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Samstag, Februar 06, 2021

hicks!: chad vangaalen

 

keiner besetzt die schnittstelle aus lofi und pop so perfekt wie chad vangaalen. keines seiner vielfachen alben möchte man missen. dass der kanadier sich auch in diesen zeiten zu wort meldet, man hätte es vermuten können. "world's most stressed out gardener" erscheint am 19. märz via sub pop / flemish eye. einen appetithappen gibt es bereits.

Montag, März 13, 2017

glotzt nicht so romantisch (784): daniel romano


bei dem typen stimmt irgendwie alles. die attitüde, die musik eh. mit "roya" stellt uns daniel romano eine erste single aus dem neuen album "modern pressure" vor, das am 19. mai veröffentlicht wird. für kanada tritt selbstverständlich you've changed records auf den plan, für den rest der welt new west records.

Freitag, Februar 24, 2017

eingestreut (1034): jon mckiel


photo: piotr filipek

weil wir gerade bei you've changed records waren (siehe gestrigen post), legen wir gleich noch das ycr-debüt von jon mckiel nach. es ist das bereits vierte album des jungen burschen aus nova scotia, das an der seite von jay crocker (of joyfultalk/no more shapes), sean dicey (joyfultalk) und aaron mangle (of cousins) entstand. die erste nummer "conduit" daraus ist ein wenig flach geschossenes rockzitat, das wahrlich lust macht auf mehr. die dynamik, die vitalität des ausdrucks, überhaupt der druck, die ernsthaftigkeit (ein friedenszeichen an die staaten) sind definitiv appetit anregend. "memorial ten count" wird der release heißen und am 10. märz erscheinen. natürlich gibt es diese veröffentlichung auch auf vinyl.

Donnerstag, Februar 23, 2017

neue töne (1722): richard laviolette


das wunderbare you've changed records wird nun auch ins neue jahr starten. die ersten releases befinden sich im lauf. unter anderem kann mitte märz das neue album von richard laviolette erwartet werden. wer sich ein wenig im programm von ycr auskennt, wird sein album "all of your raw materials" erinnern, das er mit the oil spills eingespielt hatte. der nachfolger wird "taking the long way home" heißen und sich mit offenen songs präsentieren, die sich kämpferisch gegenüber krankheit und tod geben und zugleich ein verweis sind auf den zusammenhalt bei freunden und in der familie. zunächst waren die aufnahmen als gemeinsames projekt von richard und seinem vater geplant. jedoch war letzterer gebunden, um seiner schwer erkrankten frau zur seite zu stehen. diese ausgangsposition sensibilisierte die gesamte nachfolgende vorgehensweise und bildete quasi den grundton für das album.

unterstützung fand der aus dem südwesten ontarios stammende in lisa bozikovic am piano, matthew reeves an der leadgitarre, jessy bell smith mit gesanglicher unterstützung, julia narveson (ever lovin’ jug band, lake of stew) an der fiddle und am double bass, aaron goldstein (cowboy junkies, bry webb, daniel romano) an der pedal steel, heather kirby (ohbijou, vag halen) am bass und aaron curtis an den drums.

mit dem titelsong gibt es einen ersten musikalischen verweis auf das album. es ist ein zurückgenommener stomp, es ist eine leidenschaftliche nummer, die sich in arrangement und in der gesanglichen darbietung nicht in den vordergrund gedrängt sieht, sondern den worten raum bietet, um an größe und blendkraft zu gewinnen. tolles stück!

