selbst wenn der fluchttrieb ausgeprägter wäre, wir würden uns nur wieder finden. kein ort nirgends, der ausgewiesen wäre, um uns und unsere haltung einvernehmlich zu verwahren. inseln, die längst vernetzt, einsam in den wassern treiben. die sehnsüchte haben diese welt verlassen. nur der sound für die unternehmung des trotzigen bleibens steht noch nicht fest. die diversität erschlägt die generation. vielleicht postman. der österreichische vierer sucht wärme in den zugigen abteilen des minimalen. digitalisierter pop, inklusive einer abschlägigen verwegenheit, kühl, auf distanz, mit einer note von dilettantart.
wer mehr will, betreibt addition. und fügt der einen kunst eine neue hinzu. musik und architektur, verbandelt durch worte, zitate, erinnerungen, vermeintliche meilensteine. am ende auch nur ein gebet. ein anrufen. not, die erfinderisch macht. welchen ort wählten schließlich eva teissl, michael schmid, clemens stöttinger und dominik leitner für sich? der zweitling des vierers aus linz nutzt die zurückgelassenen fußstapfen des vorgängeralbums, die lediglich an den rändern etwas mazeriert sind. könnte ich nur den versöhnlicheren ton ignorieren. unter all dem gewicht, der inhaltsschwere wirkt die musikalie dennoch ungezwungen.
drängen wir uns zwischen die häuserspalten, zählen die winde, punkt für punkt, note für note zeichnen wir die ordnung. eine ordnung, die der zeit entsprechen mag. wären da nicht die routinen. meßbares. vergleichbares. menschen. menschen und orte.
der puls ist flach, die städte atmen noch. die schraffuren, die gitarren ein gegenpol zum statischen gesang, geben tiefe, 3d-modelle vor dem inneren auge. wachstum immer wieder. warum halten wir an den ideen fest.
gerade mit postman folgt das wiener label cut surface der tradition, spurensuche im urbanen raum, wie sie bereits unter der flagge von totally wired records praktiziert wurde. entfernen wir noch das symbolhafte, bleibt ein erstaunlich wertiger tonträger, nicht zuletzt auf vinyl zu haben.
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