Freitag, September 13, 2013

eingestreut (555): gelatin kids

so, der urlaub, jedenfalls die tage in der ferne, ist aus. ich habe mich noch etwas treiben lassen. beeindruckt von den zugriffszahlen auf den blog, blickte ich wankelmütig in die zukunft. am ende entscheidet der leser, vielmehr der nicht- leser, über eine zukunft. hinzuschmeissen wäre einfach und vielleicht auch richtig. leider bin ich in einigen fragen ehrgeiziger als es gut tut. so verfolge ich weiterhin ziele der musikalischen autonomie und eine art selbstbefriedigung, die nicht gänzlich frei von exhibition ist. was trägt sind weniger die inhalte als die permanente penetration der öffentlichkeit mit verweisen auf inhalte. promotion in seiner flachsten und widerlichsten form. in der wiederholungsspule übergibt sich der eigentliche wert und kippt, verkehrt sich ins gegenteil. wird zur einheitsmasse und ein abzustossendes produkt. die seinsfrage ist eine frage von individualität und damit von persönlicher kontrolle. ich nehme sie weiterhin wahr. rutscht mir doch den buckel runter.


gabe holcombe ist der labelbetreiber von lillerne tapes, einem seit 2007 operierenden kassettenunternehmen. mit gelatin kids verfolgt der bursche seine eigenen ausdrucksmöglichkeiten abseits seines jobs als veröffentlicher für andere. "don't be a victim" heißt denn sein release, der am 10. september erschien und eine ältere ep, damals auf nur 12 stück limitiert, und zwei bis dato unveröffentlichte tracks vereinigt. der ebenfalls stark reduzierte release von 25 kassetten kann via bandcamp geordert werden. was Euch erwartet? nun, der kerl arbeitet sich mit einigen gitarren und einem roland tr.66 an feinen popharmonien ab. will sagen, aus der derben, zerkratzten und noisigen atmosphäre steigen einige feine, bejubelbare melodien auch zu dir herab. hinzu gesellt sich eine leicht verschredderte stimme und verengt den klangtunnel zusätzlich.

3 Kommentare:

Marcus hat gesagt…

Ich finde dies ist der einzige relevante deutsche Blog, der sich mit Sachen auseinandersetzt, über die man für gewöhnlich nur in englisch lesen kann (möglicherweise gibt es doch noch mehr).
Das problem ist vermutlich es werden künstler präsentiert nach denen nicht gesucht wird und somit kann es keinen wirklichen zuwachs geben. Und von seinen Lesern bekommt man eher weniger Feedback. Speziell im antiken Blogformat.
Und wenn die einzigen Besucher die Bands sind, die dauernd checken ob sie endlich gefeatured wurden, dann darf man auch übers einpacken nach denken. Aber nur kurz und nur wenn man eine gute Alternative hat :).

Vielleicht mal die Dielen abschleifen und neue Farbe drauf?

Weitermachen!

E. hat gesagt…

danke, marcus, eine sehr nette und hilfreiche rückmeldung.
fragen, die sich aufdrängen:
- warum ist das blogformat antik und nicht mehr aktuell?
- welche farbe brauchen die dielen?

Anonym hat gesagt…

ich hab auch keine ahnung, was an dem format antik sein soll, hinsichtlich der farben plädiere ich für blau-weiß ;-)))
ansonsten bin ich auch ganz klar für weitermachen, is n klasse blog!
keep on rockin in the free world, sozusagen.
viele grüße,
gerhard