Freitag, Februar 03, 2017

neue töne (1718): emily millard


vor einigen jahren schrieben wir über die damals noch unter miss emily brown firmierende und dem duo morlove angehörende:
die musikerin aus british columbia veröffentlichte ihr debütalbum "part of you pours out of me" 2008 und setzte damals bereits einen meilenstein in der kanadischen indieszene. es gelangte prompt in die top zwölf des cbc radio rankings. knapp zwei jahre später erschien der nachfolger, "technicolor" wurde ebenfalls hoch bejubelt und für diesen oder jenen preis nominiert. im november des selben jahres hinterließ sie ein weiteres werk, nämlich die auf "sum of all parts" getaufte ep, und ward auf tour mit jeremy fisher sowie auf erster deutschland konzertreise im vorprogramm von alin coen zu sehen. weitere zwei jahre später trat emily mit der "wire wood wind ep " auf den plan. sie enthielt bis dato unveröffentlichte tracks, drei an der zahl, die sie mit unterstützung des produzenten martin heynes (der  unter anderem mit efterklang und gyda valtysdottir gearbeitet hatte) an einem frühlingsnachmittag in berlin aufnahm. hervorstechend die klangwirklichkeit der damals neu angefertigten autoharp, die so hervorragend mit dem runden organ emily browns koalierte. die junge dame studierte dichtung an der uni von victoria und gesang und jazz komposition. sie trat in kleinen clubs auf und ebnete sich den weg von open mic veranstaltungen zu festivalauftritten.
schon einige zeit durfte man sich auf den geburtsnamen emily millard einstellen. das pseudonym war abgelegt, zugleich näherte sich die kanadierin neuen musikalischen ufern. deutlich wird das auf ihrem aktuellen album "by heron & by season", welches mitte februar nun auch via greywood records in hiesigen landstrichen erscheinen wird, da sich bekannte folkmuster mit jazzanleihen und den gründen des singer/songwriter metiers verbinden.


fast schon schlichte songs gewinnen durch das reine gesangsorgan millards, durch die sanfte spurensuche des pointiert gesetzten instrumentariums, durch maßvolles tasten, stilisiertes täuschen, akzentuierendes perkussieren. vom geheimnisvollen zum sphärischen, vom ätherischen zum vollklang und wieder zurück.
als produzent konnte der großartige sandro perri gewonnen werden, im ensemble agierten zudem größen wie jesse zobot von stars, colin nealis, der auch bei andy shauf auftaucht oder dan gaucher an den drums (u.a. woodpigeon).
die entwürfe sind präzise, die arrangements auf den punkt und dennoch bleibt raum, um das große durchatmen zu spüren. als spüle die idee hindurch wie eine welle durch die offene straße. mitführend das kleinteilige, das die klangbreite zunächst nur erahnen lässt. stilsicher wird hier auf höchstem niveau musiziert.
veröffentlichungstermin ist der 17. februar.

Mittwoch, Januar 18, 2017

glotzt nicht so romantisch (761): timber timbre


photo by caroline desilets

das neue album wurde mit "sincerely, future pollution" überschrieben und erscheint anfang april auf city slang, daraus darf man bereits auf den "sewer blues" zurückgreifen und ihn gar in bewegten bildern bestaunen, ein song im müßiggang und dennoch hat er eine zwingende qualität: timber timbre:

Sonntag, Januar 15, 2017

eingestreut (1023): thisquietarmy


"métamorphose vi - tu aimerais parfois te retirer de ta matière" ist ein erster ausschnitt aus dem neuen album von thisquietarmy, das unter dem namen "métamorphose" am 13. februar erscheinen wird. der dem experimentellen zugewandte kanadier hat schon einige stilrichtungen bewandert, hier konfrontiert er uns mit schlüssigen soundlandschaften aus gefächerten gitarrenspuren und hallgefüllter elektronica. das kann eine sehr runde sachen werden, ist doch bereits der appetithappen ein mundendes etwas. in bälde dann ausführlicher, wenn das mehr als zweistündige machwerk im doppel-lp-format auf grains of sand records erschienen ist.

Dienstag, Januar 03, 2017

glotzt nicht so romantisch (755): leif vollebekk (tour)


im august 2010 hatten wir ihn erstmals in der mache und schrieben: "vollebekk ist kanadier, lebt in montreal, nennt das freigeistige viertel plateau sein zuhause. in reykjavik hat er studiert, isländisch und philosophie, und seine ersten songs geschrieben." und beschrieben weiter: "seine stimme ist ein zauberfass, aus dem er immer wieder mit vollen händen darzureichen weiß. das großformatige, weit ausholende organ, tief und dunkel, guttural und überanstrengt hoch. der spielarten viele. die songs sind seelenaufwühler und -tröster, aufreizer und willige begleiter, monströse subversionen, teilhaber. die instrumentierung ist auf trockenen, sandigen boden gebaut."

