Mittwoch, Januar 31, 2007

Listenterror: Beste Alben 2006 (Update)

*****
1. yo la tengo – i am not afraid of you and i will beat your ass
2. scott walker - the drift
3. the ballet – mattachine!

****1/2
4. heypenny – use these spoons
5. flaming lips – at war with the mystics
6. midlake – the trials of van occupanther
7. thomas dybdahl – science
8. ali farka toure – savane
9. joan as police woman - real life

****
10. herman dune - giant

neue töne (12): hugh j. noble

hugh j. noble ist ein fleißiger. er betreibt nicht nur ein eigenes label nebst studio, nein, er mischt die indiewelt auch noch mit eigenwerken auf. bietet sich ja an: studio - album - label. das ganze findet unter dem logo von action pop statt. um dem ganzen noch eine krone aufzusetzen und mich sehnsüchtig und kleinbübisch glotzen zu lassen, bietet noble ein teezimmer an, in dem man sich treffen, abhängen und eine schale tee saufen kann. wer keinen penny hat, spendet vielleicht mal einen beutel tee, ein stück zucker... (meine träume von einer kommune sind eben immer noch nicht ausgeträumt).
auf action pop records bin ich gekommen, weil auch der nette mensch von stars in coma hier seine letztjährige scheibe "monotone of the rain" unterbrachte. neben seiner veröffentlichung haben sich u.a. breit gemacht paddington dc, vive la fantastique avec actual birds and friends, the wave pictures und natürlich nobles selbst. seine musik ist ohne ende lofi, aber neben aller lieblichkeit auch noch ziemlich straight und geradeaus und wunderbar durchdacht. das hat melodie und ansatz und braucht keinen rollstuhl, um über die bordsteinkante zu kommen. anhören!
something new (from "Leave Something Behind You!")
I never knew that you could be so sweet (from "In My Hand Like A Snake")

Dienstag, Januar 30, 2007

neue töne (11): nathan oliver

the southern part of heaven nennt man wohl north carolina. warum auch immer. interessiert gerade überhaupt nicht und soll nur hinweis auf das sonnige gemüt von nathan oliver sein, das er sich offensichtlich bewahrt hat, wenngleich er seine musik gern zu später stunde im heimischen schlafzimmer aufnimmt. dieses schlafzimmer wiederum befindet sich in jenem bundesstaat der usa. meinetwegen. beim nächsten mal könnt Ihr ja diesen part überspringen. dieser herr oliver ist seines zeichens student oder war zumindest intensiv in richtung fotzenspangler unterwegs. so jedenfalls werden hierzulande zahnklempner gerufen. was ihn nicht gerade prädestiniert, gute musik zu machen. finde ich. all jenen, die sich bisher über mich beugten, um mir die fresse zu polieren, wollte ich jedenfalls nicht auch noch auf der abendlichen couch begegnen, und sei es nur via box.
nathan oliver hat seinen erstling auf pox world empire herausgebracht, auf dem weitere bands dieses wunderbaren staates eine heimat gefunden haben. hier geht es total solidarisch und freundlich zu. reinhören lohnt. nachfolgend drei songs aus dem album von oliver:

ein (p)fund mp3 (17)

Tapes’n Tapes - Insistor
Tapes’n Tapes - Cowbell
Tapes’n Tapes - Omaha
Tapes’n Tapes - Beachgirls
Tapes’n Tapes - 50s Parking
Tapes’n Tapes - Icedbergs
David & The Citizens - The End
David & The Citizens - Let’s Not Fall Apart
David & The Citizens - A Heart and a Hand and the Love for a Band
David & The Citizens - Are you in my blood?
David & The Citizens - Christmas Eve
Olli Schulz und der Hund Marie - Der Moment
Monta - is it over
Monta - sailor needs the wind
Monta - long live the quiet
Monta - This is my lie (live)
Monta - Summer hits back
[ingenting] - Punkdr?r

