderbaren lieder dieser unscheinbaren frau. auf dem cover der vorletzten scheibe sieht man laura direkt ins gesicht. so offen und frei gucken nur wenige. sie wirkt entpannt, aber auch ernsthaft, ehrlich und freundlich. es scheint ihr an jeglichem aggressiven potential zu fehlen. vielleicht ist es das, was mir an manchem ihrer alben abgeht, eine ecke feuer, dynamit. dennoch:
the triumphs and travails of orphan mae ****
troubled by the fire ***1/2 - ****
carbon glacier ****
year of meteors ****
saltbreakers ****
troubled by the fire ***1/2 - ****
carbon glacier ****
year of meteors ****
saltbreakers ****
Green Cowgirl (vom selbstbetitelten, selbstveröffentlichten und ausverkauften debut)
Jailhouse Fire (von: "the triumphs and travials of orphan mae")
Bedroom Eyes (von "troubled by the fire")
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