nun, für den 24. februar ist sein neues album "twin solitude" angekündigt. es wird auf secret city records erscheinen und die anschließende tour wird leif vollebekk auch in hiesige gefilde führen. wir fügen die entsprechenden daten unten mit an. ein ganz erstaunliches video gibt es obendrauf. die single "elegy" wurde in bewegte bilder übersetzt, am strand von florida erlebt man den tanzenden musiker und macht sich so seine gedanken über diese performance.
übrigens: begleitet wird vollebekk von niemand geringerem als gregory alan isakov, womit man ein vortreffliches package beieinander haben sollte. also, nicht verpassen, im märz dann:

11.03. Hamburg, Uebel & Gefaehrlich
12.03. Berlin, Lido
14.03. Wien, Arena
17.03. Zürich, Bogen F
19.03. München, Strom
20.03. Köln, Kulturkirche

Montag, Dezember 19, 2016

neue töne (1702): alex archibald


photo by goske omori

bereits die ersten töne, die ich bis dahin je von alex archibald hörte, begeisterten mich so sehr, dass ich am liebsten sofort die tastatur bedient hätte. doch was schreibst du über ein zwar liquides, fast schon malerisches spiel, wenn du über den kerl, der es auf seiner gitarre zaubert, nichts weißt? er ist amerikaner, lebt in kanada, bekommen wir raus, und bietet auf seiner bandcamp seite einige alben an, für die er bereits verantwortlich zeichnet. sein ausdrucksspielraum ist offen, lässt vieles zu, ist weder beschränkt auf den american primitive, dem ich zunächst begegnete, nicht auf den trockenen raga, nicht auf das besinnungsfreudige banjospiel, zu dem er sich gelegentlich hingezogen fühlt, aber auch nicht auf eine beständige interpretation seiner lieder im zusammenspiel mit kollegen, begleitet von einem piano etwa, wie er es in zwei beispielen auf dem neuen album geschehen lässt.

archibald legte vor kurzem mit "the ferryman's fee" ein elf songs umfassendes werk vor, das die stilistische breite aufnimmt und am ende doch das bewußtsein für das freie gitarrenspiel schärft. denn das ist so präsent und eindringlich, so fordernd und belebt, dass es die volle konzentration beansprucht. da sind die flirrenden passagen, da die saiten wie junge flöhe hüpfen, da sind die lyrischen momente, benetzt mit dem tau von melancholie, da sind augenblicke, da die welt inne zu halten scheint.


schon der opener "sign of the yellow whale" entledigt sich sämtlicher vorbehalte und brilliert mit gegründetem spiel, mit einer frohlockenden, narrativen note, ist frei und offen und dabei voller dynamik und präsenz. "crickets to kendra" wird mit klavierbegleitung zu einer entspannten ragtime nummer, doch schon mit "woodsmoke in the street" kehren wir zum kargen folk zurück, das open back five string banjo gibt sich im solo hin. der titeltrack gerät zu einer wärmenden kaminnummer, zu der das coverfoto bestens passte. sich wiederholende melodische momente werfen das seil, an das man sich sehr gern binden lässt. die gefangennahme ist aber längst viel früher geschehen. es finden sich fürderhin blues inspirierte lieder, liveaufnahmen, die so wunderbar die offenen strukturen dieser musik repräsentieren, es findet sich die stille weise, der blasse folk, aber auch das freie aufspiel, die improvisation. das album ist voller überraschungen, voller stilistischer wendungen und kann doch jederzeit archibald verbindlich zugeschrieben werden. ein glückfalls in allen belangen. erwerben kann man es über die bandcamp seite des künstlers sowohl als cd, aber auch in digitaler form.