Montag, Januar 29, 2007

neue töne (10): the rants

heute wollen the rants aus michigan vorgestellt werden. sie treiben nicht nur ein feines musikalisches knäuel vor sich her, nein, sie sind auch bei einem netten, rührigen label unter vertrag, das man bei dieser gelegenheit gleich mitbetrachten sollte: cerberus records
heißt der verein. obwohl erst sechs scheiben am start, findet sich jedoch darunter eine qualität, die das quantitative moment locker überdeckt. mit den rants trifft man auf eine band, die aufs schönste einige genre miteinander vermengt: folk, garage und big beat führen sie selbst in ihrer vorstellung auf myspace an.
off axis june (the rants, mp3)
f.y.a. (brandon wiard, mp3)
miss michigan (brandon wiard, mp3)

Sonntag, Januar 28, 2007

zu gehör getragen (34)

bert jansch conundrum - thirteen down (1980)
> sollte im kanon aufgenommen sein, ein klassiker, 4,5/5

birthcontrol - live (1974)
> feiner kracher, 3,5/5

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Samstag, Januar 27, 2007

zu gehör getragen (33)

the book of daniel - songs of the locust king (2006)
> den song aussogen, meist bin ich dafür, hier hat das gute material manche länge, 3,5-4/5

the cooper temple clause - make this your own (2007)
> ein lied rettet das überbordende werk letztlich nicht, 2,5-3/5

joan as police woman - real life (2006)
> großartiges album mit einer fatal- einnehmenden grundstimmung, 4-4,5/5

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Freitag, Januar 26, 2007

neue töne (9): the revelations

the revelationsbei dem tip krieg ich rote ohren, aber ich wurde gedrängt...
die einflüsse der mädels beginnen bei abba und enden bei bobbie gentry. eine eigene homepage gibt es noch nicht, aber auf myspace kann man hören und sehen (das video sollte man sich nicht entgehen lassen).

ein (p)fund mp3 (16)

christian rudder und justin rice sind die köpfe hinter bishop allen: geheimtip oder neue töne. dann lieber eine schaufel frei verfügbarer songs. hier:
Busted Heart
The Same Fire
Flight 180
Click Click Click Click
The Same Fire
Butterfly Nets
The Monitor
Things Are What You Make Of Them
Calendar
Tea For Two

Donnerstag, Januar 25, 2007

ein (p)fund mp3 (15)

aus dem hause letterbox records heute das pfund. hier wird ohne viel aufhebens künstlern eine plattform gegeben. welche siehe unten:
Aaron Schroeder - A Movin' Movin' Train - mp3
The Amateurs - Things You Only Know If You Don't Drive - mp3
The Amateurs - Cool By Me - mp3
The Arrogants - Cool Shoes - mp3
The Arrogants - I Want You - mp3
The Arrogants - Don't Die Before Your Day - mp3
The Arrogants - Wishing Well - mp3
California Snow Story - Suddenly Everything Happens - mp3
Morning Bride - Time Delay - mp3 (ab 12.03.07)

Mittwoch, Januar 24, 2007

neue töne (8): basia bulat

wie das mit den downloadlinks so ist, nicht alle "haften" ewig. also, bitte auch hier schleunigst zugreifen, sonst ist diese wunderbare musik verschwunden. basia bulat heißt diese hübsche dame hier und macht wundervolle musik. ihre einfache, aber schöne stimme wirkt. viel herauszufinden war noch nicht, aber hört mal auf der myspaceseite rein, da erfährt man zusätzlich einiges über die kanadierin. wer mehr weiß: bitte melden!

Dienstag, Januar 23, 2007

zu gehör getragen (32)

finkenauer - beste welt, (2007)
> ambitioniert, wenig routiniert, aber untröstlicher gesang und träge texte, 3 - 3,5/5

the view - hats off to the buskers (2007)
> erfrischend, 3,5/5

the concretes - in colour (2006)
> eine enttäuschung angesichts des fulminanten debüts, 2,5/5

Montag, Januar 22, 2007

blog - e - log (4)

Indie MP3 - Keeping C86 Alive!
A Top Ten blog keeping C86 alive and championing new bands!

