neue töne (638): maplewood

eigentlich komme ich dieser tage zu nichts. und nicht, weil sommer ist oder es heißt, es sei sommer. nee, im gegenteil, arbeit ohne ende, jeden tag wieder neu und zwar so viel, dass immer ein bisschen übrig bleibt. zwölf stunden tage sind keine seltenheit, im klienicum dampfts also. da wünscht man sich texte wie die von tapete records, die bloß noch der verbreitung harren. ausgewogen geschrieben, nie zu dick aufgetragen, informativ und manierlich. auch zu maplewood fiel ihnen einiges vernünftige ein, so dass man am liebsten nur zitieren würde. tut man dann aber nicht, weil die persönlichen beweggründe andere sind und die musik anders regt, als sie es bei jedem anderen menschen auf diesem planeten in der lage ist.
eine solonummer will ich hier aber auch nicht abziehen und so lese ich zum beispiel ab, dass die band in 2004 ihr erstes album herausbrachte und sich innerhalb der new yorker szene etwas abhob, in dem sie nicht so sehr auf die rockistische nummer setzte, sondern auf harmoniegesang, (f)lamoyante gitarren und feine klänge. beach boys, byrds, csny und the flying burritos führt das label als referenzen an. erinnerte in diesem moment an fleet foxes. kommt wohl, auch was die terminierung betrifft, nicht von ungefähr. lediglich nach dem ort gefragt, wäre verwunderung angesagt.

die brooklyner truppe setzt sich zusammen aus ira elliot, steve koester, mark rozzo und craig schoen. die jungs sind nebenher bekannt durch ihre arbeit bei nada surf, champale und koester. der selbstbetitelte erstling entstand unter milfe von the hold steady und sparklehorse mitgliedern, wieder ein verweis auf den sound und die musikalische ausrichtung. eine wirkliche besonderheit ist dann sicher die zusammenarbeit mit america, ja, den america. mit ihnen arbeiten sie an "here and now", dem frischling der seventies legende. andersherum covern america "indian summer" von maplewood darauf. geben und nehmen, hippies eben.

"yeti boombox" erscheint nun dieser tage, das zweite album der band und ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich den titel schweinegeil oder total doof finden soll. der stone hat die scheibe gerade mit *** benotet, ob das wirklich ausreicht, wage ich nicht zu beurteilen. aber die erste begegnung mit den maplewoodlern ist durchweg positiv. die songs sind nicht zu statisch, haben weite und die gelassenheit, auch mal auf strecke zu gehen. während die akustischen am soundbild basteln, grast die elektrische flink obendrüber. gestampft wird hier nicht, eher mit wehendem haar geschritten. angemessen. "die ganze Atmosphäre ist ein wenig verschneiter und spaciger, die Säulen des Maplewood-Sounds aber dennoch intakt: üppige Harmonien, schillernde Gitarrenparts, evokative Texte und einfach wunderschöne Klanglandschaften.", schreibt tapete records. die musste ich doch noch zitieren, habe sich so viel mühe gegeben bei ihrem waschzettel, und das ist gar nicht depektierlich gemeint. hört mal rein bei maplewood, ist ja sogar live möglich, demnächst!

maplewood - long white ride
maplewood - indian summer



24. Sep. 2009 20:00 Kamp Bielefeld
25. Sep. 2009 20:00 Reeperbahn Festival Hamburg
26. Sep. 2009 20:00 Lila Eule Bremen
27. Sep. 2009 20:00 Kultur Kirche Köln
28. Sep. 2009 20:00 Nouveau Casino Paris
29. Sep. 2009 20:00 Swamp Freiburg
30. Sep. 2009 20:00 Backstage München
01. Okt. 2009 20:00 Nachtleben Frankfurt/Main
02. Okt. 2009 20:00 Mau Club Rostock