so richtig in der lage fühle ich mich noch nicht, um das gestrige ereignis revue passieren zu lassen. denn der schädel brummt, ich bin hundemüde und eher übellaunig. also zur erklärung die negativen seiten der bavarian open vorneweg und den bericht mal nicht nach der sandwichmethode aufgebaut, wo das schlechte - zwischen den gefälligen hälften nett verpackt - weniger grimmig daherkommt. die location ist mit dem br- rundfunkhaus eigentlich gut gewählt, denn hier finden sich drei studios mit ordentlichem fassungsvermögen. dass es offensichtlich kaum eine möglichkeit der belüftung gibt, stellt ein problem dar, ist in zusammenhang mit einer zum großteil der leidenschaft des rauchens verhafteten zuhörerschaft allerdings eine katastrophe. die luft stand, vielmehr drang vergiftet in alle poren, so dass innerhalb weniger minuten der genuss des musikhörens kontrapunktiert wurde durch die auseinandersetzung mit dem nackten überleben. überleben sollte auch der seltene pinienboden, mit dem die studios ausgestattet sind. aber selbst die erhaltung solch edlen untertritts konnte die passionierten raucher nicht von ihrem "vergnügen" abhalten. zweites problem war das zum teil sehr unaufmerksame volk, das sich immer wieder darin verstieg, aufgelöst, frenetisch, euphorisiert aktuelles geschehen oder aber die sause vom letzten jahr widerzukäuen, zu kommentieren, gegenzuargumentieren. dem zum großteil jugendlichen publikum wurde es wohl zwischenzeitlich zu langatmig oder -weilig bzw. zu wenig spektakulär. bei den älteren semestern war zu beobachten, dass sie sich wenigstens verkrümelten, wenn der sich gerade auf der bühne mühende act nicht ihr fall war. apropos ältere herrschaften: einem solchen paar verdanken wir unsere zweite karte. dank auch auf diesem weg an die beiden und: gute besserung!
musik gab es auch und das nicht zu knapp. auf die drei studios verteilt agierten jeweils fünf - sechs bands hintereinander weg. da die spielzeiten versetzt waren, musste man sich letztlich für ein studio entscheiden, wollte man den auftritt der einzelnen künstler komplett erleben. da mit den thermals und cat power die fixpunkte für den abend lange im voraus festgelegt waren, fiel die entscheidung auf das studio 1. hier begann mit den fotos eine band, die sich in den diversen (online) magazinen positiv niedergeschrieben sieht. das dürfte zunächst so bleiben. denn die vier mannen legten einen rockigen, dennoch silbrig melodiösen auftritt hin, der vor allem davon lebte, dass sich alle bandmitglieder von ihrem tun durchdrungen zeigten, mutig ihrem sympathischen frontmann folgten und dabei handwerklich gefällig agierten. einen bonus gibt es für die tolle stimme von thomas hässler und die gitarrenarbeit seines nachbarn. abzug für die bisweilen schwachen texte. nach kurzer umbaupause standen die the thermals auf dem plan. neben der standard- dreierbesetzung ergänzte auf der bühne ein sehr begabter gitarrist die kombo. ihm gelang es, dem noisefaktor der musik ein vermittelndes gegenüber abzuringen. der chef im ring, hutch harris, gab dabei alles, stand am ende des sets im schweiße seines angesichts doch noch stolz und zufrieden - anfängliche soundprobleme nervten ihn außerordentlich und ließen ihn zu einigen abfälligen wortkombinationen hinreißen - vor einem erregten auditorium. denn die hingerotzten, auf kürze wie würze gestanzten songs ließen kaum wünsche offen. dies vorweg: es war der beste auftritt, den ich auf diesem festival sah. sicherlich trug dazu bei, dass mein gesundheitlicher zustand zu dieser zeit zwar schon ramponiert, ich aber noch nicht gänzlich derangiert war. deutliches plus der thermals: passgenaues zusammenspiel, leidenschaft und ein charismatischer frontmann. dem folgte ein weiterer bandleader, dem der kontakt mit den zuhörern durchaus wichtig ist. dass von diesen aber einige ihrer unaufmerksamkeit derart laut und unbeherrscht frönten, erzürnte peter licht sehr. sagte er fresse oder schnauze? provozierte er mit extra langen passagen aus seinem buch? richtig froh war der hohewächter des hintersinnigen humors über seinen auftritt sicher nicht. ganz glücklich bei der wahl seiner mittel allerdings auch nicht. da die zeit knapp war, hätte ein ausnahmslos musikalisches konzept besser gepaßt als das verlesen einiger, sicher guter zeilen aus seinem buch. außerdem irritierte ihn die konfrontation mit dem publikum mehr, als er wohl gern zugeben wird. so wirkten die songs aus dem aktuellen album zeitweise etwas lustlos - vielleicht besser - weniger leidenschaftlich vorgetragen. gediegen, professionell: seine band. mitgesungen wurde auch. dann galt es eine längere pause einzulegen. tanks mussten gefüllt werden, des überlebens wegen: lunge, magen, hirn. so verpassten wir das jeans team, gingen aber gestärkt und etwas erholt zu cat power. über sie stand im letzten rolling stone eine glaubhafte rezension des diesjährigen berliner konzerts. ähnlich erlebten wir es gestern. eine routinierte band überläßt die eigentliche arbeit der unterhaltung der dame am mikro. dass sich chan marshall in dieser rolle wohlfühlt: unbesehen, dass es aber nicht genügt, um die anwesenden zu verzaubern: bewiesen. "the greatest" stand auf dem plan und chan gab sich alle mühe, großes dem publikum anzutragen. sie grinste, lächelte, griente, grimassierte und feixte in die runde, warb um freundlichkeit, balancierte die worte und verstieg sich in höhen, die sie manches mal nur halb erklomm, da die rauchgeschwängerte stimme nicht folgte. die ständig brennende fluppe wanderte so vom mann am klavier zu chan, von chan zurück und wurde zum abziehbild eines ereignisarmen auftritts. als headliner haben cat power an diesem abend versagt. einzig chan marshall bleibt zugute zu halten, dass sie sich redlich mühte. und sie gesehen zu haben, ist auch schon was wert...