so lautet keineswegs despektierlich die überschrift meines lieblingsblogs, denn dieser hat bei einer umfrage im vergangenen jahr platz zehn unter den beliebtesten musik- (resp. mp3) blogs belegt. zu recht. denn die jungs hier sind auf zack. fast täglich schneien neuigkeiten aus der welt des lieblichen herein. fast täglich news über neue c86 kapellen, twee und jangle pop. die informationen sind kurz und knapp und mit den wesentlichen zusätzen versehen, damit man sich selbst ausführlicher mit der thematik beschäftigen kann. der blick der briten geht bei der suche nach guter musik locker über die landes-, aber auch über die kontinentgrenzen hinweg. hervorhebenswert ist vor allem, dass hier immer wieder kleine labels beobachtet, erwähnt und emporgehoben werden. da hat sich indiemp3 echt verdient gemacht. sarah records, musicismygirlfriend usw. geraten so nur schlecht in vergessenheit.
außerdem ein steckenpferd der blogbetreiber: verschollenes aufzudecken. kürzlich erst die popguns, aber auch bands wie wedding present oder die mighty lemon drops wird eine plattform geboten. darüber hinaus gibt es regelmäßig leckere podcasts oder downloads ganzer mp3- mixe. qualitativ 1a! hier nun ein paar der neuesten vorstellungen, einmal aus schweden (foto: the kid), zum anderen aus brasilien:
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außerdem als bonus ein podcast mit den unten angegebenen titeln, download hier:
Days - Simple things, Celestial - Fragile Heart, Airport Girl - I've Seen Mexico, The Manhatten Love Suicides - Things You've Never Done, Baby Calendar - Lemon Snaps, Fanfarlo - Fire Escape, Annemarie - Bubblegum I See, A Smile & A Ribbon - Pebbles, The How - I Was A Boy, Patience Please - Unpublished, The Crabapples - London Belongs To me (Pt 2), Cause Co-Motion - Which Way Is Up

Sonntag, Januar 21, 2007

neue töne (7): liz durrett

Liz Durrett - Cup On The Counter
vergleiche braucht sie nicht zu scheuen: liz durrett ähnelt nicht nur äußerlich manch bekannter musikerin: chan marshall, joan wasser fallen einem da schon ein. "the mezzanine" heißt ihr letztes album, es erschien im januar 06 bei warm records. das werk zuvor hört auf den namen "cup on the counter" und das werk davor auf "husk".
"the mezzanine" wurde übrigens von vic chesnutt produziert.
harp schrieb im juni 06 u.a.: "Durrett has created an album for the nighttime. The graceful, lullabylike quality of “Marlene” and the peaceful, atmospheric “Little Ascendant” could cajole crying babies to deep slumber while the grating chord phrasings on “Knives at the Wall” and the unsettling guitar loops in “Spokes” provoke like nightmares. Durrett straddles the fence between safe and hazardous with penetrating results."

Samstag, Januar 20, 2007

zu gehör getragen (31)

the basement - illicit hugs and playground thugs (2006)

> so lange solche musik produziert wird, mach ich mir um den fortbestand der menschheit keine sorgen, 4/5

I Just Caught a Face (video)
homepage

Donnerstag, Januar 18, 2007

zu gehör getragen (30)

gruff rhys - candylion (2007)
> solo des super furry animals fronts, psychedelisch, redundant, bunt, 4/5

achim reichel - volxlieder (2006)
> hübsche adaptionen bekannten liedguts, 3/5

freakwater - end time (1999)
> alternative- country, nun, gut, ja!, 4/5

neue töne (6): charming

charming: die band gibt es schon ein ganzes weilchen, wie u.a. die discography beweist. so erschien bereits 1995 die mit "ritual" (.zip)überschriebene debüt-ep. 1997 folgte das full length debut album namens "giant". 2001: "champagne and magazines", ebenfalls ein album, in 2003 die "downtown" ep.im letzten jahr nun war ihr drittes album an der reihe: "turn down the lights" wurde auf dem eigenen label zur welt gebracht: charmingpop recordings.
die passende beschreibung für ihre musik liefern die herrschaften nicht nur mittels bandnamen, sondern auch mit ihrer delikaten überschrift auf der eigenen homepage. dort heißt es nämlich: indie pop soul boutique brit swede pop female fronted goodness.
wunderbar beschwingte, heitere musik einerseits, aber auch akurat geschneiderte arrangements dürfen erwartet werden. hinter der band steckt vor allem ein kopf: ravi krishnaswami gründete 1994 die band, zu der die sängerin nicole stoops (the positions) ebenso gehört wie der basser jay b. flatt (the dansettes) und der drummer chris reitz.besonders gut gefällt mir neben den 06er aufnahmen (stream) das debütalbum "giant", weil sich hier viel zeit genommen wurde, um die gestaltwerdung der einzelnen songs nachvollziehbar werden zu lassen. es wird als zip- datei komplett zur verfügung gestellt.

