bon iver gilt es in französisch auszusprechen, was allerdings 'iver' in der übersetzung bedeutet, kann uns vielleicht der o. erklären. etwas geheimnisvolles umweht auch sonst justin vernon, der hinter dem projekt bon iver steckt. seine musikalische karriere hat ihr fundament in wisconsin, wo er in einigen bands spielte (frontmann von de yarmond edison) oder produzierte (the rosebuds 2007!). einen teil seiner mittlerweile umfangreichen discographie kann man hier bestaunen: http://aprilbase.com/. alles wirkt sehr unübersichtlich, schwer zu fassen, wie ein glühwürmchen, das dich mit seinem lämpchen lockt, um es im entscheidenden augenblick, da du das tierchen fassen möchtest, auszuschalten. so tappt man auch gegenüber bon ivers debutwerk "for emma, forever ago" ungelenk, unsicher, gar verzweifelt im düstern. denn eines möchte man gewiß, verstehen, fassbar machen, was vernon hier zum besten gibt. mit seinem falsett schon besonderes terrain bewandernd, schafft er es auch mit seinen folkansätzen, der warmen lagerfeuerromantik, die niemals possierlich wirkt, seiner erschöpfenden poesie und den vortrefflichen arrangements zu begeistern, ohne verortet werden zu können. denn mit vergleichen tut man sich hier schwer. iron & wine wäre eine vorgabe, will oldham, elliott smith in gewisser weise. gut vorstellbar, wie er auf seiner wanderschaft durch die wälder wisconsins an seinen lieder feilt, den blick über die wipfel schweifen lässt und so schlichterdings die worte zufliegen, die es für diesen warmen musikalischen regen braucht. für dieses album, pitchfork vergab 8.1, meine wärmste empfehlung.
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