musik gab es auch und das nicht zu knapp. auf die drei studios verteilt agierten jeweils fünf - sechs bands hintereinander weg. da die spielzeiten versetzt waren, musste man sich letztlich für ein studio entscheiden, wollte man den auftritt der einzelnen künstler komplett erleben. da mit den thermals und cat power die fixpunkte für den abend lange im voraus festgelegt waren, fiel die entscheidung auf das studio 1. hier begann mit den fotos eine band, die sich in den diversen (online) magazinen positiv niedergeschrieben sieht. das dürfte zunächst so bleiben. denn die vier mannen legten einen rockigen, dennoch silbrig melodiösen auftritt hin, der vor allem davon lebte, dass sich alle bandmitglieder von ihrem tun durchdrungen zeigten, mutig ihrem sympathischen frontmann folgten und dabei handwerklich gefällig agierten. einen bonus gibt es für die tolle stimme von thomas hässler und die gitarrenarbeit seines nachbarn. abzug für die bisweilen schwachen texte. nach kurzer umbaupause standen die the thermals auf dem plan. neben der standard- dreierbesetzung ergänzte auf der bühne ein sehr begabter gitarrist die kombo. ihm gelang es, dem noisefaktor der musik ein vermittelndes gegenüber abzuringen. der chef im ring, hutch harris, gab dabei alles, stand am ende des sets im schweiße seines angesichts doch noch stolz und zufrieden - anfängliche soundprobleme nervten ihn außerordentlich und ließen ihn zu einigen abfälligen wortkombinationen hinreißen - vor einem erregten auditorium. denn die hingerotzten, auf kürze wie würze gestanzten songs ließen kaum wünsche offen. dies vorweg: es war der beste auftritt, den ich auf diesem festival sah. sicherlich trug dazu bei, dass mein gesundheitlicher zustand zu dieser zeit zwar schon ramponiert, ich aber noch nicht gänzlich derangiert war. deutliches plus der thermals: passgenaues zusammenspiel, leidenschaft und ein charismatischer frontmann. dem folgte ein weiterer bandleader, dem der kontakt mit den zuhörern durchaus wichtig ist. dass von diesen aber einige ihrer unaufmerksamkeit derart laut und unbeherrscht frönten, erzürnte peter licht sehr. sagte er fresse oder schnauze? provozierte er mit extra langen passagen aus seinem buch? richtig froh war der hohewächter des hintersinnigen humors über seinen auftritt sicher nicht. ganz glücklich bei der wahl seiner mittel allerdings auch nicht. da die zeit knapp war, hätte ein ausnahmslos musikalisches konzept besser gepaßt als das verlesen einiger, sicher guter zeilen aus seinem buch. außerdem irritierte ihn die konfrontation mit dem publikum mehr, als er wohl gern zugeben wird. so wirkten die songs aus dem aktuellen album zeitweise etwas lustlos - vielleicht besser - weniger leidenschaftlich vorgetragen. gediegen, professionell: seine band. mitgesungen wurde auch. dann galt es eine längere pause einzulegen. tanks mussten gefüllt werden, des überlebens wegen: lunge, magen, hirn. so verpassten wir das jeans team, gingen aber gestärkt und etwas erholt zu cat power. über sie stand im letzten rolling stone eine glaubhafte rezension des diesjährigen berliner konzerts. ähnlich erlebten wir es gestern. eine routinierte band überläßt die eigentliche arbeit der unterhaltung der dame am mikro. dass sich chan marshall in dieser rolle wohlfühlt: unbesehen, dass es aber nicht genügt, um die anwesenden zu verzaubern: bewiesen. "the greatest" stand auf dem plan und chan gab sich alle mühe, großes dem publikum anzutragen. sie grinste, lächelte, griente, grimassierte und feixte in die runde, warb um freundlichkeit, balancierte die worte und verstieg sich in höhen, die sie manches mal nur halb erklomm, da die rauchgeschwängerte stimme nicht folgte. die ständig brennende fluppe wanderte so vom mann am klavier zu chan, von chan zurück und wurde zum abziehbild eines ereignisarmen auftritts. als headliner haben cat power an diesem abend versagt. einzig chan marshall bleibt zugute zu halten, dass sie sich redlich mühte. und sie gesehen zu haben, ist auch schon was wert...
resümee: mageres angebot an kulinarien, begrenzte auswahl an getränken, dem gegenüber eine durchdachte organisation und freundliches personal. sehr gute bandauswahl mit etwas zu knappen spielzeiten. erlebnisfaktor: 6/10. qualitätsfaktor: 6/10.
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