der besonderen atmosphäre von wulli’s strohalm in erlangen kann sich wohl keiner entziehen. nach dem gang in den keller über alte stiegen, vorbei an der standfesten theke ins anliegende kleinquadratige, gewölbe überspannte räumchen erahnt man den geist vergangener konzertnächte. und wenn sich david munyon ansagt, kann man sicher sein, dass hier einer antritt, der sein publikum nicht unter zwei stunden entlässt und für eine erinnerungswürdige zeit steht. an seiner seite am gestrigen abend biber herrmann, der sich bereits mit werner lämmerhirt, pete york, tony sheridan oder auch louisiana red die bühne teilte. er erwies sich als kongenialer partner munyons, da er sich auf den genügsamen part des begleiters besann und dennoch seine stärken – ein akzentuiertes gitarrenspiel und intensiven gesang – für beide beteiligten gewinnbringend auszuspielen wusste. unterstreichen konnte er dies später bei seinem nach der pause angesiedelten solopart, da er auf bluesklassiker u.a. von robert johnson zurückgriff. hier zeigte er sich auch ein stückweit kommunikativer, als es munyon wohl jemals sein wird. fast schüchtern bedankte dieser sich bei den anwesenden für den beifall, flüsterte geradezu den nächsten titel an und versank alsbald in dessen textur. sein gesang ist der eines weisen, narrativ, fast tranceartig, er überwindet kaum eine oktave, als wandele er in der ebene, sicher im auftritt und im wissen, dass sich ihm kein berg, keine see mehr in den weg stellen wird. von unwägbarkeiten hat er genug und gibt offen preis, was ihm wiederfuhr. und wenn er sich bei tom waits oder townes van zandt bedient, ist auch dies nur ein schritt auf sich und gleichzeitig auf seine zuhörer zu. die geschichten sind jene, in denen die zu wort kommen, die sonst kaum gehört werden, die armen, gejagten, gehandicapten. man glaubt ihm jedes wort. und so darf man sich auf das aktuelle album "song for danko" freuen, aus dem er u.a. "hare krishna blues", "broken robot" und "sailor song #327" spielte.
die ca. 50 aufmerksamen waren dankbar für einen intensiven abend mit knapp drei stunden konzert inklusive zugabe und dankten den künstlern mit applaus und durchweg positiven zurufen. der einzig betrübliche aspekt war, dass munyon versäumt hatte, seinen mobilen laden mit ausreichend cds auszustatten. aber so gibt es einen grund, um ihn wiederzusehen...
mein besonderer dank geht an r.m., der mir die fotos zur verfügung stellte!
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