Montag, Dezember 05, 2016

neue töne (1596): abigail lapell


diese stimme hat eine tiefe, die immer auch ein wenig unvollendet scheint, nie ganz erreicht. das macht vielleicht ihren zauber aus. sie ist zudem etwas rauchig, hat eine würzige bluesnote und dabei impliziert sie eine weite, wie aus erfahrung und einsicht geboren. abigail lapells gesang glänzt mit koloraturen, die kaum wahrnehmbar sind, kehlig bringt sie die töne hevor, warm letztlich und voller gefühl. schwärmerisch darf man über die kanadierin berichten, weil sich neben dieses außergewöhnlich schöne organ auch eine musik stellt, die nicht nur unterstreichend agiert.
mit "hide nor hair" steht ein neues album an,  das am 20. januar veröffentlicht werden wird (danke an p. aus b. für den hinweis). darauf enthalten sind unter anderem die beiden songs "fur and feathers" und "jordan". ersterer gelingt im feld einer akustischen, sparsamen instrumentierung, hat den charakter eines traditionals und nimmt in aller vertrautheit kontakt zum hörer auf. schnell wird man sich eins. zweiterer entsteht am piano, die bindung trifft das folkloristische im lieblich melodischen. das ist keine form des steine erweichens, dafür ist die kunst in sich zu fest, aber es geht ans herz, so viel ist gewiss.

abigail lapell ist kanadierin. sie stammt aus toronto, schreibt ihre songs selbst und ist an vielen instrumenten begabt. während sie noch auf der suche nach sich und diesem dasein war, lebte sie in montreal und tauchte in die dortige szene ein, spielte in bands, unterstützte theaterprojekte. ihr erstes album erschien schließlich 2011: "great survivor".  sie fand in heather kirby (ohbijou) nicht nur eine hervorragende produzentin, sondern etliche großartige mitstreiter, musiker wie lisa bozikovic oder aaron lumley. das album wurde nicht nur bemerkt, es wurde prämiert und landete auf einem sensationellen dritten platz der kanadischen folkcharts.
lapell hat seit dem mit acts wie first aid kit, rae spoon oder tuneyards die bühne gekreuzt, hat etliche touren hinter sich gebracht und neben dem nördlichen amerika auch europa bereist.
für das neue album "hide nor hair" konnte sie chris stringer (timber timbre u.a.) gewinnen, ihr im studio zu helfen, es erscheint in bälde und sollte den ausnahmestatus dieser noch jungen künstlerin unterstreichen.

Donnerstag, Oktober 27, 2016

glotzt nicht so romantisch (735): the burning hell


gern machen wir heute auf das ganz frische "story video" von the burning hell aufmerksam. der track "the stranger" gehört auf das via bb*island veröffentlichte album "public library", wir hatten im märz ausführlich berichtet, und seine geschichte wurde von der band bzw. ihrem bandleader in aller ausführlichkeit niedergeschrieben:

The Stranger 
It was a wet and slishy-slushy winter day
When the strangers came to stay
A man in black from head to toe with a lady by his side
I knew she was a lady, I had a lady-spotting guide
He said pardon, if you please, our train has run out of steam
And left us in this lonesome village for the evening it would seem
We looked for a hotel but we were told they'd all closed down
Due to the economic crisis that we've heard so much about
 
I took pity on the strangers standing in the melting snow
I said mi casa es su casa, make yourself at home
He said I speak a little Spanish, though my second language is français
Et vous êtes très gentil, merci pour votre hospitalité.
I said no need to merci me, just come in from the cold
Tell me a little of your travels on the icy iron road
We sat down around the fire and as I hung their overcoats
He began to tell their story with this sentence, and I quote:
 
The words we speak here are top secret, meant for private ears
But our lives are in grave danger from a band of privateers
So we must take you in our confidence, we are in mortal fear of dying.
(Dying!)
 
I then figured them for bandits or confidence artistes 
When I saw the two-tone collar I knew he was a ska fan or a priest
He noticed me notice and said I observe your observation
Of the sartorial memorial of my spiritual vocation
I wear this habit out of habit, my service has been shoddy
As you can maybe guess I can't resist the temptations of the body
To my ex-boss Old Jeezy this is yesterday's news
But yes, this lady is my lover and I am her lover too
 
It all started last Shrove Tuesday when as per my holy mandate
I was munching on a luncheon at the International House of Pancakes
I ran out of maple syrup so I approached the nearest patrons
A gorilla of a man and a lady eating eggs and bacon
She passed me her maple syrup and as our fingers briefly brushed
I felt a feeling in my face I'd never felt, yes I blushed
My heart began ballooning and my brow began to sweat
Looking deep into the eyeballs of this beautiful brunette
 
Moments later we were tangled in my cassock in the can
She said I love a man in uniform I said I hope this is God's plan
She said her name was Ann, I said call me Father Daniel or just Dan.
(Dan!)
 