homepage myspace fotos
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Dienstag, Januar 16, 2007

neue töne (5): w-s burn

w-s burn kommen aus tennessee und sind ein duo, das sich zusammensetzt aus steve an der gitarre und pixie, die vor allem singt; "She also strings metal and glass chimes from the shade of a floor lamp, which then serves as both illumination and percussion for their performance." mehrere cdrs wurden bereits herausgebracht, alle liebevoll in handarbeit umhüllt. in 2006 bereits "birdsong in stereo" und "one egg's way of becoming other eggs".
Birdsong In Stereo (2006)"Peek-a-boo" (mp3)
One Egg's Way of Becoming Other Eggs (2006)"Something Borrowed" (mp3)
Tightrope Walker (2005)"Time to Leave the Ball" (mp3)
Two Dreams Tucked In Tight (Digitalis, 2004)"Two Dreams Tucked In Tight" (mp3)
Candy Striper (2004)"Spring Comes" (mp3)

das ganze ist zuweilen wunderlich und schräg, aber intensiv, atmosphärisch, ehrlich, gutartig, belletristisch, verwegen, monogam, hindelang, trüdelau, wegelich und gabelfrisch!

ein (p)fund mp3 (13)

Patience Please - Little Mouthfuls
Patience Please - Unpublished
Casper & the Cookies - Equal Thomas Ford
Casper & the Cookies - All Messed Up Over Girls
Cause Co-Motion - Which Way Is Up
Baby Calendar - Lemon Snaps
The Soup Dragons - Hang Ten

Montag, Januar 15, 2007

zu gehör getragen (29)

scott walker - the drift (2006)
> atemberaubend, 5/5

robert pollard - normal happiness (2006)
> guided by voices frontmann in powerpop, packend-kurzweilig, 3,5-4/5

beth gibbons & rustin man - out of season (2002)
> streckenweise wunderschön, leider abflauend, 4/5

Sonntag, Januar 14, 2007

neue töne (4): the electric pop band

das debüt erschien im dezember letzten jahres. catchy! yeah! schwedisch - als synonym, genügt.
Erik Aamot: Electric Guitar and Vocals Martin Aamot: Electric Guitar, Drum Programming and VocalsLinnéa Nilsson: Electric Organ Jimmi Thunholm: Electric Bass GuitarGustaf Murman: Electric Guitar
Popgirly
Why can't you
She's playing with your heart

zu gehör getragen (28)

747s - zampano (2006)
> frisch, jedoch etwas unausgegoren, denen kann man mehr zutrauen, 3/5

justin adams - desert road (2000)
> spielt den wüstenblues, als wäre er bei ali farka in die lehre gegangen, 4/5

bat for lashes - fur and gold (2006)
> ätherisches, gefühliges, eigenes werk; mit spielraum nach oben, 3/5

Freitag, Januar 12, 2007

neue töne (3)

the jennifers
joe - guitar, vocals
skizz - drums
john - vocals, guitar
joe t - bass, vocals
... und keine einzige jennifer! wer erinnert sich an die band?
so ganz paßt das label "neue töne" hier nicht, denn the jennifers gibt es schon eine ganze weile. ihr erstes album erschien bereits 1994. dafür, dass sie in vier tagen ihr drittes werk herausbringen, gebührt ihnen ehre und ruhm. in dreizehn jahren nur drei alben und dennoch existent, alle achtung. "colours from the future" erscheint auf beef platter records.
und wird sicher wieder etwas von diesem fügsamen und dennoch nicht ideenarmen gitarrenpop bieten. schaut man sich diese herren an, wird recht schnell klar werden, dass sie für wirklichen twee etwas zu alt sind. dafür bringen sie so manche wendung ins spiel, um die andere tweeler durchaus bereichert sein dürften. also intelligenter twee, nennen wir es tweelligent und haben ein neues genre erfunden. hurra!

