eine etwas zurückliegende entdeckung. dafür aber nicht umso weniger wertvoll. vielleicht hat es nur etwas länger gebraucht, um die einstellung zu liz isenberg abzuklopfen. das spröde, zugleich kindhafte, das fliehende und ablässige, das transparente und zugleich berührende. keine masken und doch zwingt isenberg dazu, hinter jede ecke schauen zu müssen. poesie, you know, nicht diese abgeschmackte und dennoch leicht zugängliche, melodien, die nachfedern und nicht nachlassen wollen, ein voller gesang, der sich elastisch gibt und doch effektiv ziele ansteuert. wann bin ich ihr und in welchem zusammenhang begegnet? ich weiß es nicht mehr so genau. ihre spuren lassen sich vielfach finden, ist man erst einmal auf den geschmack gekommen. deer tick. vielleicht. hatte sie doch die truppe bei einigen liveauftritten unterstützt. gleiches gilt für mount eerie, little wings, david thomas broughton, head of femur, thanksgiving und viele mehr. einen ganz persönlichen output hat die noch so junge dame aber auch. so hieß ihr erstes album "seeport, seaport, seeport" und erschien vor guten drei jahren auf leisure class records. "indifferent and imaginary" ist der längst ersehnte nachfolger. ganz frisch. und klingen tut er, als käme er aus einem verschlossenen jahrhundert, weit entfernt und unentdeckt. durch das säuseln des akkordeons, das an die wand gelehnt gespielt wird, dringt das stakkato einer fernen violine, daneben schwebt der milde, aber sehr präsente gesang isenbergs. die aus washington stammende, mittlerweile in northampton lebende liz gibt keine rätsel auf. dennoch bleibt sie vorerst eines der best gehütetsten geheimnisse.
liz isenberg - two weeks to the midwestliz isenberg - i want to sleep in my party dress
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