im august 2011 schrieben wir angesichts des damals aktuellen albums "proportions" über the hands of the wrong people: "der erste eindruck gibt dringlich den hinweis auf das organische werkeln vor. eine fleischige substanz, die aus den boxen quillt. griffig, als könnte man sie packen und selbst noch etwas zurecht formen. brauchts aber nicht, denn das, was die band um den songwriter dominic hislop kreiert, ist ganz und gar rund und zauberhaft. das stiffelige drumming, beherrscht und doch allgegenwärtig, die flockigen gitarrenakkorde, gern ergänzt um ein paar helltöner, der saftige bass, der sich auf der suche nach einer solonummer nur ungern zurücknimmt und der mich immer wieder an the beautiful south erinnernde gesang. die melodien sind keine angelehnten, sie sind präsent und für die straßenmitte bestimmt. ausweichen? unmöglich." und führten weiter aus: "genremäßig tue ich mich schwer, mathpop trifft auf chamberfolk vielleicht. eine vertrackte note hat die ganze unternehmung, aber lediglich weil man sich im treiben lassen auch für die dinge am wegesrand interessiert."
die in berlin beheimatete und aus unterschiedlichen ländern europas stammende truppe beweist konstanz und setzt sich nach wie vor zusammen aus: pius fox (bass), dominic hislop (guitar/vocals) und jo wetzels (drums). sie hatte bislang zwei eps "three quarters" (2002) und "sunny spells" (2005) sowie zwei full lengths "spring flakes" (2008) und besagtes "proportions" (2011) zustande gebracht und schickt sich nun an einen elftracker namens "perspecitve correction" an den start zu bringen. er wird am 13. juli erscheinen.
"sauntering" ist ein formidabler einstieg in das neue werk. die programmatische ausrichtung ist unberechenbarkeit, das instrumentelle gewerk ineinander verschlungen, ohne sich gegenseitig die luft zum atmen zu nehmen. es bettet sich gesang, das melodieselige im moment fest vertäut. man meint, dass die zeit stehen geblieben wäre, jahrzehnte zurück erinnerte man eine ähnliche formensprache. aber die positive benotung fällt nach wie vor leicht. denn die songs sind stabil und halten auch mehreren anläufen stand. die messer sind gewetzt, die schnitte führen ohne größeren aufwand ans ziel. manchmal wünschte man sich wohl einen ausbruch aus den allzu braven mustern. aber die konzeption ist stringent. fast schon perfekt.
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