Freitag, Februar 03, 2017

neue töne (1718): emily millard


vor einigen jahren schrieben wir über die damals noch unter miss emily brown firmierende und dem duo morlove angehörende:
die musikerin aus british columbia veröffentlichte ihr debütalbum "part of you pours out of me" 2008 und setzte damals bereits einen meilenstein in der kanadischen indieszene. es gelangte prompt in die top zwölf des cbc radio rankings. knapp zwei jahre später erschien der nachfolger, "technicolor" wurde ebenfalls hoch bejubelt und für diesen oder jenen preis nominiert. im november des selben jahres hinterließ sie ein weiteres werk, nämlich die auf "sum of all parts" getaufte ep, und ward auf tour mit jeremy fisher sowie auf erster deutschland konzertreise im vorprogramm von alin coen zu sehen. weitere zwei jahre später trat emily mit der "wire wood wind ep " auf den plan. sie enthielt bis dato unveröffentlichte tracks, drei an der zahl, die sie mit unterstützung des produzenten martin heynes (der  unter anderem mit efterklang und gyda valtysdottir gearbeitet hatte) an einem frühlingsnachmittag in berlin aufnahm. hervorstechend die klangwirklichkeit der damals neu angefertigten autoharp, die so hervorragend mit dem runden organ emily browns koalierte. die junge dame studierte dichtung an der uni von victoria und gesang und jazz komposition. sie trat in kleinen clubs auf und ebnete sich den weg von open mic veranstaltungen zu festivalauftritten.
schon einige zeit durfte man sich auf den geburtsnamen emily millard einstellen. das pseudonym war abgelegt, zugleich näherte sich die kanadierin neuen musikalischen ufern. deutlich wird das auf ihrem aktuellen album "by heron & by season", welches mitte februar nun auch via greywood records in hiesigen landstrichen erscheinen wird, da sich bekannte folkmuster mit jazzanleihen und den gründen des singer/songwriter metiers verbinden.


fast schon schlichte songs gewinnen durch das reine gesangsorgan millards, durch die sanfte spurensuche des pointiert gesetzten instrumentariums, durch maßvolles tasten, stilisiertes täuschen, akzentuierendes perkussieren. vom geheimnisvollen zum sphärischen, vom ätherischen zum vollklang und wieder zurück.
als produzent konnte der großartige sandro perri gewonnen werden, im ensemble agierten zudem größen wie jesse zobot von stars, colin nealis, der auch bei andy shauf auftaucht oder dan gaucher an den drums (u.a. woodpigeon).
die entwürfe sind präzise, die arrangements auf den punkt und dennoch bleibt raum, um das große durchatmen zu spüren. als spüle die idee hindurch wie eine welle durch die offene straße. mitführend das kleinteilige, das die klangbreite zunächst nur erahnen lässt. stilsicher wird hier auf höchstem niveau musiziert.
veröffentlichungstermin ist der 17. februar.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wahre Worte. Eines der schönsten Alben des Jahres 2016.