seiten

Freitag, Oktober 31, 2014

eingestreut (723): grace vonderkuhn


wir verweisen auf grace vonderkuhn. die junge dame stammt aus wilmington und trägt uns ihre ersten beiden singles an. "all fucked up and nowhere to go" sowie "god bless your soul" sind nicht nur titeltragende statements, auch musikalisch ist die vorgabe eine klare angelegenheit. allessamt selbst in einen 8tracker gerockt, gibt sich grace punkig verwegen, stets geradeaus, mehr dem garage als dem rock anverhangen. sowohl die gitarren inkl. bass, keyboards, als auch das drumming übernahm höchstselbstvdie künstlerin, welche im dezember mit einer ersten ep nachziehen will. unten aufgeführte tracks werden teil dieser veröffentlichung sein.

Donnerstag, Oktober 30, 2014

eingestreut (722): konzerte münchen november


die livepräsenz von bands bzw. künstlern hat an bedeutung gewonnen. dem wollen wir gern rechnung tragen, indem wir immer mal wieder etwas deutlicher hinweise auf entsprechende veranstaltungen geben. das können tourdaten einzelner künstler sein, aber auch wie heute übersichten nur für eine stadt. dass uns münchen dabei am herzen liegt, dürfte auf der hand liegen. gleichsam bemühen wir uns nicht um einen kompletten überblick, sondern picken uns die perlen heraus. wenn Ihr etwas ergänzt haben wollt, gebt bescheid oder nutzt die kommentarfunktion. (und bitte, verlasst Euch nicht auf die angaben hier, sondern lasst sie Euch vom veranstalter vorab bestätigen, danke!)

01.11. flitzpiepen royal, import export
01.11. swans u.a., hansa 39
01.11. entre dos aguas, rationaltheater
01.11. neil cowley trio, unterfahrt
01.11. streeteaters u.a., kafe marat 
01.11. slow club, atomic cafe
02.11. hi5, u.a. milla
02.11. kofelgschroa, ampere (auf 21.12., muffathalle verschoben)
03.11. bigelf, strom
03.11. the bassmonsters, black box
04.11. wild child, milla
04.11. j. dejohnette / r. coltrane / m. garrison, unterfahrt
04.11. gregory alan isakov, ampere (soundbsp.)
05.11. l'aupaire, milla
05.11. the undertones, strom
05.11. anne clark, ampere
05.11. greys u.a., kafe kult
06.11. sólstafir, strom
06.11. the baboon show, kranhalle
06.11. old kerry mc kee u.a., glockenbachwerkstatt
06.11. martin kohlstedt, einstein kultur
06.11. station 17 u.a., milla
06.11. lykke li, kesselhaus
07.11. the capitols, strom
07.11. birdcall / harke, glockenbachwerkstatt
07.11. flowin immo and the hoo, import export
07.11. the gaslight anthem, zenith
07.11. 5/8erl in ehr'n u.a., milla
07.11. sound of munich now, kranhalle u.a.
08.11. the growlers, atomic cafe
08.11. sound of munich now, kranhalle u.a.
08.11. john duncan, mug im einstein
08.11. shokei / ten volt shock, milla
08.11. volxtanz, glockenbachwerkstatt
08.11. voodoo healers u.a., kafe kult
09.11. iron and wine, kammerspiele
09.11. schwervon! u.a., kafe kult
09.11. ...and you will know us by the trail of dead, ampere
09.11. tex und florian ostertag, lustspielhaus
09.11. paolo conte, philharmonie
10.11. sarah ferri, einstein kultur
10.11. sage francis, ampere
10.11. the boxer rebellion u.a., atomic cafe
10.11. augustines, freiheiz
10.11. trampled by turtles, kranhalle
10.11. sizzlin playground, heppel & etttlich
10.11. motörhead, zenith (ausverkauft)
10.11. sbtrkt, theaterfabrik
11.11. the felice brothers, strom
11.11. das band u.a., atomic cafe
11.11. level 42, theaterfabrik
12.11. das hobos, unter deck
12.11. norman young, substanz
12.11. embryo u.a., milla
12.11. ernie watts quartet, unterfahrt
13.11. down by lo u.a., milla
13.11. walter trout, muffathalle
13.11. boy, thunder and blitzkrieg, glockenbachwerkstatt
13.11. george crumb, mug im einstein
13.11. angus and julia stone, tonhalle 
13.11. leonie singt und fred raspail, unter deck
14.11. mutter u.a., milla
14.11. judy dunaway, mug im einstein
14.11. die kassierer, backstage werk
14.11. these reigning days, strom
14.11. sheppard, atomic cafe
15.11. die nerven, strom
15.11. blaudzun, atomic cafe
15.11. löwe, orangehouse
15.11. cassettes u.a., sunny red
16.11. rhrr, mug im einstein
16.11. einstürzende neubauten, muffathalle
16.11. nova hu**ta / neoangin, unter deck
16.11. shabazz palaces u.a. hansa 39
17.11. elliott sharp, milla
17.11. john garcia, strom
17.11. ane brun, muffathalle
17.11. wakey! wakey!, hansa 39
18.11. trans upper egypt u.a., kafe kult
18.11. sticky fingers u.a., atomic cafe
18.11. george ezra, theaterfabrik (ausverkauft)
18.11. threshold, hansa 39
18.11. mdou moctar, unter deck
19.11. woods of birnam, literaturfest (soundbsp.)
19.11. the dublin legends, tonhalle
19.11. thurston moore, ampere
20.11. bruch u.a., milla
20.11. 17 hippies, freiheiz
20.11. eyot, import export (soundbsp.)
20.11. niels frevert, orangehouse
20.11. sebastian plan u.a., glockenbachwerkstatt
20.11. counting crows, theaterfabrik
20.11. submotion orchestra, ampere
21.11. i am oak / moon atlas, innen außen raum
21.11. panama plus festival, muffatwerk
           (u.a. mit astral swans, rachel ries, aisha burns...)
21.11. mando diao, zenith
21.11. der nino aus wien u.a., milla
21.11. code canary u.a., orangehouse (soundbsp.)
22.11. piss test / give u.a., kafe kult
22.11. machine head, kesselhaus
22.11. twin atlantic, kranhalle
22.11. courtney barnett u.a., atomic cafe
22.11. kachel / ply / sally rides u.a., glockenbachwerkstatt
22.11. slash, zenith (ausverkauft)
23.11. coldair u.a., milla
24.11. glass animals, milla
24.11. sinkane u.a., atomic cafe
25.11. klaxons, strom
25.11. american authors, hansa 39
25.11. thanks u.a., glockenbachwerkstatt
25.11. camera, unter deck
27.11. bastian baker u.a., milla
27.11. willo / maud, glockenbachwerkstatt
28.11. the coathangers u.a., milla
28.11. ben howard, zenith
28.11. michael schulte, strom
28.11. the apemen u.a., atomic cafe
29.11. glorious thieves u.a., kafe marat
29.11. wreckless eric, atomic cafe
29.11. moop mama, muffathalle
29.11. steve coleman and five elements, unterfahrt
29.11. she keeps bees, hauskonzerte com
30.11. kieran goss, milla
30.11. the beards, ampere
30.11. the horrors u.a., atomic cafe
30.11. boy and bear, strom

Mittwoch, Oktober 29, 2014

neue töne (1452): vorschau orange blossom special 19, teil 1


nein, bitte, keine schnappatmung! es ist noch alles im lot! der vorverkauf hat noch nicht stattgefunden, somit ist die neueste ausgabe des orange blossom special festivals noch nicht ausverkauft! aber! es möchte früh genug darauf hingewiesen sein, damit am ende keiner sagen kann..., damit am ende keiner in schnappatmung verfällt...

die neunzehnte ausgabe des beliebten beverunger festes geht vom 22. - 24. mai über den grünen rasen. und ja, es ist ganz egal, ob das lineup vollständig oder nur halb bekannt ist oder ob gar nur ein paar wenige namen durch den äther schweben, die dann im wonnemonat auf der weser nahen bühne ihren aufgalopp feiern. denn die klasse ist garantiert. dafür sorgte stets zeremonienmeister rembert stiewe, der sich die wahl der aufgebots nie einfach macht. die fakten zum run:

Der Karten-VVK für das OBS 19 beginnt am 11. November 2014 um 12:00 Uhr. Keine Sekunde früher. Tickets können telefonisch bei Glitterhouse (05273-363636) oder auf www.glitterhouse.com bestellt werden.
Obacht: Bestellungen per E-Mail oder Fax sind NICHT möglich!
Der reguläre Eintrittspreis beträgt € 65,- für alle drei Tage plus Gebühr für Einwurfeinschreiben. Das OBS 19 findet vom 22.-24.05.2015 statt.
Es werden keine Reservierungen vorgenommen. VVK-Stellen für Hardtickets sind Glitterhouse Records und Stadtkrug (Beverungen), Theaterkasse Schumacher (Hamburg) und Subrosa/Hafenschänke (Dortmund). Systemtickets gibt es bei unserem Partner AdTicket.de. Pro Karte € 65,- (Systemtickets und an VVK-Stellen erworbene Tickets ggfs. plus VVK-Gebühr). Wie immer sind Campen und Parken im Preis inbegriffen.
Kinder bis zum Alter von 12 Jahren haben freien Eintritt – natürlich nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten. 
bislang benannt sind mit kill it kid (uk), annen may kantereit (d), the wood brothers (usa) und the dead south (can) bereits vier knaller, über die wir in bälde berichten werden. bis dahin labt Euch am offiziellen festivaltrailer für 2015:

Dienstag, Oktober 28, 2014

neue töne (1451): chimneyheart


photo by natalia svedlund

das sind so die kleinen wünsche des bloggers. dass sich vielleicht irgendwann einmal irgendjemand mit einem an bestimmte musik, an besondere musiker (mit-) erinnert. einer, bei dem mir das besonders gut gefiele, wäre chimneyheart. alle paar jahre berichte ich über ihn, wenn er in fast vollständiger eigenregie seine selbst gefertigten alben herausbringt. heuer wars "beginning to see the light". im mai veröffentlichte henrik svedlund die zehn tracks seines neuesten releases. verpackt in folie, in der sich allerlei zauberei versteckte. vom von svedlund gezeichneten aufkleber, über klappkärtchen bis hin zu einem cover, das aussdrucksstark die musik unterstreicht. es sind die einfachen geschichten, die klar formulierten zeichen, an denen sich chimneyheart ausrichtet. es reicht, dass man jemanden vermisst, um es anklingen zu lassen. oder etwa nicht? und so wie sich die musik auf diesem tonträger abspulen lässt, so lebhaft könnte die erinnerung sein. denn vieles erinnert an die vorgängeralben, ohne sie jedoch zu kopieren.

2009 schrieben wir über den damals in berlin lebenden schweden: "zumindest aber klingt seine straff vorgetragene popvariante sehr nach euphorie, energie und elan, den drei 'e' halt. seine 4track ep, die henrik jünst als appetizer für das für den sommer veranschlagte full length vorlegte, enthält vorzügliches material. heraussticht natürlich der opener "broken heart tattoo", weil er eine melodie mitführt, die einem an sonnigen wie regnerischen tagen treu in der jackentasche steckt und man sie zücken kann, wann immer sich die stimmung neigt. dazu bastelte der schwede einige herrliche jangle guitar lines und den famosen off beat, den man nur wahrnimmt, wenn man sich darauf konzentriert. kein plastikalarm, im gegenteil wirkt die musik organisch und kommt einem in aller munterkeit entgegen, als würde man gerade einen kinderspielplatz in berlin mitte betreten."

zwei jahre später ergänzten wir: "chimneyheart steht dafür eine ganze palette an farbaufträgen zur verfügung. taufrisches aquarell wie in "a good time is gone" mit glitzernder gitarre und aufgeräumtem gesang, das satte öl für den spachteldicken auftrag, denn "round the bend" braucht power und den kraftstrotzenden vortrag als hymne und inspirierender opener (und hat zugleich eine hitpotenz, yeah!), fein gezeichnetes portrait wie in "voodoo", da die gedanken via konstrukt strophe, refrain und bridge herausgearbeitet sein wollen, skizzenhaft wie in "39 spacemen" mit schraffierter gitarre, gedoppelter singstimme, aufregende popart in "nighttime driving" und schließlich eine angedeutete grafik in kohle, da sich chimneyheart schlicht nach b. bragg anhört: "quitting you sunshine". dem schweden in berlin ist ein abwechslungsreiches ding gelungen, frei von redundanzen und anbiederung. authentisch und geerdet, mehr hinterhof denn straßengelage, mehr morgendlicher bäckerbesuch denn abendlicher kneipengang, mehr himmelblick denn gossenschau. voller seele und ernsthaftigkeit, von einem, der seine umwelt mit wachem blick wahrnimmt und sich ihr mitteilen will."

in 2014 zeichnen wir ein ähnliches bild. die großartigen melodien sind chimneyheart nicht ausgegangen, im gegenteil steigt der rauch volumig und in feinstem weiß aus dem schornstein, um sich breit zu machen, um von liebe zu erzählen. liebe, die dem gewinn, als auch den verlusten gilt. denn ein schwarz-weiß-bild gibt es nicht bei henrik, immer liegt irgendwo zwischendrin seine kleine wahrheit. wenn ich am ende konstatierte, dass der mittlerweile wahlstuttgarter glücklicher, klarer und offener klingt, als wir es in den jahren zuvor erleben durften, liege ich hoffentlich richtig. ich frag ihn mal. Euch anempfehle ich diesen tonträger aufs nachdrücklichste.

Montag, Oktober 27, 2014

neue töne (1450): gim kordon


nein, über den namensverdreher lassen wir uns nicht aus. das darf der geneigte leser schon selbst tun und seinen assoziationen freien lauf lassen. wir ergänzen dies gern um die namen des finnischen dreiers gim kordon aus helsinki: aleksi pahkala, lasse kiehelä und alexandros karoutsos hauten im frühjahr ihren erstling auf soliti heraus. erstaunlicherweile waren gim kordon der erste finnischsprachige act den das ebenfalls in helsinki ansässige label signte. gerade diese tatsache macht auch das album "ei ole helppoo" aus. neben der schweren gitarrenarbeit und dem stets fetzig festem schlagwerk rührt die fremde und doch ausdrucksstarke sprache. sie klingt wenig vertraut und hat ecken und kanten, sie geriert sich hart und unerschütterlich in den kraftvollen passagen und entgleitet ins rührige, wenn es die leiseren momente zu betonen gilt. so dürfen gim kordon wie ihre offensichtlichen vorbilder sonic youth, pavement, lemonheads oder dinosaur jr. klingen, aber dabei ihre ganz eigene note durchsetzen.

nun ist das aber nicht ein einseitiger abklatsch, bei dem lediglich die außergewöhnliche sprache ins abseits trägt. dafür ist der musikalische ausdruck zu erfrischend. beispielgebend sei der track sieben: "sama homma uudestaan" benannt, bei dem sich die spuren überschlagen und die ganze chose ordentlich ins psychedelische abdriftet. auch die darauf folgende nummer ist mit 'verve' verkannt bezeichnet. auch punkig zielt am eigentlichen vorbei. black metal anleihen beeinflussen eine nummer, die von rhythmischer aufgeräumtheit und messerscharfen gitarreneinschüssen lebt. so zeigt sich der gesamte zehntracker überaus belebt. wem da nicht die füsse zucken, der sollte sich wiederbeleben lassen. he!

Sonntag, Oktober 26, 2014

neue töne (1449): musée mécanique


"ende oktober wird es endlich den zweitling der portlander auch hierzulande (offiziell) geben, "from shores of sleep" erscheint auf glitterhouse records, das zur verbreitung gloriose worte des herrn konstantin gropper vorzuweisen hat: museé mécanique", hieß es im september bei uns und diese nachricht fasste mitsamt einem tonalen appetithappen einiges davon zusammen, was es rund um die veröffentlichung zu sagen gibt. ein nicht geringerer als der get well soon vorstand ließ es sich nicht nehmen, mehr als wohlwollende worte zu "from shores of sleep" zu finden. mit alela diane oder shelley short fanden sich zudem bekannte musikerinnen, die ihre stimme liehen, um dem album noch eine ecke mehr an schönklang zu verleihen. daneben brillieren künstler wie jeff boyd, johanna kunin, dave depper und viele andere mehr, die mit cello, violinen, blasinstrumenten agierten, um den amerikanischen fünfer aus sean ogilvie, micah rabwin, matthew berger, brian j. perez und john whaley bei ihrer eh schon sanftmütigen unternehmung mit weihevollem klangglanz zu unterstützen.

im schellenkranz tänzeln die noten, vom boden abgestossen alsbald vom dumpfen schlagwerk. längst kein reinemachen, im gegenteil ergänzen sich lieblichkeit und hoffnung und frohsinn, wenn sich die anschwellenden harmoniegesänge, das kapellen gleiche trommeln, die bläser hinzufügen. solch ein arrangement bedarf nicht nur einer kühnen hand, vielmehr eines kühlen kopfs. die singende säge flirrt dazwischen, der gesangspart wird abwechselnd übernommen, ohne tücke, ohne list, abzielend auf ein stimmungsvolles bild großen folkkinos. zum ende des opener "o, astoria!" fügen sich alle komponente dieser wohltat zu einer einheit zusammen und schließen rundum zufriedenstellend ab.

wenn man nachfolgend das schleifen über den gitarrensaiten hört, erfährt man neben der kollektiven erstaunlichkeit die nächsten besonderheiten von "from shores of sleep", detailreichtum, genauigkeit und substanz. das singuläre agieren kann für sich stehen, weil es handwerkliches können und individuelle kunstfertigkeit mitführt, dichte bekommt es, wenn sich eins zum anderen fügt. so braucht es seltener den bombastischen auftritt, als vielmehr die präsenz einzelner und die bloße erinnerung des 'was wäre wenn'. ein spürbarer odem epischer mächte. so trägt sich die frühe folkstille hin zu einem hymnischen auftritt. verarbeitend, was sich an geschichten zutrug, zuträgt und zugetragen haben könnte. was wird, liegt längst in den händen des hörers. die übergabe erfolgte mit den ersten tönen.

wer glaubt einem übermaß gegenüber zu stehen, vertraut dem autoren nicht, der die ausgewogenheit dieser musikalie zu beschreiben suchte. des hörers begeisterung muss sich nicht am reichtum wetzen, sie wächst an ihm. getragen auf den wogen aufgeschlagener wellen, vergräbt sie sich in stories rund um die unwägbarkeiten des lebens und ihrer jeweiligen auflösungen.

"from shore of sleep" von musée mécanique erschien am 24. oktober auf glitterhouse records.

Samstag, Oktober 25, 2014

eingestreut (721): girlpool


ist aber auch ein fetziger bandname. simpel, aber auf den punkt, wie neumodische köche vermutlich verlautbaren würden. die kann ich ja ab! dieses ewig geschmäcklerische, die spitzen finger, die wortwahl... ach, ich schweife ab.
das duo girlpool stammt aus los angeles und besteht aus cleo tucker (gitarre) und harmony tividad (bass). die beiden verlassen sich bei ihrer musik tatsächlich auf die rohe kraft ihrer instrumente und begleiten sie mit harmoniegesang inkl. klar formulierter texte. blitzsauber zwitschert dabei die sechs-, groovig bläst die viersaitige, zerschnitten von spitzem schrei. willste mehr? guck dir ne kochsendung an!
ihre erste ep erscheint mitte november auf wichita recordings. sie enthält sieben tracks, von denen zwei zur vorabschau bereit stehen.
tracklist: 1. blah blah blah 2. paint me colors 3. love spell 4. plants and worms 5. jane 6. slutmouth 7. american beauty
beide mädels sind schon recht früh mit musik in berührung gekommen, die eine (harmony) weil ihr vater selbst musiker war und er sein interesse mit ihr teilte, die andere (cleo) weil sie von anfang an von musik begeistert war und sich so mit einer gitarre bewaffnet ihr gegenüber stellte.
in los angeles spielten sie zwar zunächst in zwei verschiedenen bands, hielten aber stets engen kontakt und verbrachten bereits vor der gemeinsamen karriere viel zeit miteinander. have fun.