Donnerstag, Januar 11, 2007

zu gehör getragen (27)

uncle tupelo - 89/93: an anthology (2002)
> lohnenswertes aus den alben, singles, b- sides und unveröffentlichtem, 4/5

uncle tupelo - march 16-20, 1992 (1992)
> die ruhige schiene, 4/5

various artists - neurotically yours (a tribute to the saints) (1992)
> illustre gäste huldigen: von the schramms über ed kupper bis chuck prophet, 4/5

Mittwoch, Januar 10, 2007

zu gehör getragen (26)

uncle tupelo - no depression (1990)
> rau, wenig geschliffen, aber satt und energiegeladen, 4/5

uncle tupelo - still feel gone (1991)
> meisterschaft. genreprägend, -bildend, geil!, 4,5/5

uncle tupelo - anodyne (1993)
> das erste album auf einem majorlabel, dennoch reduziert, nie überproduziert, 3,5/5

neue töne (2)

butcher boy sind ... :


das debütalbum der schotten: profit in your poetry
soll am 05. März 2007 erscheinen. wo?

Dienstag, Januar 09, 2007

Howling Bells - Howling Bells (2006)

alles auf der habenseite: saftige gitarren, ansatzloses schwurbeln zuweilen, giftspritzer immer wieder, driften & schrammeln. mancherorts leicht verfehlte psychedelische momente. hohles klopfen, blechernes trommeln, dröppeln, satter schall - hinter dem schlagzeug arbeitet kein verzagter. die stimme der dame ist beweglich. neben hope sandoval kommt auch chan marshall in frage. als hörer muss man sich hier einiges erarbeiten, konzentriert bleiben. die biedern sich wahrlich nicht an. da kommt der begriff "cinematic rock" sehr entgegen. mancher song endet, wie er begonnen hat, als würde er gerade erst starten. das dazwischen bietet handhabe für einige düstere momente, irre unruhestifter, ausgezeichnete melodische ideen und anderes unerwartetes. aber nicht wirr, bunt, collagiert, sondern werdend, nachvollziehbar. das macht es rund. eine weitere besonderheit ist deshalb der verzicht auf effekthascherei. dafür wäre diese art der musik geradezu prädestiniert. meine favoriten: "wishing stone", "a ballad for the bleeding hearts", "across the avenue", "blessed night". insgesamt gute ***1/2.

Montag, Januar 08, 2007

zu gehör getragen (25)

doc watson - - the best of doc watson 1964 - 1968 (1999)
> feinster bluegrass, gospel, country, 4/5

various artists - rounder banjo (1987)
> das beste, was das label an banjopickern zu bieten hat, 3,5/5

Sonntag, Januar 07, 2007

Sting - Songs From The Labyrinth (2006)

stings qualitäten, einen text zu lesen, sind sehr begrenzt. diese zwischenstücke hätte man sich sparen sollen. es bedurfte keines zusätzlichen atmosphärischen details. das album atmet auch so genügend abgestanden. das ist nicht mal despektierlich gemeint. denn allein die sparsame und perfekt herausgestellte instrumentierung mittels "lute & archlute" (edin karamazov) genügte, um sich jahrhunderte zurück versetzt zu wissen. stings schale stimme passte eigentlich hervorragend zum durchaus interessanten konzept, aber sie ist so wenig variabel, um bereitwillig färbung zu geben, stimmungen zu erzeugen. lied für lied findet auf ein und demselben absatz statt, etwas erhöht, so dass man hinaufschauen muss. unangenehm ist gar die stelle, da stings stimme gedoppelt wird und er sich gleichzeitig im background ergänzt. dennoch kommt auch sting nicht gegen die qualität der harmonien und texte an, so dass einige schöne momente erlebt werden dürfen. "the lowest trees have tops" z.b., bei dem sich gesang und instrument wunderbar vereinen, aber auch beim fast fröhlichen "come again" darf man sich genüßlich zurücklehnen. insgesamt tendiere ich derzeit zu *** mit einem bonus von 1/2 *, die ich der idee, solches liedgut nicht verloren zu geben, widme.

