seiten

Dienstag, Juni 30, 2009

neue töne (621): left with pictures

die superlative purzeln nur so, wenn man etwas von left with pictures erfahren will. dem ungewöhnlichen bandnamen steht eine außergewöhnliche, beschreibende wortwahl in nichts nach. mancher versteigt sich gar zur vokabel 'brilliant'! was die drei londoner stuart barter, toby knowles und rober wilkes aufs parkett bringen, ist gut unter dem begriff chamber pop zu subsumieren, wenngleich man die gehörige note folk, insbesondere das echo des englischen, nicht unterdrücken darf. auf organ grinder records erschien jüngst mit "every stitch, every line" eine single als appetithappen auf das bald folgende debutalbum des trios (es gibt zig fotos mit vier typen darauf und kollektivanzeigen, in denen sogar fünf namen auftauchen,...). doch ganz so unbedarft sind left with pictures nicht, denn mit "secretly" und "making chalk" hat man bereits zwei eps veröffentlicht und damit elf tracks auf tonträger gebannt. die resonanz darauf war jeweils positiv und so schürt denn auch die aktuelle single weiter die hohen erwartungen an ein ausgewachsenen produkt. extrem unterhaltsam spielen die mannen mit stimmungen und stilen, der gemeinsame harmoniegesang sorgt für aufgehobenheit. zudem sind die arrangements lieblich, aber nie süsslich, abwechslungsreich und mit esprit versehen. hier ein kleiner shuffle, dort die verwegene geige, glockenspiel, banjo... also, da geht was und Ihr könnt dabei sein.
ergänzend: die black cab session der guys.
Left With Pictures - Professional Help (from: "secretly")
Left With Pictures - Caliper Boy Pt. 2 (from: "making chalk")

Montag, Juni 29, 2009

glotzt nicht so romantisch (65): simone white

hier hatten wir erst über die im pariser chic stattfindenden konzerte berichtet und hoffentlich den mund etwas wässrig gemacht im hinblick auf eine mögliche session von simone white in den räumlichkeiten unseres fleißigen bloggerfreundes oliver. eine sensation wurde wahr. dieses leuchtende antlitz tauchte tatsächlich auf und gab lied um lied zum besten. hier zum nachlesen, bei uns wenigstens ein paar bewegte bilder. ich bin ganz hin!
als bonus noch ein video von thos henley, ebenfalls mit auftritt im "appartement nicht um die ecke".



in fester hand (17): neil young

wie sehen meine/deine lieblingsplatten aus? warum mag ich/warum magst du sie so sehr? warum geb ich/warum gibst du sie nicht mehr her? in fester hand. weil ich/weil du sie hochheben, hochleben lassen möchte/möchtest. weil ich/weil du sie nicht mehr hergebe/hergibst. in fester hand. in loser reihenfolge stellen freunde und bekannte hier ihre liebsten alben vor, in fester hand und mit ein paar worten. und geben preis, an und ab. ich füge meine mit ein.

heute mit klienicum aus ampfing (vol. 1, vol. 2):

-

neil young - comes a time
(warner bros., 1978)

meine reifezeit habe ich in einer gemeinschaft verlebt, die wert auf ernste auseinandersetzung legte, auf das herauskehren des innersten, auf ehrlichkeit, auf preisgabe der eigenen befindlichkeit und des maßes an zugewandtheit gegenüber der gruppe und jedes einzelnen mitglieds darin. politisch engagiert, dabei unverblümt im ansinnen, ungetrübt in der hoffung, unverrückbar in den sichtweisen und werturteilen. ein reife-zeugnis legte ich glücklicherweise dort nicht ab. rückblickend erscheint mir diese zeit als segen und als bürde zugleich. was sich an meinungen formen konnte, unterlag stets einer zwar wohlwollenden, wenngleich gebieterischen kontrolle. was ich an positiven gefühlen gebar, war unterwirbelt von unsicherheit, mutlosigkeit und moralinsaurer kurzsicht. doch mir widerfuhr in jenen tagen auch die vielfache begegnung mit neuer musik. der soundtrack des damals ungelenken miteinanders wurde geschrieben von the doors, paul simon, cat stevens, tom waits und neil young. unter dem glücklich beschwingten dach von "comes a time" hegte ich die hoffnung auf eine unbeschwertere zukunft und erholte mich von den wundmalen, die ich mir auf den schlachtfeldern der kontroverse und diktion holte. heute gibt es nichts schöneres, als den wunderbaren melodien dieses albums zu folgen und in erinnerungen zu schwelgen, die, weil sie der eigenen jugend gelten, lichten durchflutet sind und ungetrübt scheinen. während die kollegen den knochenweg wählten, ging ich zunächst mit herrn young aus, um mich später an kant, schopenhauer und nietzsche zu verbeissen.
"comes a time" ist 1978 die rückkehr zum country, zum durchlässigeren, willfähigen folkwerk. oder handwerk. die spuren jahrelanger ausbeutung machten sich bezahlt. die melodien fliessen, die bearbeitung der songs ist sparsam, aber ausgereift, das wogen weiter, im satten gelb stehender felder ist ebenso spürbar, wie das einvernehmliche verständnis derer, die hier miteinander tun. ben keith, tim mulligan und david briggs zeichnen neben young für die produktion verantwortlich. das "gone with the wind" orchestra (einst sollte das album "ode to the wind" heißen, einzelne exemplare mit entsprechendem aufdruck erfreuen sich heute hoher beliebtheit) bürgt für den geschmeidigen, unprätentiösen charakter: niccolette larson mit den album prägenden harmony vocals, ben keith an der steel, tim drummond am bass, spooner oldham am piano, rufus thibodeaux an der fiddle, larrie londin an den drums, um nur einige beispiele der ca. zwanzigköpfigen combo exlusive des streichorchesters zu nennen.

