Samstag, Mai 18, 2013

neue töne (1285): stripmall ballads


das ist der ganz persönliche abgrund, ausgeleuchtet nicht mit der nächstbesten grubenlampe, sondern mit einem hochleistungsstrahler. die düsternis in helles licht getaucht. wir treffen auf  phillips taylor und seine musik wie auf einen rammbock in form eines elefanten. der rennt dich erst einmal über den haufen. und wenn du die geschichte halbwegs überstanden hast, kommt die erweckung. in form dieser schwergängigen und ehrlichen lyrics, einer lofi-isierten, genreüberschreitenden musik. der sound ist zuweilen gespenstisch, aber aus dieser milchglasigen verschalung tritt eine herzenschaffe, wie man sie nicht alle tage antreffen kann. die gitarre surrt, die stimme taylors, der unter dem moniker stripmall ballads verschiedenste projeke befördert, bleibt sämig und selten strittig, auch wenn sie die dicken ackerfurchen bekämpft. wir bekommen es mit blues zu tun, mit folk, mit rock, aber auch mit schwärzeren stilen. es kracht und knarzt an allen ecken, es hat kanten. 


sein letzter auswurf war die kassettenaufnahme "the field" (2013 auf minner bucket records erschienen), in der so viel schmachtendes etwas versteckt ist, dass man sich oft nur der ersten hälfte stellen kann, um nicht allzu sehr in mitleidenschaft zu geraten. herrlich wie einige orgelfugen sich beimengen und dem klang einen lichten charakter schenken. während dessen schrubbt das matte holz und der gesang schlängelt sich durch die geschichten. grob, unbehauen kommt das ganze daher, als tönte es aus einem verschlossenen einwegglas. und vielleicht muss es auch so klingen. die songs sind geradeaus und bar jeglicher behäbigkeit, sie sind drängend und öffnend und auf eine weise ganz du selbst, wie du es ohne sie nie erfahren hättest. die vorherigen werke taylors sind "favorite missing person" aus dem vorjahr, "ballads, stripmall" aus 2010 und "since jimmy died" (2008).
der unten stehende song stammt übrigens von der 2008er veröffentlichung. einen großteil der musik kann man sich für lau von taylors webseite herunter ziehen. irgendwie, irgendwo sollte man auch wieder etwas zurück fließen lassen.
stripmall ballads - it was you (but it wasn't you) (from the folkopera "the perfect pipebomb") 
stripmall balladsblue flavor gatorade (from: "favorite missing person")
 
stripmall ballads - estranged husbands and their ex wives

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