Dienstag, März 17, 2009

ein (p)fund mp3 (180): amble down records

für eine record company gibt es keine high level garantie. gibt es nicht. natürlich, wenn der kreis der entscheidungsträger übersichtlich ist, kann man sich flott einigen, ob ein act den vorstellungen von qualität, stil und möglicher labelzugehörigkeit standhält. aber wie die musik schließlich beim verbraucher ankommt, weiß man nicht. dass sich uns mit amble down records allerdings ein laden offeriert, dem gelingt, was man kaum glauben mag, ist schon eine mittlere sensation. die haben als kleines indipendent label vor allem regionale acts um sich versammelt, die allesamt großartige musik machen. northwestern wisconsin. da müssten bei einigen von Euch die glocken klingeln. seit 2007 erst im geschäft haben die jungs ein paar ganz feine künstler unter vertrag genommen, denen nachfolgend einige worte gewidmet sein sollen.
unter john nieson holt er seine brötchen, musik macht er aber verdeckt, wiederum öffnet er sich dabei, wie man auf seinem am 03.03. auf amble down records erschienenen debutalbum "a seed buried in the ground" nachhören kann, eau claire ist die heimat, wo er auch von einem der cranes & crows entdeckt wurde (von ihnen später), um aus seinen homerecording aufnahmen mehr zu machen, zum glück und danke, auch dafür, dass das album in lediglich zwei tagen aufgenommen wurde, wer zu lange überlegt, bezahlt mit dem leben:
the cloud hymn - wide (2009)
sie arbeiten zum glück an einem nachfolger, denn mit "status quo ante bellum" hatten sie einen flott eingespielten erstling, der eine so feine spur gelegt hatte, dass man an ihrem ende unwillkürlich nach einer fortsetzung ausschau hielt; das unwirtliche wetter wisconsins soll man in ihrer musik hören, die sich zu teilen bei spoon oder wilco bedient, vier freunde, die kurzerhand beschliessen, nicht nur musik zu machen, sondern diese auch zu veröffentlichen, gibt es allenthalben, aber kaum so ein gespann, dem schier alles gelingt, was es sich vornimmt, hört nur die fröhlichen synthiespuren:
the wars of 1812 - radios unsigned (2008)
an denen werdet Ihr ebenfalls Eure freude haben, irgendwie auch und natürlich mit justin vernon verbandelt (war am mixing beteiligt), schließlich stammt man aus dem selben gau; "in deference to a broken back" heißt das im mai erscheinende album und ist damit nachfolger ihrer debut ep, eine erfrischende, mut machende musik, die ich für den langen winter gebraucht hätte, nun wird sie die sonnigen tagen um ein wenig mehr erhellen, drei freunde sollt Ihr sein:
the daredevil christopher wright - the east coast (2009)
the daredevil christopher wright - how to get my head back on my shoulders (2005)
die schönsten bzw. interessantesten cover bringt diese band mit, aufmerksamkeitsheischend möchte man meinen, sowohl ep als auch lp kämpfen um die gunst des betrachters, so ähnlich auch der sound, denn hier werden die gitarrenamps aufgedreht und das schlagwerk scheppert alles andere als besinnlich, aber gefolgt wird dabei lediglich dem beleibten trevor, seinem gesponnenen melodiefaden und der klaren stimme, die er aus den tiefen seines korpus holt, trompeten ergänzen und beweisen die emotion, die letztlich der ganzen unternehmung zugrunde liegt, ganz klar: sie gehören zu den besten:
meridene - kill the memory (2008)
meridene - oh! lover (2007)
hinter nachfolgendem moniker versteckt sich zuvorderst eric rykal, unterstützt von eifrigen freunden, eifrig, weil so auch ihre musik klingt, irgendwo zwischen blues, folklore und klezmer, mit viel schwung und herrlichen geschichten, das label schreibt musik zwischen der großen depression und 2008, ha, in einem blauen haus in der nähe des chippewa flusses wurde "we are bound to save some souls tonight" aufgenommen, der erstling, wenn man mal die in 2007 vorgelegte ep außen vor lässt, mir gefällt das rustikale und zugleich sinnliche im auftritt von:
the gentle guest - down at the still (2008)
the gentle guest - longfellow (2007)
besinnlich der abschluss, drei junge burschen, vorstand ist paul brandt (er schafft sich auch bei den beiden vorbenannten bands) mit einer stimme gesegnet, die ihresgleichen sucht, knaben- und zugleich ernsthaft, wunderbarst ergänzt durch banjo- und gitarrenspiel, verfolgt von grazilen melodien und dem sound der heimat, auch hier eau claire, wobei ich mir zunehmend gedanken darüber machen muss, ob ich meine zelte nicht woanders aufschlagen sollte, hoffentlich kommt von den jungs bald mehr, überlegungen dahingehend gibt es zum glück schon:
cranes & crows - wrecking ball (2008)
cranes & crows - so it goes (2008)
eigentlich hätte man für jeden der hier vorgestellten acts einen eigenen post formulieren können. vom zeitfaktor mal abgesehen, hätten es alle verdient. es bleibt letztlich beim vorstellen eines labels, eines gefühls schließlich, das ich von heute an mit dem nördlichen bundesstaat verbinde.

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