1. Goin' Back: "i feel like goin' back, back where there's nowhere to stay", eine frühe zerrissenheit, von der ich beim ersten hören noch gar nichts wusste, die fremden länder waren noch mittelbar, und so wird man sacht in das album gehoben, wie dem ängstlichen die helfende hand gereicht wird, wenn er erstmals in ein boot steigt; die hochtönende gitarre, straff geschlagen, die dräuende, bedrohliche hammond im hintergrund, der erfahrungshorizont mannigfaltig, vielgestalt geweitet,
2. Comes a Time: aus dem rotierenden karussell mit nicolette larson befreit, unterwirft man sich der gierigen fiddel, dem munteren rhythmus einer im schritt beweglichen melodie und neil youngs unfreien, aber weissagenden stimme: "there comes a time", was gab es schöneres als dieses hoffnungsschwangere zitat?,
3. Look out for My Love: ein album, das auch von seinen wundern gleichen übergängen lebt, oder hat man sie sich aus gewohnheit weich gehört, so dass sie ineinander überfließen, sich den stimmungen ergeben oder, dort wo es nottut, entgegen wirken?, mit crazy horse wie im folgetrack spielt young einen seiner schönsten songs, der variabel strophe, refrain und bridge abarbeitet, der eine lebhafte elektrische bietet genauso wie harmoniegesang, tempozügelung genauso wie das temporäre verblassen des instrumentariums, der youngs reife dokumentiert als songwriter, sänger und frontmann,
4. Lotta Love: wie zerbrechlich das youngsche konzept zuweilen ist, zeigt sich hier, da außer klimperklavier, schepperndem schlagzeug und ein paar gitarren nichts zwischen youngs überschlagender stimme und dem song steht, dass es funktioniert, muss hier nicht ausgeschlachtet werden, erstklassig zum mitsingen resp. gröhlen, wie ich das gesamte album jahr für jahr laut mitsang,
5. Peace of Mind: der saitenanschlag, die ersten töne auf dem klavier, diese kombi geht mir noch heute nahe, da ich sie zum tausendsten mal höre, ein balladesker schauer, zurück zu nicolette, die gemeinsam mit dem meister, der steel und den stakkati im gitarrenmeer unterzugehen droht: "you know it takes a long, long time",
6. Human Highway: ganz wunderbarer country-grass song, in zwietracht die gitarren und das banjo, young/larson wieder im duett,
7. Already One: ein besinnlicher und doch wacher schaukler, den die steel in lichte höhen webt, den die geige schwelgerisch unterlegt, den young brüchig vorträgt und den die rhythmusfraktion in sicheren bahnen hält,
8. Field of Opportunity: bluegrass stomp, rough der saitenanschlag, gieriger kann sich eine fiedel kaum geben, die steel besticht durch freudiges jaulen,
9. Motorcycle Mama: ein aufmerker, mit gesalzener melodieführung, giftiger fiddle, strenger gitarre und einer auffordernd agierenden nicolette, inspiriert wurde neil young durch eine vom barhocker fallende dame in fort lauderdale,
10. Four Strong Winds: das cover von ian tyson rundet das album ab, wiegende geige, rhythmisch flagelante gitarren, warmer streichersegen und das duo larsen/young, zauberhaft.
ein album, das zur rechten zeit zur hand war, das mir an seinen gutmütigen gestaden halt gab. ein album, dem ich heute noch so treu folge wie damals. und nicht von ungefähr sind jene alben meine liebsten, die sich an mir gerieben haben, denen ich auf tausend verschiedene weisen begegnen konnte/musste.

Sonntag, Juni 28, 2009

eingestreut (41): richmond fontaine

am 20.07. erscheint die erste single als appetithappen auf und erste auskopplung aus dem neuen album von richmond fontaine. ein rocker hier (im typischen rf- gewand natürlich) und eine ballade auf der flip. "we used to think the freeway sounded like a river" ist der etwas umständliche name für das neue werk, welches im september via decor/indigo erscheint. die bewerben es bereits fleißig und meinen gar, es würde die letzten drei meisterwerke übertreffen. willy vlautin seinerseits macht sich auf lesereise und gibt natürlich dabei mit der neuen single und dem kommenden full length an. nicht verpassen!
richmond fontaine - you can move back here

Fri 18.09. - Paris – La Java
Tues 22.09. – Berlin – White Trash Fast Food

neue töne (620): opsvik & jennings

die album release party von opsvik & jennings neuem tonalen werk "a dream i used to remember" fand am 15.06. im nublu statt. warum ich das hier notiere? nun, ein detail eben. erzählt gehört genauso, dass das brooklyner electro-acoustic, chamber-pop quartett, geführt vom bassisten eivind opsvik und dem gitarristen aaron jennings (an ihrer seite brian drye an farfisa und dave christian an den drums) zuvor bereits zwei alben herausbrachten: in 2005 "fløyel files" auf ncm east und "commuter anthems" zwei jahre später auf rune grammofon. das neue album erschien nun auf loyal label, einer heimatlichen company, und ist bereits auch in vinylversion erhältlich. das werk wurde 2007 und 2008 in new york bzw. oslo aufgenommen, wobei damit auch die beiden markierungen benannt wurden, die sich auf biografische fixpunkte der beiden hauptprotagonisten beziehen.
mit "a dream i used to remember" wollten die beiden sich etwas mehr von einer rein elektronischen ausrichtung ihrer musik entfernen und mehr einem band typischen sound gestalt verleihen. so konstruierten sie zunächst zehn einfache, popbasierte, memorable themen und bereiteten diese in mühevoller kleinarbeit auf. sie experimentierten dabei mit verschiedensten aufnahmetechniken und orchestrierungen, nutzten gitarren, upright bass, old school keyboards, banjos, gar einen chor. das ergebnis ist ein verzweigtes, detailversessenes klangprodukt, dem man nicht so leicht auf die schlicht kommt. vieltönig, mehrspurig, durchwirkt von moderne und doch rückwärtsgewandt. im anschlag der saiten, im fahrigen banjo oder im sanften raunen der orgel glaubt man sich in eine frühere zeit versetzt. und doch täuscht man sich nicht, als hielte fest eine hand den arm, jenen, der den rückweg einschlagen will. zu gerissen. die elektronische finesse, die an dieser musik arbeitet, ist unverhohlen hörbar. und wer sich ihr ergibt, wird herr der symbiose aus alt und neu. opsvik & jennings schaffen neue welten. fürwahr, neue welten.
Opsvik & Jennings - Windswept (2009)
Opsvik & Jennings - Anchor Lane Parade (2009)
Opsvik & Jennings - September and Starry-eyed (2009)
Opsvik & Jennings - Silverlake (2007)
Opsvik & Jennings - The Pendler (2007)
Opsvik & Jennings - Thread (2005)

Samstag, Juni 27, 2009

neue töne (619): an horse

die "rearrange beds" getaufte scheibe ist zwar schon aus anfang 2009, aber ein blick der würdigung und ein zwei worte sind dennoch angebracht. der verdammten veröffentlichungsflut hastet man eh nur hinterher, ein zwischenstopp tut da not. aber an horse sind derart ausgeschlafen, dass die atemlosigkeit anhält. das duo dampft ordentlich voran, immer eine lecker punkattitüde an bord, immer derbe aufs trommelfell. dank kate coopers lieblichen gesangs aber nie übers ziel hinaus. neben ihr agiert damon cox an den drums, die hauptparts überlässt er der kollegin, die auch den griffigen gitarrensound beisteuert. die beiden stammen aus brisbane, kate verdingte sich bei iron on, während damon mitglied von intercooler war. in 2008 tourten sie erstmals durch die staaten, eröffneten u.a. für tegan and sara. für death cab for cutie taten sie dasselbe, nur wieder auf heimatlichem untergrund. "not really scard" heißt ihre erste ep, der schließlich "rearrange beds" folgte.
kennengelernt haben sie sich übrigens in einem indieplattenladen names "skinny's". seit 2007 musizieren sie zusammen. ergebnis: ihren "postcards" song nutzte mercedes benz zur werbung ihrer clc class, und in 2009 traten die beiden in der letterman show mit "camp out" auf. doller weg. dolle songs. gepusht hat hier vor allem der zufall, hier den richtigen partner getroffen, dort die passende band-namen-idee, hier die besten tourpartner in tegan and sara, dort die umwerbung von werbung und fernsehen. wem das missfällt, halte sich kräftig die ohren zu. regler auf!
An HorsePostcards
An HorseCamp Out

Freitag, Juni 26, 2009

glotzt nicht so romantisch (64): saintseneca

hier ist man sich wohl noch uneins, ob die kapelle zusammen oder getrennt schreibt. mir doch egal, der powerfolk geht saftig ins ohr: saintseneca aus columbus: zac little plays guitar, banjo, dulcimer, stomps, claps, and sings; steva jacobs plays guitar, banjo, trash can, stomps, claps, and sings; grace chang plays violin, stomps, claps, and sings; luke smith plays trash can, guitar, dulcimer, stomps, claps, and sings.