Samstag, Januar 06, 2007

neue töne (1)

windermere kommen aus dänemark. "no one wins" ist ihr zweites full length album. "dark, noisy, beautiful, catchy, atmospheric and at times depressive". die dänen selbst bejubeln das teil nicht wirklich doll, aber die diversen blogger nehmen titel oder gar das gesamte album gern in ihre noch frischen jahrescharts auf. shoegazer ist wohl das passende genre und vergleiche werden angestellt mit dredg, mew und explosion in the sky, denen ich mich auch mal widmen wollte.
vom vorgänger: trailer park (mp3)

Mittwoch, Januar 03, 2007

Listenterror: Beste Songs 2006

plätze 1- 25

1. heypenny – everything is brighter
2. cats on fire – higher ground
3. herman dune – bristol
4. yo la tengo – i feel like going home
5. the ballet – in my head


6. midlake - branches
7. boo hewerdine – ontario
8. asobis seksu – thursday
9. the hidden cameras – fee fie
10. bernard fanning – wish you well

11. nina nastasia – treehouse song
12. death ships – little mystery
13. boy omega – explode
14. clayhill – lying breed
15. emily haines – the lottery
16. the legends – darling
17. regina spektor – fidelity
18. the decemberists – shankill butchers
19. the magic numbers – boy
20. tapes ‘n tapes – omaha
21. the lil’ hospital – heavy metal
22. flaming lips - free radicals
23. thomas dybdahl – how it feel
24. the divine comedy – mother dear
25. tilly and the wall – lost girls

zu gehör getragen (23)

peter case - s/t (1986)
> ganz feiner bluesrock, mundharmonika und viel mehr, 4/5
peter case - blue guitar (1989)
> etwas poppiger, dem ansinnen kann man aber auch folgen, 3,5/5
peter case - sings like hell (1994)
> sein viertes studioalbum etwas sparsamer, deshalb nicht weniger gut, 4/5

Dienstag, Januar 02, 2007

Album des Jahres 2006 - Yo La Tengo

rollingstone.com: …"Like a lot of things we do," he (ira kaplan)says, "we prefer that the title just take off and suggest whatever it suggests without giving it any pointers in our direction."Or "I am not afraid of you and I will beat your ass" could be something that basketball star Kurt Thomas reportedly said to player Stephon Marbury. But don't try to box the Tengo crew in.“
mein album des jahres hat yo la tengo geschaffen. der band aus hoboken ist ein irres, magisches ding gelungen. es ist zunächst einem kometen gleich erschienen und verschwunden. und wenn mich nicht die erinnerung gemahnte, dass es da dieses licht gegeben hatte, diesen hellen, leuchtenden ball, wäre „i am afraid of you and i will beat you ass“ vermutlich in vergessenheit geraten.
(randnotiz 1: in siebzig top 15 der spex- mitarbeiter taucht das yo la tengo- album kein einziges mal auf.)
vielleicht erging es anderen ähnlich, und das album taucht kaum in einer bestenliste auf, weil das erste leuchten nicht als wahrer schein, sondern als blender missachtet wurde. so polarisiert yo la tengos werk erneut, aber dieses album strebt im inneren ebenfalls den polen zu. und dort liegt seine größe. so wie es den tengos auf „i can heart the heart beating as one“ gelang, den großen radau mit den leisen momenten in einklang zu bringen, den ohrwurm neben die verschlissene feedbackorgie zu stellen, das unterste zu oberst kehren, um es zu feiern als das, was es ist: etwas vorhandenes. schönklang ist langweilig. krach sein gegenüber. es gibt keine schnittmenge, auf die man sich einigen müsste, kein definieren, kein schachern, kein befremdliches benoten. hier wird zeugnis darüber abgelegt, worin man sich in den vergangenen zwei jahrzehnten schulte. ohne haushalten, ohne verzögern, ohne beschönigen, ohne manierismen, ohne theatralik.