She grabbed my hand, said Dan, I gotta blow this popsicle stand (she meant the IHOP)
We were running out the back door before I yelled out Jesus! and I stopped
I felt something sticky on my palms, I was afraid it was stigmata
But it was just a little maple so we jumped in her Miata
We sped off for the mountains and extramarital shenanigans
We stayed up 'til dawn going over and over and over the plan again
We'd run away to Monaco to elope on her uncle's yacht
We'd start a new life in the principality with the money that she'd got
 
But her ex-boyfriend the gorilla from the pancake house got wind
By the threatiness of his death threats I could sense he felt chagrined
He tracked me down at the Riviera as I was about to say I do
With a band of bandit buddies from his criminally misspent youth
They opened fire on our wedding but we escaped into the sea
When the coast was clear we caught the first train out but now you see
I know they can't be far behind, these goons are gonna gun me down
We're like sitting duckish lovebirds in this extremely safe feeling town
 
The worst part is the gorilla has been ordained as a deacon
And he's got some spiritual spies supporting the havoc he's been wreaking
A cruel clergy of crime out for blood, and I'm speaking of mine.
(Mine!)
 
There was an awkward silence as the ex-priest finished talking
His fiancee excused herself to change into a drier pair of stockings
I got up from my chair and I walked over to the cabinet
I was looking for a couple of holy relics I remembered that I had in it
Then I turned, with a crucifix-shaped pistol my hand and my zucchetto on my head
His eyes widened as I crossed myself, I raised the gun and said
Sometimes we search for safety and we find only greater danger
So let this be a lesson to you: never talk to strangers.



wir schrieben damals dazu: "the stranger" etwa ist eine saftige folk-blues- rock- nummer, die geschichte ist alles andere als schnell erzählt, mit 'murder mystery' (wie alle anderen songs auch einem literaturgenre zugeordnet wurden: coming-of-age-story, romance...) überschrieben und bedarf mindestens 700 worte. trompeten bremsen nicht aus, blechern das drumming, die gitarren schraffieren den rhythmus, an dem sich mathias kom entlang hangelt, um der moritat herr zu werden. die bildhafte sprache macht staunen, insbesondere sie ohne weiteres in das korsett des musikalischen begleitprogramms gepresst zu sehen."

die band kommt demnächst auch wieder auf tour, deshalb flink die daten notiert:

29.11.16 Bremen, Litfass (Mathias Kom SOLO + Support Nick Ferrio)
30.11.16 Kassel, Kafe am Weinberg (Mathias Kom SOLO + Support Nick Ferrio)
01.12.16 Düsseldorf, Kassette (Mathias Kom SOLO + Support Nick Ferrio)
11.12.16 Köln, Gebäude 9 (+ The Wave Pictures)
12.12.16 Göttingen, Musa
13.12.16 Wetzlar, Franzis
14.12.16 Schorndorf, Manufaktur
15.12.16 Dresden, Beatpol
16.12.16 Berlin, Marie-Antoinette
17.12.16 Hamburg, Kleiner Donner
18.12.16 Lauenau, Kesselhaus

Montag, September 19, 2016

neue töne (1667): jason sharp


erstmals unter eigenem namen wird jason sharp aktiv. am 30. september wird "a boat upon its blood" auf constellation records erscheinen. die trauliche bindung zwischen dem qualitätslabel und dem montrealer experimentalkünstler kommt nicht von ungefähr, hatte sharp doch bereits erinnerungswürdige beiträge u.a. auf matana roberts "coin coin chapter one" hinterlassen, hatte sich in den dienst von thee silver mt zion gestellt oder war teil von sam shalabis land of kush orchestra. außer unter dem dach von constellation fände sich zudem keine bessere heimat für den auf improvisation geschulten saxofonisten. die ersten beiden ausschnitte aus dem anstehenden full length geben richtungsweisendes vor, in dem sich der hörer in einer minimal formulierten und doch dichten soundlandschaft verlieren kann. die klänge changieren zwischen organischer einheit und elektronischer vielfalt. die palette der klangfarben verschiebt sich von pastellen nach grell, von dünnen schichten zu dickem spachtel. jeglicher genrezuordnung trotzend, beleben bilder von musique concréte, drone, noise die szenerie.

die aufnahmen wurden von thierry amar begleitet, der u.a. für godspeed you! black emperor oder vic chestnutt arbeitete. das label spricht bereits von einer neuen stimme in der zeitgenössischen musik und ergänzt, dass es sich bei "a boat upon its blood" (der titel stammt von einem gedicht robert creeleys) um ein album handelt, dem man höchste aufmerksamkeit zuteil werden lassen muss. right.

