Montag, Oktober 30, 2017

new rhythm (2)


gordie tentrees - less is more (greywood label services, 2017)
> der herbst zieht ein mit all seinen stärken, den wärmenden oktoberstrahlen, den rottönen der fallenden blätter, mit folk, der aus der feder gordie tentrees stammt. wenngleich die genrebezeichnung eine unbefriedigende ist. denn tentrees bietet viel mehr auf. zunächst ist er songwriter und präsentator von geschichten. oft wahren geschichten, die aufzeigen, wie einer aus der klemme kommt. und wir reden hier nicht von ladendiebstahl, sondern von schweren lebenskrisen. verpacken kann der kanadier diese ereignisketten aber in ein launiges geflecht aus blues, country, americana. die orgel jammert, die gitarre wettert, ein hohles schlagwerken mäandert. oben drüber die leicht kratzige stimme von gordie tentrees, der ende oktober mit "less is more", seinem sechsten album um die ecke kommen wird. und dem bin ich echt verfallen. es hat eine unglaubliche leichtigkeit und ist trotzdem voller wahrheit und wagemut. es spielt nicht nur mir den stilen, sondern ist in sich abwechslungsreich und variantenreich, jedem song liegt ein ganz eigenes gerüst zugrunde, das konsequent bemustert wird. mit einer zuweilen kecken instrumentierung, mit texten voller poesie und aussagekraft, mit etwas neuem, das der definition harrt. gordie tentrees




valparaiso - broken homeland (zamora, 2017)
> feingliedriger darkfolker, bei welchem die hauptband von größen wie phoebe kildeer, john parish oder howe gelb unterstützung erhielt; der französische fünfer setzt auf ein moderates, dafür umso intensiveres set, semirock, dem etwas akustisches anhaftet, man ließe sich nur durch die perkussiven einschlüsse ablenken, mit mehrstimmigem harmoniegesang, die songs sind ausgelotet, ästhetisch einwandfrei und doch weit ab von sterilität, im gegenteil benoten wir mit homogenität und sublimer perfektion, kristallen zuweilen die e-gitarren, dunkel das timbre der sänger, abgeklärt das beiwerk, wie es sicherheit stiftet valparaiso

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