Dienstag, Juli 04, 2017

eingestreut (1068): priests (tour)


ganz natürlich hat sich der ansatz autarken handelns in der musikszene durchgesetzt. produktion, booking, marekting, vieles lässt sich einfacher bewerkstelligen, als noch vor einigen jahren. doch was am ende an qualität herumkommt, steht auf einem anderen blatt. dass wir mit priests eine band in dieser weise vorstellen, hat vor allem damit zu tun, dass der vierer den spagat hinbekommen und mit "nothing feels natural" einen herausragenden erstling hingelegt hat. der changiert zwischen einer punkig-treibenden note und sämigem harmoniegewerk, vorgetragen von einer schickerigen wie anlehnungsbedürftigen stimme, gestützt durch ein gitarrenoffenes gerüst.
mehr als lohnend scheint also, sich diese band auch live zu geben. nachfolgend die nächsten daten in deutschland plus ein blick in die nahe zukunft, denn bereits im herbst schlagen die washingtoner wieder bei uns auf.



04.07.17 Trier (DE), Exhaus
05.07.17 München (DE), Unter Deck
06.07.17 Wien (AT), Rhiz

25.10.17 Köln (DE), Bumann & SOHN
26.10.17 Berlin (DE), Urban Spree
30.10.17 Freiburg (DE), Slow Club

Montag, Juli 03, 2017

konzert: kala brisella, 30.06.17


thurston moore machte sich vor einigen wochen via facebook auf die suche nach einer experimentellen deutschen kapelle und forderte seine follower auf, doch ein paar namen in die runde zu werfen. mancher meinte wohl, dass der kreativkopf, der aktuell sein neues album auf diversen shows im in- und ausland präsentiert, ein paar neue anregungen brauchte. doch weit gefehlt. der ausnahmemusiker, dessen name untrüglich mit sonic youth verbunden ist, suchte nach einem support für die drei deutschlandkonzerte. dass am ende kala brisella ausgesucht wurden, verstärkt den eindruck, dass moore auch noch einen ausgezeichneten musikgeschmack hat. der berliner dreier wurde also auch für münchen zu rate gezogen und dankte es mit einer brisanten, gewohnt energiegeladenen show. das münchner publikum wiederum gab zurück, mit aufmerksamkeit, jubel und teilweise mit einer offen zur schau getragenen überraschtheit. die wich entzückheit ob eines rasanten aufgalopps, mit dem man an dieser stelle nicht gerechnet hatte, da man lediglich die wartezeit bis zum auftritt der thurston moore group überbrücken wollte. kala brisella brachten sich in dieser halben stunde jedoch eintrüglich in erinnerung.


 die giftigen vocals jochen hakers, die satten schlagwerksalven anja müllers, die ihr spiel mit einer liebenswerten mimik unterlegt, die so krass im gegensatz zu ihrer fast schon aggressiven spielart steht, und schließlich die impulsiven bassriffs dennis deters taten ihr übriges. schließlich aber ist da noch das schneidige gitarrenspiel des frontmanns, das so sehr den sound der berliner band auszeichnet. es reisst und reibt sich, es treibt und schlenkert aus, und lässt sich doch nie beirren. wie überhaupt dieser dreier ohne wanken seinen weg geht. mit dem erstling "endlich krank" legen sie die seele bloß, lassen aber nicht aus, sich am leben zu erfreuen. dort, wo andere wehmut handeln, gehen sie mit gefühlen hausieren, die man lieber unter den teppich kehren wollte. und wer von thurston moore eingeladen wird, kann nicht so falsch liegen mit dem, was er tut.
danke an die brisellas! und an b.r. für die fotos!

Sonntag, Juli 02, 2017

eingestreut (1067): the lovebirds


the lovebirds trifft man in san francisco an, angelehnt an größen aus dieser area, aber auch an vorbilder der mitte neunziger fraktion fabriziert der vierer einen flink ins ohr gehenden powerpop, von dem man nur ungern lassen möchte. einige führen teenage fanclub an, andere müssen um pavement ergänzen, denn nur so hält die melodieselige suppe die balance, durch kraft und dynamik. "filled with hate" wird der erstling heißen und auf dem wunderbaren empty cellar records label erscheinen. die jungs von der company hatten die band durch mehr oder weniger zufall entdeckt und fuhren ordentlich auf den sound ab. die nächsten schritte richtung plattenveröffentlichung waren zwangsläufig. ging uns ja ähnlich. hier ein appetithappen, der auf der limitierten vinylversion um drei weitere tracks ergänzt wird.