Freitag, Dezember 28, 2012

eingestreut (464): mossy nolan


das ende eines jahres ist nicht zuletzt die gelegenheit, einiges liegen gebliebene aufzuarbeiten oder auch nachzureichen. das hat zuvorderst nichts mit der qualität der musik zu tun, vielmehr mit meinen beschränkungen. hier aktuell sein zu wollen, dort lieber schnell noch jenes zu präsentieren. manchmal bin ich mir auch gar nicht so sicher, wie ich zur jeweiligen musikalie stehe und lass das ganze noch ein wenig wirken. so ging es mir auch mit mossy nolan. der ire entwirft ein ausgewogen folkloristisches klangbild, dessen zauber man erst nach und nach gewahr wird. das einvernehmlich und geradezu gut verträgliche offeriert sich wie eine medizin, deren geschmack man nur beiläufig bemerkt, deren wirkung aber umso nachdrücklicher ist. gesundung in kürze quasi. seine saitenarbeit ist enorm, flinkes picking neben schraffuren und pointiertem zupfen, sein gesang ist sämig, schmiegsam und mit warmen timbre ausgelegt. die klugen, kleinen arrangements umrunden seine willfähig geflochtenen melodienströme. darin steckt unbändig viel tradition, anlehnung und bezugnahme und doch auch ein absprung, die eigene zielmarke jederzeit treffend. das selbstbetitelte debütalbum von mossy nolan erschien im märz des gerade noch laufenden jahres und enthält zehn wundervoll geschmückte songs. Ihr könnt auf der bandcamp seite reinhören. neben der akustischen gitarre setzt nolan im übrigen auch auf bouzouki, mandoline und tenor banjo, was am ende den ganz eigenen klang seiner kompositionen bewirkt. die reichen von klassischer folkmanier über rebelsong anleihen bis hin zu poporientierten nummern. das album nicht abwechslungsreich zu nennen wäre fatal. schließlich beeindruckten mich am meisten die soloparts, stringfahrten durch die irische landschaft. herrlich!
 

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