auf ein tourpaket der besonderen art möchten wir Euch heute aufmerksam machen. da kommen österreicher nach deutschland und möchten Euch ein lied singen! die tourdaten der bands crystal soda cream und dot dash sehen folgendermaßen aus:
insbesondere zu crystal soda cream gerieten uns die worte waidwund, so zu lesen im juni des laufenden jahres:
phew, sausewinde zischeln durch die auf straffheit gedroschene saitenzunft. erst spät wird der vokalen lässigkeit ein psychedelisch aufgebretzeltes element beigefügt. vorab wurde das genre auf machbarkeit abgeklopft und erinnerungen an frühere wiener vorstadtfeste wach. düster dräuen bald basswolken über rhythmischem einklang. kurz vor dem jubilieren knicken jedoch die gitarrenhälse ab, der umschwung wird konzentriert genutzt, um der depression vorschub zu leisten. new wave, punk, post- produkte wehen durch den muffig anmutenden und doch säuberlich aufgeräumten klangraum. tradiertes, altvorderes drängt sich auf. keck lugt jedoch eine dame mit einer packung erfrischungstücher um die ecke.
wir wollen nicht vorenthalten, wie es an selber stelle bald weiterging:
philipp forthuber, sebastian ploier und theresa adamski sind crystal soda cream. der neuzugang auf totally wired records veröffentlichte seinen zehntracker "escape from vienna" im april diesen jahres. die grundlage ihres erfolgreichen auftritts liegt dabei in einem unstrittigen soundmanifest aus rostbelasteten e-gitarrenspuren, denen man lange noch im hall nachsteigen kann, einer gewittertreuen schießbude, die die atempausen erfolgreich zur regeneration nutzt, einem bass im stocksteifen predigergewand, der die persönlichen ausflüchte stets zu rechtfertigen weiß, einer synthiefolklore, die zart schwebend konterkariert und einem gesang, dessen attitüde jedem dark wave helden zur ehre gereichte.die leiernde gitarre, das stotternd präzise schlagwerk, etwas grissliges im hintergrund, das vom gebet geschundene stimmorgan. "shot by both sides" wird zur kollektivhypnose, wenn man sich dazu im kurzschrittigen tanz verfängt. "freud und jung", der erfrischende opener, punkglorie und feuerfang zugleich, seltener klang robert smith so entlehnt. der titelgebende track blendet mit absatzreifen harmonien und hat dank feiner austarierter texturen hitpotential. keine blender in der organischen soundsuppe, die lediglich durch verschiebungen, verzögerungen und dopplung verfeinert wird. "sweet doom", an erratischem stickbeat, belebtem bass und tropfnasser saitenflagellanz, staubt während jeder bremsattacke ordentlich auf.hier sind sie am werken. apologeten zwar einer lehre aus zorn und wille und ungebundenheit und persönlicher freiheit, aber keineswegs epigonen. stattdessen gelingt ein charakterfester auftritt. crystal soda cream sind blaupause einer neuen wiener zukunft. denn das album zeigt sich abwechslungsreich wie konstant. jedem song wurde ein treueherz umgehängt, während man ihm die jeweils zustehende liebe angedeihen ließ. doch in der gesamtheit strotzen die zehn songs in ihren gleichfarbenen heimtrikots. mit unterschiedlichen nummern beflockt und mit dem ganz eigenen gleichmut wiener nonchalance aus weltoffenheit und kleinbürgerlichem schmäh strahlend.
nun, mit dot dash gibt es ein weiteres highlight, das die sieben tourtermine mit verwegenem stillstandsound überziehen wird. der vierer schickt sich an, ende november ein neues album auf den markt zu schippen und wird sicher einiges daraus zum besten geben. ein schaurigschönes vergnügen, Ihr werdet sehen.
08.11. Prag - Bajkazyl
09.11. Berlin - Schokoladen
11.11. Dresden - Kukulida
12.11. Leipzig - Zoro
13.11. Essen - Goethebunker
15.11. Esslingen - Komma
16.11. München - Kafe Kult
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