eingestreut (40): ben reynolds

die silbrigen strings des ben reynolds können für ein ungetrübtes entweichen sorgen. und wer wollte das nicht, da die tage so blass wie im diesjährigen sommer daherkommen? die leuchtenden farben, die durch die ungezwungene art des gitarrespiels reynolds entstehen, sind aber eher die farben des indian summer, des amerikanischen frühherbstes, das goldene gelb, das burgundene rot und das smaragdgrün. warm und herzlich. reynolds gelingt es, die satten kolorierungen mit dem klang der britischen insel zu vereinbaren, ohne darauf verzichten zu müssen, dass ihm der american style eines john fahey schon sehr nahe steht. anderenfalls denke man an bert jansch oder davy graham.
der schotte ben reynolds ist darüber hinaus in verschiedensten projekten engagiert, u.a. mit alex neilson unter dem moniker motor ghost, bei baby dee, ashtray navigations, directing hand oder auch nalle, mit denen er demnächst auch in deutschland auf tour sein wird. mit trembling bells gab es zudem erst eine frische aufnahme, "carbeth" erschien im april auf honest jon's.
auf tompkins square dagegen erblickte reynolds neues solowerk das licht der welt: "how day earnt it's night".
ben reynolds - england

Donnerstag, Juni 25, 2009

ein (p)fund mp3 (203)

die sau wurde auch schon zigfach durchs dorf getrieben, aber nun sind auch wir dabei, denn missen wollen wir diese frohe kunde auf unserem board nicht, am 15.09. erscheint auf team love records sein zwölftes album, "out into the snow", reinhören erlaubt:
simon joyner - roll on
simon joyner - javelin (2008)
etwas übersehen, zwischen den felice bros. und eben jenem joyner auch kein wunder, aber durchaus die mühe wert, "the last laugh" erschien anfang april ebenfalls auf team love, helena costas versteckt sich hinter dem signet und überzeugt mit schmeichelndem organ, die ausstaffierung tut ihr übriges:
joker's daughter - worm's head
joker's daughter - the bull bites back
auf cloudberry ein neues ding im 7"er bereich, zupacken, bevor es alle anderen getan haben, die band ist eh eine bekannte:
Socialist Leisure Party - Turktown Saints
leckerlies (seit higgins eines der wichtigsten wörter in unserem intrafamiliären vokabular) auf bradley's almanac, ausschnitte aus einem konzert mitte april in cambridge, ma:
the wooden birds - hailey
the wooden birds - the other one
auf weepop! neu ist zunächst der release der "if the wave loves two suns" genannten 5track 3"cdr mit grinse-lofi-pop aus manchester:
amida - you've changed, baby girl
zudem gibt es ein selftitled album mit 12 titeln, noch lofier mit niklas vestberg und will harrison, einem schweden und einem australier!:
moustache of insanity - imagine
es ist bereits ein wenig ausgebeutet, doch: "upper air" kommt und ist trotz des frühen urteils eine reise wert, ganz sicher:
bowerbirds - beneath your tree
auf fidel bastro erscheint nun ihre erste lp "whole days in the trees" (03.07.), zur vorbereitung auf die hamburger mädelsband einige ältere amusements:
tschilp - gelb mit rosa punkten
tschilp - hig fidelity street

Kings Of Convenience

08.10. Berlin Huxleys
09.10. Dortmund Konzerthaus
10.10. Hamburg Kampnagel


dinosaur jr
16.09.2009 Schorndorf - Manufaktur
17.09.2009 Düsseldorf - Zakk
18.09.2009 München - Muffathalle
20.09.2009 Frankfurt - Mousonturm
21.09.2009 Berlin - Astra
23.09.2009 Dresden - Beatpol
24.09.2009 Hamburg - Reeperbahn Festival


the felice brothers
12. Okt. 2009 20:00 Lido Berlin, Germany
13. Okt. 2009 20:00 Ubel und Gefahrlich Hamburg, Germany
14. Okt. 2009 20:00 Kulturkirche Cologne, Germany
15. Okt. 2009 20:00 Atomic Munich, Germany
27. Okt. 2009 20:00 Batschkapp Frankfurt, Germany

Mittwoch, Juni 24, 2009

neue töne (618): mike downey

chris von series two records "droht" bereits wieder mit der nächsten ladung neuer alben. die kataloganzeige weist nämlich bereits die nummern 70 bis 78 aus. eine genauere erklärung/resp. der informationsoverkill fehlt derzeit noch. das gibt uns die gelegenheit, in der jüngeren vergangenheit zu stochern. aufgetrieben haben wir dabei mike downey, der mit der nummer 66 das album "total hearts" vorlegt. mit downey beweist series two mal wieder ein überaus glückliches händchen. umso ärgerlicher ist gleichzeitig die geringe resonanz auf solch zauberwerk. meint neben der allgemeinen veröffentlichungspolitik natürlich auch im speziellen den auswurf downeys.
die musik des in chicago geborenen hört sich, insbesondere in den popmomenten, sehr nach schweden an. dort wohnt downey mittlerweile auch, um genauer zu sein in stockholm. seinen weg begann er (ca. 1996) aber in heimatlichen gefilden mit der beteiligung in bands wie wolfie (parasol/kindercore), mathlete (blackbean and placenta) oder the national splits (blackbean and placenta/kittridge). ab 2005 entschloss sich downey, unter eigenem namen zu arbeiten bzw. zu veröffentlichen und zog schließlich auch in den europäischen norden. seine musik ist eine irre mischung aus electrocore, elektronic, lofi, pop und diversen anderen stilistischen streifzügen. remix- und samplekultur finden bei ihm ebenso ein zuhause wie lyrische finesse und spitzfindigkeit. das aktuelle 12track werk ist voller substanz. es besitzt ein stabiles substrat aus zig ideen, auf dem sich downey vielgestalt austobt. aber nie hat man das gefühl, er würde einen seiner unzähligen fäden verlieren. so strickt er sich nicht nur durch die musikgeschichte, auch durch sein eigenes werk. referenzen an alte werke, kollaborationen und auftragswerke. demnächst wird er wohl auch deshalb ein vier scheiben = 100 songs umfassendes werk herausbringen, um der output masse herr zu werden. eine übersicht nur.
Mike Downey - I'm Looking Into It
Mike Downey - Arches Lark
Mike Downey - Total Hearts

Dienstag, Juni 23, 2009

neue töne (617): elizabeth butters

das wunderbare label

nun, elizabeth butters ist in boston geboren, ist mittlerweile 24 und wurde in 2008 schon mal zu den stylistischen bostonern gezählt (siehe hier). was sie vielmehr auszeichnet, ist ihr musikalisches talent, angebunden an den appalachian sound ihrer heimat und eingebunden in die lokale folkszene. dass sie den zwanziger, dreißigern und auch vierzigern jahren anhängt, sieht man nicht nur anhand ihrer kleider. in ihren liedern spiegeln sich die geschichten von "open roads" und die wilden erzählungen der vorfahren, siehe "bonnie & clyde", wieder. elizabeth spielt gitarre und agiert auf dem dulcimer und singt natürlich. häufig wird ihre musik ergänzt durch eine singende säge, bedient von david goligorsky. ihre konzentration liegt auf den überlieferten songs, angetan haben es ihr die obskuren, wilden und verrückten stories, sie erzählt sie mit ihrer hohen stimme und gibt sie mit einer authenzität wieder, als hätte sie sie selbst erlebt. auf myspace kann man in einige weitere tracks hören. es wird zeit, dass sie aus dem schatten ihrer mannigfaltigen begleiter tritt und selbst den großen musikalischen auftritt sucht. ich freu mich drauf!
- hang me oh hang me

