ein novum, zum jubiläum kann man sich das leisten.
heute werde ich einige platten aufarbeiten, die höchstselbst oder deren macher noch nicht besprochen werden konnten, die aber ein plätzchen in diesem blog verdient haben.
den anfang machen the state of samuel, die einen großartigen longplayer herausbrachten: "here come the floods". die band um samuel petersson setzt auch bei ihrem zweiten album auf die gewichtung streng limitierter gesang, flüssiger, hookbeladener powerpop und eindringliche melodien. so lieblich, wie die offene gitarre startet, der helle gesang einstimmt und beide elemente sich der rhythmusfraktion ergeben. ein insgesamt sehr rundes album, das an lil' hospital oder saturday looks good to me erinnern lässt und bei mir auf dauerrotation läuft. so hat es sich einen platz in den top 50 erarbeitet. square roots
eine dame trällert unvermittelt und lockerlos, so dass man den bandnamen schnell zugeordnet haben will. denkste! agnes kain sind das paar chanelle afford und stefan simunic. sie stammen aus der nähe von sydney und haben im august ihr debutalbum herausgebracht. es hört auf den namen "keep walking or i’ll kill you". die musik ist ein fetzen folk und ´ne ganze menge pop. erinnert werde ich an beatbeat whisper, aber agnes kain sind etwas melodieseliger, etwas direkter, was das anbiedern und liebkindmachen betrifft. über den tropfenden klaviertönen stefans erklingt chanelles klare stimme, eine violine verwebt, verheiratet die zugewandten elemente ("to me"). fast zu schön. hitpotential hat ohne weiteres "puddles & mud", wie es unverblümt gut gelaunt daherwackelt, wie sich der refrain vordrängelt und die handclapes scheppern. die geige sägt, das klavier hält klimpernd den reigen in gang und die dame gurrt. klasse. All time high
theatralischer geht es bei pale young gentlemen zu. sie erinnern stark an the decemberists oder clap your hands say yeah. ihr selbstbetiteltes, selfreleased album enthält einige wirkliche großartige cuts, die in ihrer verquickung von klimperklavier, cello und akzentuiertem gesang an kammerpop aus dem vorvorigen jahrhundert erinnern wollen, wenn es ihn denn schon gegeben hätte. das drama, das auf den gewissenhaften spannungsbogen setzt, das aufreizende mieder, das aufsteigen der sich bald überschlagenden stimme, elemente, aus denen diese musik besteht. fraulein
"dark undercoat" heißt das aktuelle album von emily jane white, deren name mich zunächst abschreckte, erinnerte er doch sehr an rockismen und verschlissene gitarristen. aber nichts davon hat die junge dame aus san francisco zu bieten. sie ist für die zarteren töne verantwortlich und kann sich bei hope sandoval, julie doiron, aber auch chan marshall einreihen. sie zeichnet vor allem das warme timbre ihrer festen stimme aus. daneben glänzt sie mit stichhaltigem songwriting. dafür, dass es sich um ihr debut unter ihrem eigenem namen handelt, ist "dark undercoat" nicht zu hoch bewertet, wenn es fast die vollen vier sterne erhält. hole in the middle
bereits länger dabei und immer wieder mit sehr hübschen werken sind the innocence mission. in diesem jahr nannten sie ihr album " we walked in song". bei uns wird es via fargo erst im kommenden jahr erscheinen, wobei bei uns europa ist und dabei frankreich und die schweiz ausgespart werden, denn die dürfen seit august besitzer dieses wunderbaren werkes sein. auf dem wieder einmal die stimme von karen peris dominiert. vergessen darf man nicht die rücksichtsvolle wie sparsame instrumentierung durch ehemann und begleiter, aber im vordergrund agiert dieses kleinmädchenorgan, zart, zerbrechlich wirkend wie ein teures kristallglas auf der kippe. dass sie einst kinderlieder eingesungen hat, konnte passender nicht sein. brotherhood of man (video)
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