liebe leser, auf die 20. ausgabe des orange blossom special festivals hatten wir natürlich schon verwiesen. während wir in teil 1 noch den vorverkauf zu promoten hatten, der mal wieder in rekordzeit absolviert wurde, durften wir in teil 2 bereits einige namen derer nennen, die einen auftritt bestätigt bekommen haben. dies wollen wir gern fortführen und verweisen damit auf ein weiterhin außerordentlich heterogenes programm der jubiläumsausgabe des obs.
die worte zum 2014er album flossen wie von selbst aus der hand: "die songs wirken, so fasslich sie auch sind, weichgezeichnet. der soundteppich, flauschig und zum schlummern einladend, wird von klangbahnen durchzogen. auf ihnen fahren streichcontainer, die synthiezüge, die tender der akustischen gitarre. manchmal gemahnt eine fanfare, doch in der regel bietet sich das stete rumpeln der überlaufenen gleise an. aus dem atmen des instrumentalen schauerns dringt atmosphäre, als böte sich die musik zum durchleben eines fremden moments an. und dann steht die zeit still und das heben und senken des eigenen brustkorbs passt sich dem dieses augenblicks an. wenn musik solches erreichen kann, ist sie von meisterhand geführt.
aidan knight begeistert nicht nur mit einer gespendeten stimme, die sich zweifelsfrei raum verschafft und zugleich altväterlich platz bereitet, die dringlich ist und konsequent, angeraut und seelenvoll, er führt sein ensemble auch behend durch den reichen gedankenreigen aus allzu menschlichen wünschen. ein sehnen nach der anerkennung und dem sich beheimatet fühlen. ausgedrückt in songs, die sich weniger aufdrängen, als dass die gesamtnote für sich spricht. ein album wie aus einem guss ist ein lästiger satz. hier muss er gesprochen, niedergeschrieben sein."
aidan knight hat mittlerweile ein neues werk, "each other", an den start gebracht. und wie die stimmen lauten, hat es mindestens die qualität seines vorgängers.
noch im august hatten wir das aktuelle album in der mache: "perfekt austariert die sparsame tonvergabe, ein kollektives einatmen, ein gemeinsames innehalten und wieder ausstossen in langen zügen. was sind das für kontrollierende mächte, die allgegenwärtig, aber nicht zu identifzieren sind? ein währendes, andauerndes schwanken zwischen mut und chancenlosigkeit. blaue stunde, stimmungen aus der ungefähren, die sich durch das album wie ein roter faden ziehen.
mit "the spirit" legen hugo race and the true spirit das bereits zwölfte album vor. es ist unnachahmlich am 'trance blues' orientiert, wie ihn der in melbourne lebende künster einst kreierte. die produktion übernahm hugo race selbst, die musikalischen begleiter schreiben sich wie folgt: michelangelo russo (electronics), bryan colechin (bass), brett poliness (drums, percussion), nico mansy (keys).
zwischen priesterlicher ansprache und mahnender erinnerung gefallen sich songs, die wie die vergessene brut des teufels etwas abgekühlt klingen, längst aber noch die feuerige gefahr in sich tragen. musik in einer schieflage, die mehr vorgibt, als sie sein möchte."
man muss bei diesen mannen nicht prophetisch sein, will man einen grandiosen auftritt vorhersagen. nicht zuletzt, weil sich hugo race auf den festivalbrettern nach seinen auftritten 1998 und 2004 bestens auskennt.
für den auch hier aktuellen tonträger hatten wir uns bereits mehrfach stark gemacht: "das neue album wird "the heart contortionists" heißen und anfang februar auf we know better records erscheinen [...]", schrieben wir also über pleasant grove, eine band, die ende des letzten jahrhunderts ihr erstes album vorlegte, zwischenzeitlich länger mal pausierte und nun mit voller kraft aus den neu geschaffenen startlöchern auftaucht. dass sie dabei das obs mitnehmen, versteht sich von selbst, stand glitterhouse records doch den texaner quasi von anfang an zur seite - beginnend mit dem europarelease ihres debütwerks. nun also das neue, dem man nicht zwingend anmerkt, dass es zehn jahre auf dem buckel hat, in denen an ihm gebastelt wurde. hört selber und freut Euch vor:
weiterhin bestätigt sind vita bergen aus schweden, über die die veranstalter schreiben, ihr debüt wird im frühjahr auf glitterhouse erscheinen: "hellström und jallinder machen - live zur vielköpfigen band aufgestockt - hoch aufgeladenen pop, der im einen augenblick tastenlastiger electro-indie-rock ist und im nächsten wie eine hochenergetische version von folk-pop daherkommt." außerdem am start: the dead lovers und the buttshakers und einige andere mehr. aber davon zu einem anderen zeitpunkt. bis dann.
2 Kommentare:
Hugo Race, nicht schlecht. Und Pleasant Grove gibt's auch noch/wieder, wie schön.
ja, zwei der perlen des diesjährigen fests.
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