Montag, Juni 22, 2009

konzert: karl blau, 20.06.09

so verrückt und uneinnehmbar die musik von karl blau ist (hier versucht zu beschreiben), so schwierig ist es, den vorgestrigen abend zu beleuchten. die musikalische darbietung war 1a, die rahmenbedingungen dagegen zweifelhaft. von vorn. ich fand mich sehr, sehr früh im südstadt ein. das moped spulte die kilometer wie am schnürchen, so dass ich kurz nach acht mein erstes radler bestellen konnte. karl war mitten im soundcheck und eine freundliche kraft der kneipe klärte mich darüber auf, dass ein clubabend stattfinden werde, wobei sich dj und künstler in ihren darbietungen abwechseln würden. ungewöhnliche konzeption, dachte ich mir. trank, grübelte und genoss schließlich, karl blau dabei zuzusehen, wie er aus einem bastelset cdrs fertigte. hier ein bildchen zurecht geschnitten, dort einen sticker abgezogen, um ihn auf eine cd zu kleben. abschließend noch einen, um die hülle zu verschließen. nebenher quasselte er mit kind und weib, beide zugetan und sehr relaxt. wie der vater und ehemann eben auch.

der begann dann gegen 22:00 uhr sein abenteuer. zwei stunden später erzählte er mir, dass er sein spiel genossen habe, ganz für sich war. die frage, die ich ihm zuvor gestellt hatte, lautete: "war dies das beschissenste konzert, das du je gespielt hast?". er grinste und war froh, dass auch ich mit humor nahm, was sich in den vorangegangen stunden ereignet hatte. nun, es war wenig besonderes, wenn man davon absieht, dass karl gegen eine stimmenfront ankämpfen musste, wie ich sie noch nie erlebt hatte. das sukzessive ins südstadt strömende clubpublikum nahm den auftritt des unbekannten zwar wahr, aber wenig ernst. gegen den (musikalischen) lärm wurde angekämpft und sich gehör verschafft. die knapp dreißig wirklich interessierten gruppierten sich um den künstler und konnten auf diese fast schon kuschelige weise ein konzert der besonderen art geniessen. karl, allein mit seiner gitarre und einigen effektgeräten, machte das beste aus diesen misslichen umständen.

mit "dragon song" ging es auf straff geführter gitarre, einem alten, mit bunten aufklebern bespickten brett, erwartungsgemäß erfrischend los. alles, was sich an zierart auf scheibe findet (den track gibt es auf "beneath waves"), bastelt sich karl live selbst zurecht. wie das vonstatten geht? er beugt sich zu seinen gerätschaften herab, beatboxt in ein zweites mikro, rhythmisiert danach mit aufgeblasenen backen und schrammelt zur not auch noch einen gitarrenpart hinein. in schleife abgespult ergibt das einen passablen hintergrundsound, über den der furchtbar nette kerl dann seine songs feiert. hin und wieder benötigt es dazu nicht mal eine gitarre, dann schnappt karl sich lieber ein zweites mikrofon, aus dem seine stimme einige oktaven höher erschallt. so ist es ihm möglich, zwiegesänge abzuhalten, ohne dass es einen partner, standortwechsel oder andere sperenzen bräuchte. apropos sperenzen, darauf verzichtet der mann aus dem bundesstaat washington gänzlich. bis auf einige freundliche kommentare und ein aufmunterndes lächeln sowie eine aufgeräumte mitmachrunde liegt seine gesamte konzentration auf seiner musik. "my johnny" folgt als zweiter song, behäbiger beginn, im original bläser ornamentiert, verlässt karl sich live auf seine magerausstattung. ist man erst einmal zum kern des konzepts vorgedrungen, wird man warm mit programm und den pretiosen. erging den umstehenden wohl auch so. sie wurden enthusiastischer, was ihrem beifall zunehmend mehr verve verlieh. "crashing waves" zuckelt leger daher, karl singt inspiriert, beseelt zuweilen. besonders schön in passagen, wenn er die hände (außer den mikros) frei hat und mit den armen, leicht angewinkelt, schlenkern kann. dann sieht man, wie verwachsen und eins er mit seinen liedern ist. dass er davon eine menge hat, beweist er im folgenden. es folgt eines auf das nächste.

"ode to demons" ist so ein stiller funken. die melodie mäandert über einer bewegungsarmen gitarrenspur. manchmal hebt karl im falsett ab und erinnert dann an justin vernon. man möchte die augen schließen, wären nicht all die nebengeräusche, die ein intensives eintauchen unmöglich machen. karl wird es dann auch zu bunt und bittet darum, dass der nebenher über einen beamer laufende (stumm-) film abgeschaltet wird. dass darauf nicht ganz jugendfreie szenen zu sehen waren, ist insofern erwähnenswert, weil diese zusätzlich für ablenkung im ansonsten (angestrengt) aufmerksamen auditorium sorgten. "ode to ocean" ist dann bereits der fünfte song, der vom auf krec erschienenden "beneath waves" album stammt. elegant in der rhythmik, sparsam begleitet vom vertraut klingenden saiteninstrument und verhangen gesungen vom pullover entledigten sänger. es folgen mehr als zwanzig weitere songs. höhepunkt für mich sicher "that's how i got to memphis", diesen zwitter aus seventies nashville country und dem indierock des nordwestens. oder "two becomes one", das lässig vorangetriebene juwel, da karl die stimme hebt: "all the hardships…sail away", irre. oder "mockingbird diet", das so schwungvoll wie elegant daherkommt und sich folgsam durch die elektrische unterbrechen lässt. oder... eine menge anderer. ich poste mal die setlist, wobei ich mich auf vollständigkeit nicht festlegen lasse. karl performte in der zugabe einen song auf zuruf. leider verstand ich den wunsch nicht.
ein verrückter abend, der für mich einen würdigen abschluss in einer mit überhöhter geschwindkeit zurückgelegten rückfahrt erhielt. da war eine menge frust dabei, der über den auspuff schließlich ins freie gelante.
setlist: dragon song / my johnny / crashing waves / ode to demons / ode to oceans / two becomes one / it's the stars / take you for granted / are you done / put me back / poor me / stream / stream of ganders / in the morning / baby baby / heatherwood / mockingbird diet/ memphis / tender kiss / nothing / kevin's song / take you for granted / spring morning / deception pass / dark, magic sea / slow down, joe / call me / in to the nada / megadose
karl blau - two becomes one (live)
karl blau - crashing waves
karl blau - mockingbird diet

Sonntag, Juni 21, 2009

glotzt nicht so romantisch (63): chairlift

in aller munde und ohne frage zurecht, haben sich nun chairlift bei laundro zur matinee eingefunden. wir bilden hier etwas ab und befeuern damit lediglich Eure neugier. mehr unter den vielfach angegebenen links. ab:





Chairlift - Planet Health
Chairlift - Bruises
Chairlift - Le Flying Saucer Hat

neue töne (616): almost charlie

dirk homuth hat starke begleiter: sven muehlbradt am bass und pelle hinrichsen an den drums (sowie bert wenndorff am piano) begleiten den gitarristen, pianisten und vor allem sänger und vorstand der band almost charlie. letzteren platz muss er sich aber streitig machen mit charlie mason. obwohl beide einander noch nie gesehen haben, sind sie eng verbunden. in 2003 war es, als mason via anzeige nach einem komponisten für seine texte suchte. homuth meldete sich und das projekt almost charlie ward geboren.
während das debut "loving counterclockwise" 2006 noch als self release herauskam, nahm sich mit words on music (u.a. magic bulletts, the meeting places) nun ein professionelles label des aktuellen werks "the plural of yes" an. und das schürt die hoffnung, dass dieser fragile pop des berliner dreiers nun auch mehr hörer erreicht. selten hörte man, dass so viel wert auf ein luftiges ganzes gelegt wurde, zugleich aber eine fülle an details erkennbar, die distanz zwischen den instrumenten gering, aber überwindbar bleibt. ein fest für die ohren. zudem verfügt sänger homuth über ein sehr zugängliches organ, das schmeicheln, aber auch kraftvoll zupacken kann.
1. everyone deserves to love: zögerlicher beginn, gegen gestrichen, violinen kreisen, eine gitarre mahnt und man ahnt schon den appeal (appell) des albums, der charakter des werks erhält die erste färbung,
2. love condensed: forciert durch ein flinkes piano im auftakt, im refrain, matt geritten durch die strophen, begleitet durch sanftmütige streicher, ornamentiert von rasseln fein,
3. leaving is easy: dem titel kann man nicht widersprechen, frönt man der erfrischenden mundharmonika, folgt man den treibenden gitarrenakkorden und der persönlichen ansprache homuths,
4. beyond and above: das klavier warm, die drums sacht getrimmt, erinnert sehr an element of crime, homuths stimme jedoch hat eine ganz andere färbung als regeners, sie ist dem tirilieren näher als dem sehnsuchtschwangeren, wenngleich sie die berührenden themen aus nähe, verzweiflung und liebe genauso feilbieten kann,
5. the monster and frankenstein: ganz großes popgewitter, ohne die geste zu überholen, hier stimmen harmonie, kontraste von strophe, bridge und refrain, die fulminante (und immer wieder leise, das geheimnis dieser scheibe) begleitung,
6. so far and yet so near: warme gitarrenpattern, ein streichen, ein verweben, im hall versteckte stimme, ein raunen im hintergrund, ein glockenspiel erleuchtet,
7. in another life: wieder so einer, da man unvermittelt mitpfeifen mag, die holprige rhythmik, das freudige im gesang, die stop and go's und die giftige gitarre (ausreichend stilisiert, um hier nicht zu konterkarieren),
8. for the both of us: eine 6/8 ballade, ein schwelgen,
9. the world is full of supermen: wer hier auf beatles kommt, hat seine lektionen in musikgeschichte gut gelernt, harmoniegesang, galante komposition und ein spitzfindiges arrangement,
10. will you still be here: wieder so ein schmeichler, smooth getrieben, in der spitze gefeiert, manchmal reicht eben die gepfefferte gitarre, ein bißchen schlagwerk und ein banjo,
11. empty heart: das luftige des vorgängers übernommen und verwertet, nur wieder eine neue melodie, ein neues festliches gewand,
12. formerly smilin' jack: ein song, der sich entwickeln darf, immer wieder eine neue wendung nimmt, die vergleiche mit elliott smiths finde ich so abwegig nicht,
13. the plural of yes: "der letzte, titelgebende track des albums ist eine von einem streichquartett getragene komposition im geister der bryter layter- ära nick drakes.", schreibt das label.
es finden sich kaum schwachstellen auf "the plural of yes", vielleicht ist das sein einziger makel. es läuft und läuft und die stimmungen greifen ineinander, die bindungen sind eng, so dass kein unfall droht. etwas gebieterisches zuweilen, ein ausbruch, eine belebung hätte ich mir gewünscht. bei alledem: diese dichte an hervorragenden melodien und gestochenen arrangements findet sich selten.
Almost Charlie Love Condensed

24. Jun. 2009 20:00 Blaumilchkanal Berlin
17. Jul. 2009 19:00 Kieler Brückenfestival Kiel
18. Jul. 2009 20:00 Bornholdt Meldorf
30. Jul. 2009 20:00 Profete Königs Wusterhausen
26. Sep. 2009 21:00 Knaack Klub-CD Release Party Berlin
31. Okt. 2009 20:00 Zimmer 16 Berlin/ Pankow

Samstag, Juni 20, 2009

neue töne (615): zach vinson

zach vinson ist ein humoriger kerl. auf seiner webseite lässt er über sich in dritter person vom stapel und erzählt, dass seine eltern seine musik für "gut" halten. mmh. und sein bruder hat gar eine seiner cds gekauft. seine großmutter wiederum geniesst seine auswürfe, hat jedoch probleme die lyrics zu verstehen. vinson stammt aus sheboygan, wisconsin. vielleicht muss man aus so einer ecke stammen, um etwas giftiger das leben zu reflektieren. wenn das aber so gekonnt wie bei vinson daherkommt, der mit brillanten melodien hausiert, nimmt man die kalten leiber gern in kauf.
zwei scheibchen stehen auf dem kerbhold des jungen kerls, der gerade mal 23 lenze zählt. die letzte hört auf "cracked open" und kann über die myspace seite bezogen werden. gerne fliehende harmonien, dazu eine schwebend singende gitarre, ein flinkes piano und ein mal träges, dann aber auch wieder ungemein engagiertes schlagwerk. limitiert zeigt sich das album aber nur in quantitativer hinsicht. man stelle sich einfach vor, wie großmutter das essen bereitet, welches von vater und mutter bereits sitzend erwartet wird, während der zweite sohn an der tischdecke nestelt und von mädchen träumt. abseits hockt zach und ficht mittels gitarre an, dass es sich so nicht leben lässt. anmutige melodien, die einer indiepop herausforderung jederzeit statthalten. denn es kann durchaus gewerkiger zugehen, als man es einem songwriter zugestehen mag. die ersten vier tracks (siehe unten) sind demos einiger songs, die auf das o.g. album gelangten, "so much to blame" stammt gar von ihm. und der hat pfeffer. bin gespannt, ob und wann man wieder von zach vinson hören wird.
Zach Vinson - It don't come easy
Zach Vinson - We've got our kinks
Zach Vinson - I'm tired
Zach Vinson - Christee Christee (acoustic version)

Freitag, Juni 19, 2009

konzert: embryo, 17.06.09

ein abwägen fand nicht wirklich statt, aber eine wahl war zu treffen: neil young vs. embryo. ich hatte mich für letztere entschieden. vielleicht, weil der fahrtweg kürzer, vielleicht, weil der eintrittspreis geringer war. vielleicht aber auch, weil ich schlicht und ergreifend neugierig auf ein paar altgediente war, die ich noch nie live gesehen hatte (obwohl sie wahrlich fleißig tingeln). wer von beiden mittlerweile länger auf der bühne steht, mag ich nicht entscheiden. aber die vierzig jahre, die embryo mittlerweile auf dem buckel haben, haben ihre spuren hinterlassen. nicht nur in der hochgradigen professionalität ihres musikalischen auftritts, auch in den gesichtern. zumindest der beiden gesellen, die schon lang den betrieb der unternehmung, des projektes embryo aufrecht erhalten. denn eines ist klar. so richtig durchsichtig ist das nicht, was die münchner band seit jahrzehnten veranstaltet. nicht nur, dass sie sich umtriebig auf allen kontinenten aufgehalten haben, sie haben von dort auch immer wieder musiker, stile und instrumente importiert. dass dies gleichzeitig die verortung der band und ihres outputs erschwert, versteht sich von selbst.
so war auch nicht unbedingt klar, was den hörer im biergarten zu john's in obing erwarten würde (zumindest für jenen teil, der sich nicht fortlaufend auf den neuesten stand in sachen embryo bringt). neben dem trachtenverein, der sein stammhaus in unmittelbarer nähe hat, und in freiluft noch so manches bier einnahm, fanden sich auch ca. dreißig interessierte ein, denen man den künstlerisch rezeptionellen freigeist nicht nur an den kleidern ansah.

neugierig konnte man dann beobachten, wie sich fünf musiker ungezwungen auf ein sittsames konzert vorbereiteten. hier die gestandenen: mit seinem vibraphon christian burchard (gründungsmitglied und einzige konstante im kosmos embryo) und an den orange schimmernden, glänzenden drums dieter serfas, langzeitgenosse und ebenfalls in würde ergraut. als besonderen gast in der runde konnte man cristina mazza aus italien am altosax begrüßen, die man ihres altes wegen mit zu den bejahrten zählen muss. ihre anfahrt verzögerte sich etwas, so dass der geplante frühe beginn auf eine angenehm verspätete uhrzeit verlegt werden konnte.
und dort die jugendliche fraktion: an der orgel bzw. dem keyboard die tochter buchards marja. und abschließend ein junger mann am bass. dessen name fiel christian während der vorstellung seiner kapelle auch nicht mehr ein, er ist mir ebenso nicht mehr präsent. sorry.
ohne großes brimborium nahm die fuhre fahrt auf und machte schnell klar, wohin es an diesem abend gehen sollte. jazz ohne firlefanz, konstruiert auf einem sicheren, aber jederzeit spannendem rhythmusgeflecht aus fein geschlagenen trommelfellen und einem konstruktiven und anmutig bedientem bass, angelehnt an eine inspirierte und frohlockende orgel, abgerundet durch einen saxophonumgang erster güte und einen vibraphonisten, der sich spielfreudig, quirlig und am instrument manisch zeigte. nebenher gab sich burchard angenehm zurückhaltend, genau so wie man sich einen kerl mit vierzig jahren bühnenerfahrung vorstellt. er sagt seine songs an, gibt kurze erklärungen: "der song handelt, so könnte man sagen, von einem kerl, der gerade den gendarmen entwischt ist." oder "hier ein song zum träumen.". alles sehr launig, ungezwungen, den temperaturen angemessen. und obwohl einige wichtige vertreter der band fehlen, setzen die jungen kollegen und besonders die dame aus italien, die gern auch als die "prima donna" der heimatlichen jazzszene bezeichnet wird, deutliche akzente und heizen den immer wieder begeisternd klatschenden zuhörwilligen ordentlich ein. das abschließende "rock my soul" aus der feder mal waldrons steht ganz im zeichen der ehrerbietung burchards für den ausnahmejazzer, den er bereits 1967 kennenlernte und mit dem er viele jahre zusammen musizierte. ein schöner abend in lauschiger umgebung, hervorragend untermalt von einer strebsamen band, die man jedem nur ans herz legen kann, der weniger der erweckung, denn der entspannung bedarf.

fußnoten/gedanken: öfter mal bei jazz einfinden. ungezwungener der umgang, unverklärter der blick, spannender die entwicklungen, überraschender die verzauberung. marja - immer wieder mit glanz auf dem gesicht, mit einem lächeln auf den lippen und einem gestus, der die versenkung spiegelte. die drums habe ich selten so gerissen, subtil verschlagen bedient gesehen.
embryo - banaras in pasing (2008)
embryo - wieder das erste mal (2006)

Donnerstag, Juni 18, 2009

zu gehör getragen (97)


a hawk and a hacksaw – delivrance (2009)

> die pusztaklore knallt ambitioniert, mir fehlt der ledernde folk der alten tage, musikalisch selbstredend einwandfrei, 2,5-3/5

bowerbirds – upper air (2009)
> leider verstiegen sie sich heuer nicht in himmlische regionen, bekannte, mittlerweile verblasste muster einer großen hoffnung, 3/5

james blackshaw – the glass bead game (2009)
> unstrittig großartig, stringkaskaden, pulsierende gitarrenkoloraturen, quellende beweise eines strebsamen könners, 4/5

woods - songs of shame (2009)
> verlässlicher acid verschnitt, anmutig gegen den stricht gebürstet, 3-3,5/5

neue töne (614): like bells

ich wollte immer schon mal nach oberlin, ein ort in ohio, der seinen namen wohl aufgrund schwerhörigkeit oder eines tiefen seufzers wegen erhielt. ansässig sind dort like bells, eine dreimannformation, die ihren ruf vor allem auf einer ungewöhnlichen instrumentenkonstellation aufbaut. bzw. vielmehr darauf, was sie daraus machen. gabe baker spielt gitarre, wenig besonderes dabei, garret openshaw agiert an der violine und singt, schließlich will mason an den drums und am keyboard. doch nicht so doll, gell? aber die herren bieten ein solch staunenswertes konzept auf, dass man dem besonderen tribut zollen muss, auch wenn es sich hinter vorgehaltener hand versteckt. die arrangements der mitunter ausufernden tracks sind versponnen und feinziseliert, mitunter driftend und rollend, nie überbordend oder zu sehr verspielt. in der violine findet sich ein segensreiches geist, der aber nie ins sakrale abweicht. die perkussion kann den stützenden part übernehmen, aber selbst auch für einen parforceritt sorgen. gäbe es die gitarre nicht, fiele das lose gerüst in sich zusammen. so, wie die drei einander bedingen, so betonenswert sind ihre jeweilige individualität. die musik, die daraus entsteht, ist rock mit jazzigen anleihen und experimentellen stehversuchen. letztere erfahren eine zusätzlichen schub durch die gelegentliche nutzung elektronischen hilfspersonals. feine tune, loops etc. lockern die atmosphäre zu fast wolkenfreiem himmel.
kennengelernt haben sich die musiker als studenten am oberliner college bzw. am konservatorium. einen guten ruf haben sie sich mit fleißigem touren aufgebaut, vor allem in der gegend um cleveland sind sie mittlerweile ein sehr geachteter act. zwischen knoxville (tn) und columbia (sc) haben sie wohl alle clubs abgegrast. mittlerweile war es an der zeit, mit einem album den markt zu beleben. mit ihrem selftitled debut auf exit stencil fügen sie ihrer musikalischen karriere ein weiteres bausteinchen hinzu. die musik erinnert in vielen teilen an mogwai, aphex twin oder matmos. sie hat aber ihren eigenen charakter. sie ist nicht linientreu, vertraut nicht nur auf die eine melodie und ist in sich verwachsen und verwoben. immer spannend und in der wiederholung neuerlich warm und anregend.
like bells - yeti
like bells - atlas

Mittwoch, Juni 17, 2009

neue töne (613): leaves of life

arborea sind in meiner gunst enorm gestiegen, nachdem ich "house of sticks" hören durfte. tolles werk, notizen dazu hier. neben der arbeit am eigenen werk kuratiert buck curran eine kompilation zu gunsten der un food aid agency. "leaves of life" versammelt die wohl derzeit besten folker und kommt am 23. juni auf borne recordings heraus. lest Euch mal die aufstellung durch, wahnsinn! dazu kommt, dass es sich bei einigen cuts um wahrlich exklusive tracks handelt. die digitale version des albums wird einige bonustracks enthalten, mit dabei sind dann plains, jozef van wissem, denise dill und laurent brondel.

01 Alela Diane with Mariee Sioux - Cuckoo Bird
02 Rio En Medio + Israel Cilio - Mary
03 Fern Knight - Our Mountain The Mother
04 Marissa Nadler & Black Hole Infinity - Dead Wives Club
05 Devendra Banhart - Hotel St Sebastian [demo]
06 Arborea - Son Of The Moon, Daughter Of The Sun
07 Micah Blue Smaldone - The Clearing
08 Larkin Grimm - The Butcher
09 Mi & L’au - The Funeral, The Pray
10 Mica Jones - Best Life
11 Starless & Bible Black - All The Finest Beams
12 Cursillistas - Mothers Taught
13 Silver Summit - Oaks
14 Big Blood - Sick With Information
15 Eric Carbonara - Sundown At Parakeet Park
16 David Garland - Splinter Heart
17 Magic Leaves - Lasso Reason
18 Citay - Little Kingdom
19 Ora Cogan feat. Anni Rossi - My Belle

Alela Diane with Mariee Sioux - Cuckoo Bird
Alela Diane - The Cuckoo (live)
Citay - First Fantasy
Arborea - Red Bird

eingestreut (39): the empty set

die wären mir fast durch die lappen gegangen. hat auch immer was damit zu tun, ob die bands selbst aktuell sind, sprich ihre webseiten auf vordermann halten. ist ja leider oft nicht der fall. so auch bei the empty set. deren seite endet mit einem eintrag vom dezember letzten jahres. da wurde höchstselbst der kommende tonträger angekündigt. mittlerweile, und das weiß auch wenigstens das myspace portal des duos, ist das 9track werk "as neat as a new pin" auf dem markt (auf tough love records). mit 'pastoral folk' finde ich die musik ganz wunderbar umschrieben, die tom und dan da zaubern. sie selbst stellen sich übrigens ganz reizend folgendermaßen vor: "The Empty Set is a little pop group from England: Tommy Ogden of Manchester and Dan Simons of London. We sing our songs of love and science and play along with melodies on ukulele, violin, guitar, harmonium, viola, piano, glockenspiel, synthesiser, and anything else we can get our mitts on." im sommer 2005 fassten sie den entschluss, gemeinsam musik zu machen. ich bin dankbar dafür.

Tracklisting:
1. Portia, I Dreamt You Were Real
2. My Girl's On The Other Side Of The World
3. A Challenge To Copernicus
4. George, You Must Write Better
5. Your Hay Fever
6. Some Candy Talking
7. Stephanie, Ne Pleure Pas
8. Alice & Bob (Forlorn Photon Love)
9. You're The Top

Dienstag, Juni 16, 2009

ein (p)fund mp3 (202)

aufmerksam machen möchte ich auf die drive" ep, die es "zur not" auch noch frei zum download gibt, ein paar cent sollten allerdings übrig sein für spooky musik von jana risher aus austin:
"burn tape" heißt sein neuerster erguss, auf exit stencil zu haben und ist wieder ein freudenfeuer an ideen und lofi highlights, an der schnittstelle zwischen d. banhart und iron & wine:
Blake Miller - When the Sky Turns to Black (the rain is all around)
im juli erscheint "chinese leftovers", das neue album der los angelinos, verantwortlich zeichnet starfish records:
"Things Fall Apart" heißt ihr neuester output, auf sonic records, und der will promotet werden, mit dicke eier riffs und einem eddie cochran cover:
neu auf fat cat sind diese franzosen, album "carpet madness" erscheint im herbst, bis dahin müssen wir uns mit diesem und jenem verlustieren:
und fassen wir die aktualitäten auf jagjaguwar noch zusammen, die herrschaften sind so fleißig, respekt:
Sunset Rubdown - Idiot Heart (from: "Dragonslayer", released: 06/23/09)
Dinosaur Jr. - I Want You To Know (from: "Farm", released: 06/23/09)
Oneida - I Will Haunt You (from: "Rated O", released: 07/07/09)
Oneida - Saturday (from: "Rated O", released: 07/07/09)
Oneida - What's Up, Jackal? (from: "Rated O", released: 07/07/09)
Lightning Dust - I Knew (from: "Infinite Light", released: 08/04/09)

pere ubu
28.09. Köln, Gebäude 9
03.10.Berlin, Passionskirche
04.10.Leipzig, Werk II
05.10.Hamburg, Fabrik
08.10. München, Feierwerk

bill callahan
09. August 2009 Ampere, München
10. August 2009 Club Manufaktur, Schorndorf
11. August 2009 Lido, Berlin
13. August 2009 Stadtgarten, Köln
14. August 2009 Dockville Festival, Elbinsel, Hamburg
28.August 2009 Rock En Seine, Paris

Montag, Juni 15, 2009

neue töne (612): the phenomenal handclap band

bei the phenomenal handclap band handelt es sich um einen großen haufen menschen, der sich vorwiegend aus musikern und künstlern lower manhattans und brooklyns zusammensetzt. das selftitled debutalbum des acht mitglieder starken ensembles erscheint am 23.06. auf friendly fire recordings. die band, so schreibt das in brooklyn ansässige label richtig, "blend psychedelic space disco & smooth 60s-style soul perfectly with early hip hop, and moody, synth-soaked hooks". prog darf man nachlegen und electro und betont gleichzeitig die orchestrale ausrichtung der unternehmung. in dessen mittelpunkt stehen daniel collás und sean marquand, die zunächst als underground djs arbeiteten, aber irgendwann die nase voll hatten, nur die musik anderer aufzulegen. mit ihrem riesigen wissensschatz machten sie sich ans werk, um erst verblasste soul- und zukunftsträchtige rockacts zu unterstützen, aber später the phenomenal handclap band aus der taufe zu heben. integriert sind einige der besten musiker der indierock- und underground soulszene der musikalisch wohl derzeit fittesten stadt der welt: patrick wood (drums - vocals), luke o'malley (guitar - vocals), bing ji ling (guitar - vocals), laura marin (vocals - percussion), joan tick (vocals - percussion) und nicholas movshon (bass).
das label schreibt zu einigen tracks folgendes: "The album begins with the meditative strains of the epic "Journey to Serra da Estrela" which erupts into a driving synthesized force, and foreshadows the arrival of "Testimony", in which Jaleel Bunton (TV on the Radio) provides a fiery psychedelic guitar backdrop for Aurelio Valle's (Calla) voodoo incantations. Carol C (Sí Se) lends her considerable vocal talents to "You'll Disappear", a cosmic disco floor-filler that sets the stage for The Lady Tigra's (L'Trimm) jump-rope rhymes on the soon-to-be classic summer jam, "15 to 20"." meine ersten höreindrücke waren ausgezeichnet. referenzadressen ließen sich in den letzten vierzig jahren finden. sly and the family stone oder george clinton sind dabei sicher nur zwei verweise, denen etwas deckung gelingt. packend die aufstellung und die großartigen arrangements. da bleibt viel hängen. wer sich lust auf sommer machen will, hört bei denen rein. und live sollen sie zudem die ganz große sause starten. noch nicht in unseren breiten, aber wir werden die augen aufhalten.
the phenomenal handclap band - 15 to 20

Sonntag, Juni 14, 2009

eingestreut (38): shelley short

im oktober, um genau zu sein am 13.10., erwartet uns das neue album von shelley short. es heißt dann wohl "a cave, a canoe" (auf hush records, natürlich). um uns die wartezeit etwas abzukürzen, gibt es einen ersten track: "time machine / submarine" angerichtet mit bewegten bildern. um einer weiteren einstimmung vorschub zu leisten, hänge ich zwei ältere songs mit hinten an. (hier geht es außerdem zur daytrotter session.)
Shelley Short - Time Machine / Submarine (from: "A Cave, A Canoe")
Shelley Short - Swimming (from: "Water For The Day")
Shelley Short - Like Anything It’s Small (from: "Captain Wildhorse…")

the early judgement (29): deer tick

mit "war elephant" hatten john mccauley und co. einen meilenstein im countryrock genannten genre gesetzt. einst auf feow! records herausgekommen (label von jana hunter), nahm sich partisan records seiner an, um einer weltweiteren verbreitung auf die sprünge zu helfen. was gelang. nun ist selbiger verein verantwortlich, um das neue werk von deer tick unter die menschen zu bringen. "born on flag day" (23.06.) ist nicht weniger treu einem genre, das sich seit jahrzehnten großer beliebtheit erfreut, auch außerhalb der grenzen des grenzenlosen amerika gilt americana bzw. alt. country etwas.
und so war in den letzten jahren vielfach die rede von den hobos und umtriebigen, siehe bon iver, von den verrückten und ausgeflippten, siehe o'death oder den gewaltlosen radaubrüdern und feiernden, siehe the felice brothers. eine schnittmenge, schließlich eine lesart aus den genannten sind deer tick. hier trifft sich das rauchig-kehlige des kneipenjargons und der großen schlücke an whiskey oder met, das geschliffene, vielfach geprobte des dauerauftritts, das multinstrumentale des auf sich geworfenen und das heulen des verwaisten, in not geratenen. abgerundet durch die liebe zum leben, zum gemeinsinn.
während "war elephant" konsequenter auf den rockfaktor setzte, mehr galoppierte statt im schritt voran zu zuckeln, nimmt sich "born on flag day" etwas mehr zeit und gewinnt meter, in dem es den gäulen zwar die sporen, aber immer wieder auch zeit zum wasser saufen gibt.
während sich auf "war elephant" hitverdächtige runner finden, allein die ersten vier tracks sind locker dazu zu zählen, und sie drängen sich unmittelbar auf, hebt der neuling zu mehr gelassenheit an.
wenn in "little white lies" die slide jault, glaubt man seinen ohren nicht zu trauen. mccauley als crooner, eigentlich unvorstellbar. und doch, es funktioniert. er schiebt die tracks wie ein geistesabwesender barkeeper den bierkrug auf ungescheuertem grund über den tresen. betriebsamkeit sieht anders aus. doch der täuschung sollte man nicht aufsitzen. süffig werden in "smith hill" die stimmen erhoben und die gitarren knarren unversonnen. nur der walzerrhythmus beweist nibelungentreue zum stil, zur heimatlichen ausrichtung des vierers aus rhode island. strebsam, ja, wie jungs, die bemüht sind der referendarin zu gefallen. zumeist gelingt das ja mit geputztem lächeln.
ganz so weit gehen deer tick nicht. in "song about a man" zücken sie ganz eigennützig eine mundharmonika und jodeln lagerfeuer like und ganz und gar nicht im sinne des aktuellen rolling stone, der wissen will, dass fotzenhobel nicht zeitgemäß sind. seis drum. hier passt es. ebenso wie das launige gitarrensolo in "straight into a storm". wie sich überhaupt spielfreude zeigt, manches wesentlich frischer und spontaner klingt als auf dem vorgängeralbum. liegt vielleicht daran, dass mit andy tobiassen, dennis ryan und chris ryan drei neue mannen an bord sind, die aus der vornehmlichen ego-, sprich mccauleyeschen, eine bandperspektive kreierten. das geht gar so weit, dass der kauzige bursche das mikro teilt. "friday xiii" wird so zu einem der stärksten tracks auf dem album. liz isenberg unterstützt den dennoch uneingeschränkten frontmann und die beiden erinnern ungemein an op8.
das album hat identität, die sich aus den alten und immer wieder neuen geschichten speist, die mccauley mit einer stimme vorzutragen weiß, die an originalität kaum zu übertreffen ist. die hinwendung zu countryeskem aufspiel mag nicht jedem gefallen, aber die verschiedenen gezündeten feuer bieten vielfach platz zum ausruhen, anlehnen und träumen. vorerst ein guter ***1/2.
deer tick - easy

Samstag, Juni 13, 2009

neue töne (611): the dimes

mit historischen themen auseinandersetzen, das zeichnet u.a. the dimes aus. zuletzt die geschichte vom nächtlichen ritt paul reveres. so schreiben sie auf ihrer webseite: "In the spring of 1775, British troops were stationed in Boston and the ports had been closed in the wake of the infamous Boston Tea Party. On the night of April 18th, word spread across Boston that the British were on the move, crossing the Charles River on their way to Lexington to arrest two Patriots, John Hancock and Sam Adams, and to seize the weapons depot in nearby Concord. Dr. Joseph Warren instructed two men, William Dawes and Paul Revere, to ride north from Boston to Lexington to warn Hancock and Adams of the British plan - history has since forgotten poor Mr. Dawes, but the “midnight ride of Paul Revere” has become the stuff of legend…". die mühe macht die band sich nicht aus lust und dollerei, wenn man den gemeinen wissenserwerb so nennen mag, sondern verarbeiten die neuen informationen in songs. so auch die geschichte um clara barton, die für den aufbau des amerikanischen roten kreuzes verantwortlich zeichnete. beide songs unten stehend zum download.
mehr storys und viele informationen zur und über die band aus portland gibt es auf ihrer ansprechenden seite. derzeit arbeitet die truppe an ihrem neue album, das sich rund um "boston" drehen wird. mit der sogenannten "boston tea party" ward bereits ein thema angeschnitten.
nun, was bedeutet dies aber für die musikalische umsetzung? da geben sich die herren mal richtig mühe. ihre kunst ist nicht nur vehikel, um die texte an den mann zu bringen, vielmehr ist sie gleichberechtigt und ergänzt, ornamentiert, unterstreicht. folkpop würde ich schließlich konstatieren. hier mandoline, banjo, gitarre und eine vielfache akustische betonung, dort die hinwendung zur memorablen melodie, zur harmonischen bewegung. "the silent generation" war ihr debut in 2007, dem die "new england ep" ein jahr später folgte. wie oben bereits erwähnt steht ein neues werk in den startlöchern. ein referentielles wagnis: bee gees meet the decemberists...
The Dimes - Paul Revere (demo)
The Dimes - Save Me, Clara (acoustic demo)
The Dimes - Save Me, Clara (from: "new england ep", 2008)
The Dimes - The Liberator (from: "new england ep", 2008)
The Dimes - Emmy Divine (from: the silent generation", 2007)
The Dimes - New York 1930 (from: the silent generation", 2007)