Freitag, März 11, 2011

neue töne (946): tape

endlich war es so weit, häpna records brachte wieder ein album heraus. in den vergangenen zwei jahren war der blick auf die seite des skandinavischen labels nicht von glück beschieden. entweder es rührte sich nichts oder aber man wurde auf später vertröstet. nun ist später. und mit "revelations" erschien am 07. märz der nachfolger auf "opera", "milieu", "rideau", "opera plus", "milieu plus", "luminarium" und die kollabo mit den trenniscoats. die arbeit des schwedischen dreiers tape ist eine elektronisch fokussierte und doch selten so dem lustprinzip folgend gehört. hier geht es weder um das schichten und sound sortieren noch um die kniffligsten arrangements, im gegenteil steht zumeist eine deutlich in den vordergrund geschobene melodie im mittelpunkt. gleichsam ohne gesang auskommend, klingen die werke von tape nach song, -mustern und -anleihen und als würde sich doch irgendwie eine stimme mit hinein mogeln. andreas und johan berthling (letzterer einer der labeleigner) kreieren nun schon seit 2000 mit ihrem bandkollegen tomas hallonsten pop, der die waage hält zwischen computerisierten und von hand erarbeiteten klängen. ihre soundparameter sind mittlerweile so deutlich abgesteckt, dass man das trio leicht von anderen ihrer branche unterscheiden kann. mit ihrem nunmehr fünften album setzten sie ihren weg konsequent fort, mit dem einzigen unterschied, dass sie dieses mal im eigenen studio in stockholm arbeiten konnten. es ist schwierig, einen der sieben tracks zu favorisieren, allen ist anheim, dass sie schwelgerisch ins ohr gehen und zugleich etliche angriffspunkte aufweisen, die zum verweilen einladen. sinfonisch angelegt, selten jedoch über die fünf minuten grenzen hinaus gehend, suchen sich die wunderbaren harmonien grüne auen, täler, berghaine, um sich in der sonne zu räkeln. während dessen glitzert die welt um sie herum in den schillernsten farben, in sich verschiebenen texturen, in licht und gegenlicht. poetische soundbilder. flächige perkussion, lustvolles klingen auf piano, klavier und keyboard, wabern und weben dank synthesizern, einfärbungen und unerkannte ausmalungen. auf immune records gibt es das album übrigens in der vinyl version.
tracks: 1. dust and light / 2. companions / 3. hotels / 4. byhalia / 5. in valleys / 6. the wild palms / 7. gone gone
tape - hotels

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