Sonntag, Oktober 23, 2016

neue töne (1681): yellow teeth


photo by valéry monnet

die wege aus der schweiz ins hiesige germanien können manchmal verschlungener sein, als man glaubt. da bringt im sommer eine eidgenössische band ein album heraus, das erst im frühjahr des kommenden jahres bei uns erscheinen wird. kein witz. naja, braucht ja schließlich label, vertrieb etc. im internetzeitalter muss man sich damit aber nicht zwingend aufhalten. yellow teeth, so die truppe aus sion, stellte das werk bereits früh auf ihrer bandcamp seite aus. und da möchte man wahrlich nicht warten müssen. dieser süffige americana muss flink zum launigen begleiter werden, den belass ich an meiner seite. die truppe spielt, als würden sie den weiten landschaften amerikas entstiegen sein. so gelassen, so gefällig im besten sinne, so entspannt ist der vortrag ihrer folkinfizierten nummern. griffig das gitarrengewerk, gern in soli stossend, die rhythmik gemessenen schritts, der gesang tief gegründet. denn da setzt tiziano zandonella an, der über ein organ verfügt, wie man es höchstens noch aus der stammkneipe weit nach mitternacht kennt. der endzwanziger aber ist klaren geistes und schreibt seit eineinhalb jahrzehnten an seinen songs. und wer wäre prädestinierter nach den sternen zu greifen als einer, der seine masterarbeit über texte von joni mitchell, leonard cohen und neil young geschrieben hat.

muss nicht klappen. tut es aber. mit dem zweiten album "rags and pearls" verwebt der fünfer aus tiziano zanondella, jeff albelda, justine salvadori, yvan broccard und charlotte vuissoz einträgliche melodien und ideen von grenzenlosigkeit in landschaft und gedanken zu einem schwerelosen mix, der halt nur bei sich selbst findet. denn so eine lichte melancholie hat noch keinem auftritt geschadet. es heißt, dass die band in kleinerer besetzung nach der deutschland veröffentlichung auch auf tour gehen wird, zu dritt, eher akustisch, denn elektrisch, das wäre auch was für hauskonzerte. was denkt Ihr? bis dahin überlassen wir Euch einige pretiosen aus dem programm der nachbarn:



Keine Kommentare: