2011 hieß es bei uns: "robin hat eine unverstellte, offen ausgefahrene stimme, die etwas ewig seelenvolles in sich trägt. sie ist wandlungsfähig, taugt in den höhen wie in den gründen und mutet nie übertrieben getrieben an. ihr einsatz ist auf eine weise dosiert, wie es die musik vorzuschreiben scheint. mal reckt sie den hals im walzer, dann taucht sie wiederum in der ballade ab oder hält sich im spröden lied aufrecht. harmonien werden gepflückt wie reiches obst vom gut befüllten baum. melodien, die zur größe gereichen." zwei jahre später unterstrichen wir: "die stimme! himmel, ich rufe himmel an. lustvoll, kräftig und doch auch etwas dröig, als wäre sie ein paar jahre zum reifen niedergelegt worden. angeschlagen, angekickt und doch jederzeit für die großen noten bereit. wach! und sie greint, sie giftet, sie schmeichelt, sie spricht mut zu. sie verschmilzt mit der geschlagenen gitarre, den warmen streichermustern, mit dem der musik innewohnenden rhythmus. einklang. von unten kann sie ansetzen, den bass gestochen, ein wenig wirbel, ein wenig aufspritzendes wasser. dem hörer trocknet der speichel. strudel, bäche zu strömen, fälle, mutproben."
am 13. januar erscheint auf good mountain records robin baciors neues album. "water dreams" ist bereits im cover artwork als thema aufgenommen. wenn man dann noch bspw. über den song "if it does" weiß, dass er die irritation der sängerin und songschreiberin angesichts der emotionalen wirren unter den bedingungen des musikbusiness und den eigenen ansprüchen und notwendigkeiten darstellt, kann man etwas ahnungsforschung betreiben.
robin verlegte 2012 ihren lebensmittelpunkt wieder nach portland. das folgende jahr bestand eine art fernbeziehung mit ihrem kongenialen musikalischen partner, dem cellisten dan bindschedler. man schickte sich über viele kilometer die arbeitsergebnisse zu und bastelte an neuen songs. diese entstanden häufig aus der auseinandersetzung mit gedanken zu übergängen, zu neuen pfaden, zu gänzlich neuen lebensumständen, -voraussetzungen. am ende überwog der umstand, dass etwas nicht klappte oder sich nicht so gestaltete, wie es sich die amerikanerin vorgestellt hatte.
nachdem robin bacior die songs bindschedler zugetragen hatte, arrangierten die beiden sie und nahmen sie mit rian lewis auf. unterstützung leistete zudem ji tanzer mittels perkussivem einsatz. so entstand eine lichte und doch gezügelt dynamische atmosphäre, da robin das piano als rhythmische basis nutzte und cello und perkussion sich den spielball zuwerfend für die harmonien sorgten. die vitalität erhält das projekt aber jeweils erst durch robins gesang. der ist hier deutlicher eingebunden, als dass man es zuletzt von ihm gewohnt war. als würde robin sich ein wenig verstecken wollen. angesichts der sorgen, die sie wohl mit sich trug, verständlich. wir informieren, wenn noch mehr von ihr und diesem neuen album zu hören war.
zur ergänzung die discography der jungen künstlerin: "aimed for night" ep (2010), "man before me" 7" (2011), "rest our wings (2012), "i left you, still in love" ep (2012), "shapes and seasons" 7" (2012).
Och, da freu ich mich aber schon drauf!
AntwortenLöschenich bin auch neugierig, was den "rest" des albums anbelangt. ihre stimme ist ja wie gewohnt grandios.
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