1. pass the hatchet, i think i'm goodkind

wer des yo la tengischen nicht mächtig ist, dem wird dieser einstieg ins album mehr als fremd sein und er wird sich fürchten vor dem, was da kommen mag. der kenner aber schnalzt mit der zunge und genießt das geniale zusammenspiel der drei, in dem die rhythmusfraktion aus georgia hubley an den drums und james mcnew am bass ein blitzblankes fundament schafft, auf dem sich ira kaplan via gitarre austoben kann. exzellent gelingt, und dessen wird man ansonsten eher nur auf konzerten gewahr, das ausloten einer stimmung oder eines stimmungsbogens, wie ein tänzer, der auf einer stelle all sein können präsentieren kann. knapp elf minuten, in denen die regler hochgefahren werden, an deren ende die rezeptoren heiß gelaufen sind und sich den nächsten titeln fiebrig entgegen neigen. wer sich einen solchen titel am anfang eines albums leisten kann, der ist frei von befürchtungen vor blasierter kritik, der darf so attackieren, wie es ira gelingt: stupende, tremolierende, rasante aktion. ein selbstverständnis zeigt sich hier, wie es nur wenige musikerkollektive auszeichnet. *****

2. beanbag chair

diesen titel durfte man vorab schon genießen. er beweist das faible der band für mehr eingängigkeit, als ihr oft unterstellt wird. er wirkt nicht zuletzt als befreiung aus der beklemmnis des vorgängers. die bläser sind ein einigermaßen neues element, innovation rules! iras stimme in ergänzung georgias, der gemeine rhythmus, das dichte, unvariable brummen und die bleiche melodieführung ergeben eine betörende fabrikation, die man löffeln, schlucken, genießen, wiederkäuen darf. *****

(randnotiz 2: bandsmagazine.ch: 9/10, plattentests.de: 7/10, pitchfork: 8,3, tonspion: 4/6. metacritic.com: 9.0)

3. i feel like going home

klavier und die sanfte stimme georgias, hintergrundvioline und der bleiche bass sind die ingredienzien für eine dieser momentaufnahmen, auf die man immer hofft, wenn man ein neues ylt- werk fasst. ein willkürlich scheinendes arrangement, das in der unaufgeregtheit seine größe ausspielt. es erinnert an große, stille filme, atmende szenen vor dem luxus eines indian summer. *****

4. mr. tough

ein flockiger grower, wie man ihn noch nie von der truppe gehört haben dürfte. ira in der kopfstimme verhangen, von bläsern begleitet, umzingelt von einer stilisierten harmoniekette. wie ließe sich toughness besser symbolisieren? (wie sagte james in einem interview: „ich liebe den klang der kuhglocke!“) ****1/2

(randnotiz 3: aus einem interview 1992: Eine Rückkopplung ist ein Sound. Ist ein Sound neutral? Die Rückkoppplung als Instrument?Ira Kaplan: Vielleicht ist ein Feedback nicht neutral. Aber es ist flexibel, dehnbar, mit Inhalten füllbar.Wenn der Sound erst mit Inhalten gefüllt werden muss, wo beginnt dann der künstlerische Ausdruck? Mit den Texten?Ira Kaplan: Es kann auf verschiedene Art und Weise beginnen. Normalerweise beginnt Ausdruck in dem Moment, wo eine Songidee vorhanden ist, wo ein Song auf der akustischen Gitarre entsteht. Dann wird versucht, einer Idee durch Ausdruck und durch Formung einen Charakter zu geben.)

5. black flowers

„black flower“ ist zunächst wohl der titel, der bei tengoaffinen am meisten befremden auslösen dürfte. denn er schlägt am meisten aus dem rahmen dessen, was man bisher von der band zu hören bekam. er ist dem ungeachtet fabelhaft, wird somit gern im repertoire akzeptiert. flächiger violinenzauber, rhythmische, verhangene bläser, die melodie in demut aus iras mund. die bläser erinnern etwas an die farben eines jürgen buchner. *****

6. the race is on again

mit „the race is on again“ nehmen yo la tengo fäden aus der vergangenheit auf, in dem sie einen charakteristischen drive bedienen, der von einer scheinbar unsinnstiftenden gitarrenarbeit iras flankiert und dennoch von der feinen melodie beherrscht wird, die die vertrauten hubley und kaplan austauschen. der song hätte auch gut auf „may i sing with me“ oder „painful“ enthalten sein können. ****1/2

