"schon heute lieder, die ich nicht mehr missen mag.", schrieb ich vor einigen tagen. und dachte weiter: "die dank der brüchigen stimme wie jungtiere wirken, die am leblosen körper ihres muttertiers kauern und der stunde harren, da sie wieder gemeinsam durch den stillen, friedlichen wald streifen können." und dann: ein dräuen, hintergründisches drängen, "time is not" löst sich und öffnet die lichtung. kein blender, wenngleich das gemache innehalten der sonne gilt. mit dem piano zieht laura gibsons stimme ins freie. zweifelsohne ein highlight.
freiheit, ungebundenheit, tun, wonach es einem ist. das einfachste und schlicht die schwerste unternehmung. die bindung an ein genre und das kleinschrittige ausmaß des selben hat laura gekappt. dahinter eröffnet sich eine welt, die die mit der heimat verbandelte und doch die welt bereisende dame aus portland um einiges erweitert. atemloses vorwärts, einschübe aus einer scheinbar vergessenen welt erinnern an "la grande", die heimat.
das titelstück gibt das energielevel vor und schürt die erwartungen. sie werden nur zu einem gewiss teil erfüllt. denn was sich wie pop anfühlt, bleibt singer/songwriter, bleibt folk, eng an der tradition und dennoch durchdrungen von der frei atmenden sensibilität einer gelösteren musikerin, als man sie noch von "beasts of seasons" kannte. drehte sich dort vieles um verlust, tod und trennung zündet laura gibson auf "la grande" ein leuchtfeuer für ihr ländliches oregon, für bestand. auch in den beziehungen. mit anfang dreißig blickt man zurück, noch viel mehr aber nach vorn.
schon heute eine verbundenheit, die einzig anstoss nehmen würde, wäre sie zum teilen gezwungen. schon heute eine sicherheit im umgang mit "la grande", dass lediglich die ahnung eines baldigen bruchs irritiert. denn nicht ungewöhnlich wäre es, wenn man einem werk, das sich einem entgegenwirft, entsagt, weil man seiner überdrüssig wird.
laura gibson vertraut ihren stärken. dem sagenhaften songwriting, der gezügelten instrumentierung, der direkten wortwahl, einer stimme, die die blässe stolz wie einen diamantenen ring trägt. wärme, sicherheit, vertrauen strahlen lieder aus, die "milk-heavy, pollen eyed" oder "skin warming skin" heißen dürfen. hier wird keine vermittlungsgebühr erhoben, es wird direkt angesetzt.
die begleitenden musiker adam selzer, joey burns, meric long, logan kroeber, nate query und jenny conlee sind in blendender verfassung, sie umgarnen den stern mit bunten lichterketten, wenngleich sich der sound weit in die vergangenheit lehnt. gedämpft, knarzig, mit patina belegt. weitere besonderheiten sind die verwendung eines lofi- mikros, das übereinanderlegen lauras stimme, das treiben der songs entlang der rhythmik, die verwendung von flöte und klarinette.
geblieben ist eine zartheit, sachtheit. treffsicherheit. mein herz. Eure herzen. ein verbund aus vertrautheit und zuwendung.
freiheit, ungebundenheit, tun, wonach es einem ist. das einfachste und schlicht die schwerste unternehmung. die bindung an ein genre und das kleinschrittige ausmaß des selben hat laura gekappt. dahinter eröffnet sich eine welt, die die mit der heimat verbandelte und doch die welt bereisende dame aus portland um einiges erweitert. atemloses vorwärts, einschübe aus einer scheinbar vergessenen welt erinnern an "la grande", die heimat.
das titelstück gibt das energielevel vor und schürt die erwartungen. sie werden nur zu einem gewiss teil erfüllt. denn was sich wie pop anfühlt, bleibt singer/songwriter, bleibt folk, eng an der tradition und dennoch durchdrungen von der frei atmenden sensibilität einer gelösteren musikerin, als man sie noch von "beasts of seasons" kannte. drehte sich dort vieles um verlust, tod und trennung zündet laura gibson auf "la grande" ein leuchtfeuer für ihr ländliches oregon, für bestand. auch in den beziehungen. mit anfang dreißig blickt man zurück, noch viel mehr aber nach vorn.
schon heute eine verbundenheit, die einzig anstoss nehmen würde, wäre sie zum teilen gezwungen. schon heute eine sicherheit im umgang mit "la grande", dass lediglich die ahnung eines baldigen bruchs irritiert. denn nicht ungewöhnlich wäre es, wenn man einem werk, das sich einem entgegenwirft, entsagt, weil man seiner überdrüssig wird.
laura gibson vertraut ihren stärken. dem sagenhaften songwriting, der gezügelten instrumentierung, der direkten wortwahl, einer stimme, die die blässe stolz wie einen diamantenen ring trägt. wärme, sicherheit, vertrauen strahlen lieder aus, die "milk-heavy, pollen eyed" oder "skin warming skin" heißen dürfen. hier wird keine vermittlungsgebühr erhoben, es wird direkt angesetzt.
die begleitenden musiker adam selzer, joey burns, meric long, logan kroeber, nate query und jenny conlee sind in blendender verfassung, sie umgarnen den stern mit bunten lichterketten, wenngleich sich der sound weit in die vergangenheit lehnt. gedämpft, knarzig, mit patina belegt. weitere besonderheiten sind die verwendung eines lofi- mikros, das übereinanderlegen lauras stimme, das treiben der songs entlang der rhythmik, die verwendung von flöte und klarinette.
geblieben ist eine zartheit, sachtheit. treffsicherheit. mein herz. Eure herzen. ein verbund aus vertrautheit und zuwendung.
2 Kommentare:
Hier muss man etwas zwischen den Zeilen lesen, aber gehe ich richtig in der Annahme: "Daumen nach oben?"
4 Sterne?
perfekte analyse!
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