Dienstag, Juli 12, 2016

eingestreut (957): shotgun jimmie (tour, präsentation)


ja, neulich hatten wir den kanadier shotgun jimmie noch als wesentlichen bestandteil des sound of bronkow festivals in der mache:
dass jim kilpatrick alias shotgun jimmie im dresdner geviert antreten wird, ist schon was besonderes. im katalog des überragenden you've changed records labels sticht der bursche mit einer wenig verzweifelten d.i.y. attitüde heraus. nach zwei mehr oder weniger als selfreleases veröffentlichten alben hat der rührige gassenhauerrocker endlich eine vernünftige labelheimat gefunden. es folgten alsbald drei alben, wovon "field of trampolines" das neueste ist, welches im frühjahr erschienen war. wenn man kilpatrick etwas verorten wollte, müssten namen fallen wie julie doiron, aber auch bands wie feist oder ladyhawk und lightning dust, von denen er sich gern mal bandmitglieder leiht. das wird groß! versprochen.
der lobhudeleien auf den instinktmusiker waren das eigentlich genug. doch setzen wir in sachen präsentation seiner doch recht umfänglichen deutschlandtour (daten unten) zum ende des sommers hin gern einen oben auf.
am spannensten sind zu solchen gelegenheiten die vermeintlich uninteressanten und eher persönlichen fakten. etwa, wo die lyrics zu seinen unterhaltsamen songs herkommen. jim kilpatrick eröffente irgendwann mal, dass es viele orte gäbe, an welchen ihm ideen kämen, auf dem fahrrad träumend vor sich hin reitend, unterwegs auf tour als mittel das leben zu dokumentieren und idealerweise zuhause am schreibtisch, mit stift und papier bewaffnet. nicht zuletzt würde er am liebsten einen ganz normal 9 to 5 job mit dem schreiben ausfüllen.

shotgun jimmie ist ein vieltourer. nicht zuletzt wagte er sich einst an der seite von the burning hell nach deutschland, später vor allem nach berlin, um in die dortige antifolkszene einzutauchen und sich von ihr schwer inspirieren zu lassen. einige songtexte zeugen davon. 
doch das tourleben bringt auch jede menge nachteile. so begann sich kilpatrick irgendwann zu disziplinieren, verzichtete auf den regelmäßigen alkohol, die schlichte pizza gegen 3 uhr morgens und so weiter. Ihr könnt das ja mal überprüfen, wenn Ihr ihn seht. er dagegen wird testen, ob Ihr immer noch so ein aufmerksames und konzentriertes publikum seid. das hat der musiker wohl am meisten geschätzt, wenn er hier war.
shotgun jimmie beherrscht das sologeschäft. er spielt gitarre, die er zuvor mit dem verstärker verkabelt hat. mit dem fuß kickt er die trommel. keine loops, kein sampling. ziemlich pur das ganze. nicht zuletzt meint kilpatrick, würden die zuschauer einem kerl bei der arbeit zusehen können, der viel spaß und freude hat an dem, was er tut, auch wenn er nicht der virtuoseste seiner zunft ist. aber vielleicht einer der unprätentiösesten.
also, hin da!

24.08.16 Berlin (DE), Schokoladen
25.08.16 Düsseldorf (DE), Kassette
26.08.16 Nürnberg (DE), Hemdendienst
27.08.16 Darmstadt (DE), Forst Festival
28.08.16 Frankfurt (DE), No. 2 Records
30.08.16 Kassel (DE), NEU / Kafe am Weinberg
31.08.16 Zürich (CH), Bar 3000
01.09.16 Schorndorf (DE), Manufaktur
02.09.16 Wien (A) - Fluc (Open Air, Eintritt frei)  
03.09.16 Wien (A) - Volksstimmefest
04.09.16 Dresden (DE), Sound of Bronkow Festival