7. the room got heavy

eine neuerliche stimmungsverschiebung. dem hörer wird eine menge zugemutet. nichts, was sich erahnen ließe. orgelschauer und -ornamente, drumsegen, flaches schlagwerk, eine sinistre ausmalung, schattierungen aus der hammond gezaubert. psychedelische, orgiastische steigerung! bersten! toll! *****

8. sometimes i don't get you

der schmissige unter den diebischen, heimlichen und versponnenen songs, sonnig und wohlgemut, erquicklich und dispensierend. er macht mich glauben, dass diese drei zu jenen zählen, die mit viel wärme bedacht wurden. wenn die drei dazu tanzen würden, sähe es vermutlich arg ungelenk aus und sie würden gegenseitig mit dem fingern aufeinander zeigen und als bald vor lachen tränen vergießen. *****

9. daphnia

neun minuten lautmalerei mit atmosphärischem knistern, klavier und einer dämmrigen gitarre. ****

10. i should have known better

ein popfeger, mit dem sie alle, die in dieser liga mitspielen wollten, locker wegkehren würden. eine gewaltsam vordergründige orgel schleudert die harmonie, das blecherne schlagwerk kämpft an, ira intoniert gewohnt routiniert. ****1/2

11. watch out for me ronnie

rock ‚n’ roll? yes! auf ihrem diesjährigen coveralbum haben yo la tengo bewiesen, dass sie auch dem entferntesten verwandten eine grußkarte schicken können. ****

12. the weakest part

der song, der vielleicht am meisten an “fakebook” erinnert. es ist das betont liebliche, der wechsel des gesangsparts zwischen ira und georgia, die frohe melodie, die nie kitschig zu werden droht. ein song wie ein besonders schmackhaft belegtes brot, bei dem man zunächst den rand bezwingt, um sich langsam der leckeren mitte zu näher. delikat. *****

13. song for mahila

ira kaplan setzt sich auch während eines konzerts gern mal an den synthesizer und lässt ihn wie ein wohlausstaffiertes klavier klingen, schaut dann verträumt und singt bewegende zeilen, wie z.b. in „song for mahila“. ****1/2

14. point and shoot

zuvorderst sollte es ein anheimelnder popsong werden, später, so heißt es, gab man ihm durch die raue gitarre eine neue richtig. an die sechziger gemahnend, mit leckerem „ooh ooh“ und „all you need is love“ genau das richtige, um jeder vorabendserie zu entfliehen. herrlich mäandernd zum schluß, hätte durchaus länger sein dürfen. *****

15. the story of yo la tango

der kreis schließt sich. die tengos noch einmal im rücksichtslosen breitwandstreben. es groovt, walzt, schleppt, scheppert und irrlichtert, was das zeug hält. ****1/2

gesamt: *****

es sei das persönliche “pet sounds” der band habe ich bereits gelesen und mich vor allem darüber gefreut, dass die qualität des albums auch anderenorts erkannt wurde. was mir allerdings am meisten imponiert ist, dass der band nach zwanzig jahren noch so ein geschlossenes, stimmiges und dabei so außerordentlich abwechslungsreiches album gelingt. nichts zu spüren von erschlaffung, behäbigkeit oder mutlosigkeit, wie sie andere nach so langer zeit im geschäft häufig genug befällt.ich prophezeie, dass man sich dieses albums häufiger erinnern wird.

Montag, Januar 01, 2007

ein (p)fund mp3 (11)

leckerbissen aus 2006:

Snowden - Anti-Anti MP3
Eric Bachmann - Carrboro Woman MP3
Danielson - Ship the Magestic Suffix MP3
Phoenix - Consolation Prizes MP3
Page France - Antarctica (My Beloved Home) MP3
CSS - Let’s Make Love and Listen to Death From Above MP3
Shearwater - Seventy-four, Seventy-five MP3
Headlights - Put Us Back Together MP3
Midlake - Roscoe MP3
Anathallo - Hanaskajijii (Four: A Great Wind, More Ash) MP3
Arizona - Some Kind of Chill MP3
Silversun Pickups - Lazy Eye MP3
The Format - Dog Problems MP3
Belle & Sebastian - Dress Up In You MP3
Sufjan Stevens - Pittsfield MP3
Band of Horses - The Funeral MP3