Mittwoch, Dezember 15, 2010

zu gehör getragen (130)

breathe owl breathe - magic central (2010)
> stimmen- und celloschmelz, violinenstreich, pianotupf, perkussionsgedröppel, gedämpfte leidenschaft, perfektion, die sich nicht räkeln muss, 4-4,5/5

sharon van etten - epic (2010)
> am horizont zeichnet sich eine schwache, magische linie, ein tänzeln darauf gelingt der jungen amerikanerin mit ihrem zweiten album nicht, 3/5

minks - by the hedge (2010)
> schwelend säuerlicher, von verruchtheit durchwirkter, akustisch angetäuschter, elektromagisch verstärkter naivpop, 3,5-4/5

daniel higgs - say god (2010)
> ein kauz beim bekenntnisse stemmen, shrutibox, harmonium, banjo und das mantrische kreisen überm grubenrande, 4/5

4 Kommentare:

Oliver Peel hat gesagt…

Epic von Sharon von Etten finde ich auch ein wenig enttäuschend. Da hatte ich mir doch mehr erhofft, vor allem nach deinen Schwärmereien. Aber das nächste Album wird sicherlich besser.

SomeVapourTrails hat gesagt…

Nun so unterschiedlich sind die Geschmäcker, ich würde Sharon Van Ettens Epic ohne mit der Wimper zu zucken unter die besten 10 Singer-Songwriter-Alben einordnen. Und mir persönlich fällt auch bei nochmaliger Überprüfung kein Makel an Songs wie Don't Do It oder Save Yourself auf. Unter dem Aspekt weiß ich gar nicht, ob ich mir wünsche, dass sie "besser" wird. Man hat wohl auch bei Joni Mitchell Ende der Siebziger gehofft, dass sie noch besser wird, ehe sie dann in den Achtzigern den Karren fast an die Wand fuhr.

E. hat gesagt…

zwischenfrage SVT: kennst du das debut und wenn ja, wie hörst es gegenüber "epic"?
ich nehme ansonsten gern noch mal stellung zum aktuellen werk.

SomeVapourTrails hat gesagt…

Ich kenne ihr Debüt nicht zur Gänze. Bei Epic fällt mir sofort auf, dass sie die Instrumentierung ausgereifter, schlichtweg der Sound nicht so fragil wirkt. Vom Songwriting her hat sich gar nicht so viel getan, denn Consolation Prize oder Much More Than That hatten ja bereits auf Because I Was In Love eine ungeheure Intensität. Epic ist der Übergang vom Talent zur Könnerin. Nehmen wir den Song Don't Do It, da strahlt ihr Gesang selbstbewusster, das wundervolle Geschrammel ist vom Schema Sängerin und ne Akustik-Gitarre meilenweit entfernt. Wenn sie das Niveau hält, wird mir als Fan nicht bange.