Dienstag, Februar 13, 2018

konzert: jaye bartell, 09.02.18


die lieder sind von einer direktheit, dass es einem den atem stoppen mag. sie sind klar und tief, dass man sich verlieren kann, ohne orientierungslos dahin zu vegetieren. jaye bartell präsentierte sie pointiert und mit einer miene, die sich im rücken seines publikums einen ankerplatz zu suchen schien. zwischen den nummern kehrte er wieder zurück, blickte offen um sich und nahm gar kontakt auf. anfangs noch etwas verbittert, da das auditorium nur schwach besetzt war, später deutlich entspannter, nachdem er feststellen konnte, dass die aufmerksamkeit enorm hoch war. gemeinsam mit seiner charmanten begleitung laura loriga gelang ihm so ein mehr als ansprechender konzertabend. wir verfingen uns in seinen gedanken, er in dieser wunderlichen, licht gearteten location, wir ineinander, weil man sich genau darauf einigen kann. so schlittert das erwärmende "give erin a compliment (so kind)" zwischen uns, da laura den angel olsen part übernimmt und man sich flott aufgerufen fühlt mitzusingen.

vielleicht war es das vorerst (für mich) in der bergschmiede. es gibt nichts zu beschönigen. die künstler, die wir einladen, haben eine anziehungskraft, die sich aus anderem speist als aus einem hohen mainstreamfaktor, vielleicht liegt der konzertort zu weit außerhalb der unstrittigen münchner szenerie, vielleicht haben wir das falsche bier am start. die vorbereitung solcher events kostet zu viel zeit, zu viel kraft, zu viele emotionen, die ich derzeit nicht in der lage zu geben bin. und wenn am ende gerade mal ein drittel des eh schon knappen publikums gewillt ist für den abend zu zahlen (in kleiner münze), dann legt man eben auch hier noch oben drauf.

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