kathleen edwards muss man wohl als klassische schönheit betrachten. eine art strenge schönheit. sie hat etwas aristokratisches, gefasstes, gezügeltes. ihre weichen gesichtszüge finden keine vollendung in leicht aufgestellten ausläufern von wangenknochen, sondern sie werden durch selbige begrenzt, gerade auf höhe ihrer nasenspitze. dieser umstand gibt ihr etwas sprödes, als schmollte sie, jedoch unverfänglich und jederzeit rettbar aus dieser art lethargie. fotos, die sie im unterhemd, schwitzend auf einer bühne zeigen, wirken so unpassend wie ein greis auf rollerblades. 'ausbalanciert' wäre ein treffendes wort für edwards. es passt ebenso zu ihrer musik. kein gramm fett zu viel, kein baustein zu wenig, der ihren ausgewogenen arrangements fehlen würde. ihre musik ist leicht zu verorten, meint man, so wie ihr gesicht viel zu verraten scheint. doch der doppelte boden hält geheimnisse bereit. pop, der durch saftigen rock aufgepeppt, niemals nur auf eine komponente setzt, sondern neben der stimme (u.s.p.!) 
auch farbigen instrumenteneinsatz aufzuweisen hat. dass es sich hier nicht um innovatives beackern von neuland handelt, dürfte klar sein. aber der strom von authentischem liedgut aus diesen schönen gesichtszügen hat schon was.drei alben hat die kandierin auf die beine gestellt. "asking for flowers" erscheint dieser tage (auf rounder) und hält so manchen stimmungssegen bereit, der das strenge dieses klassischen gesichts aufzuweichen scheint. wärmende sonne. myspace
kathleen edwards - asking for flowers (2008)
kathleen edwards - the cheapest key (2008)
kathleen edwards - back to me (2005)
kathleen edwards - in state (2005)
kathleen edwards - lone wolf (2003)
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