Freitag, Oktober 24, 2014

neue töne (1448): sleepyhead


sleepyhead formierten sich 1989. mit am start waren damals sänger und gitarrist chris o'rourke, der bassist mike galinsky und die drummerin rachael mcnally. ihre erste single erschien 1989 auf picture book artifact. vier alben sollten folgen, auf drei verschiedenen labels erschienen 1993 "punk rock city usa" (slumberland), 1994 "starduster" (homestead), "1996 "communist love songs" (ebenfalls homestead) und 1999 "the brighter shore" auf sealed fate. die band tourte fleißig, trat sowohl in den staaten als auch in europa auf und teilte die bühne mit so namenskräftigen truppen wie yo la tengo, the grifters, half japanese, antietam, the magnetic fields. in der zeit, als gerade das vierte album in der mache war, heirateten rachael und chris, während es basser mike in andere gefilde (film) zog. mit dem neuen basser dan cuddy tourte man erneut ausgiebig und schrieb neue songs. chris und rachael zogen schließlich von new york nach boston, nachdem 2002 das erste kind auf die welt gekommen war. 2004 wurde das duo um den basser, sänger und keyboarder derek van beever ergänzt. bis in den april 2013 sollte es dauern, da man sich in die q division studios von somerville zurückzog, bis die letzten tracks zum neuen, fünften album im kasten waren. "wild sometimes" erschien im april 2014 auf carrot top records und wir legen es Euch einige monate später sehr ans herz.

ich mag das album wirklich sehr gern, weil es die energie eines wichtigen moments mit der leichtigkeit des warten könnens verbindet. die idee dieser musik lässt sich bei yo la tengo genauso finden wie bei they might be giants. hinzu kommen glanzvolle stimmen, die nicht wirklich peinlich genau intonieren, dafür aber ihren zauber hinterlassen, ein wenig patina vermeintlich längst vermisster ausdruckskraft. die gitarren sind auf die genau richtige weise knitschig, der gesang präsent und die rhythmusfraktion stets auf der höhe. zudem addiert sich eine feine melancholische textur, die man nicht in jedem song vermerken kann, aber eben in einigen. so wird aus diesem durchaus rockigen tonträger einer, der mit farben zu spielen weiß. hörbeispiele hier, den rest kauft Euch!



Donnerstag, Oktober 23, 2014

ein (p)fund mp3 (483), teil 2

"upbeat indie pop blended with a cool retro 60's swagger", so beschreibt sich die dreiköpfige kapelle aus los angeles selbst, mit einem dies alles begründenden track treten sie (erneut) ans tageslicht: the rebel light:


die schwedische band schickt sich an, anfang dezember mit "where the nightmare gets in" ein neues album vorzulegen, einen ersten eindruck sollte man sich dank des nachfolgenden tracks davon machen können: nervous nellie:


ein sympathischer siebener aus stockholm setzt die reihe fort, zwei singles sind bislang digital veröffentlicht worden, nachdem man seit ca. einem jahr gemeinsam aktiv ist, was kommt demnächst?: a hope for the future:


"sugary" ist eine mehr als großzügige andeutung aus dem album "my name should be trouble", welches am 03. oktober auf totally wired records erschienen ist, klienicumempfehlungsstempel für: bruch:


das duo aus maine plant für das kommende jahr ein neues album und bittet dafür um finanzielle unterstützung, einzige veröffentlichung in diesem jahr ist nachfolgendes ccr- cover, das auch werbung für sie selber macht (im mai werden die beiden übrigens auch auf d-tour sein): arborea:

ein (p)fund mp3 (483)

kann man ja immer wieder darauf hinweisen: das neue album "sitcom afterlife" erscheint am 11. november, und das ist wirklich nicht mehr weit hin, einen erneuten auszug daraus geben wir mit allen erdenklichen empfehlungen weiter: frontier ruckus:


kuke und laila bilden dieses schlafzimmerpopduo aus berkeley, welches wir hier in aller kürze kommunizieren wollen, ihre kennenlern- und beieinanderbleibgeschichte müsste Ihr selbst recherchieren, sie ist goldig, wir spendieren die ersten beiden singles: bows:


neues aus london, mit der frischen single "something missing" geht es in die vorankündigung zur neuen, gleichnamigen ep, die am 04. dezember erscheinen wird, wir sind wie immer sehr auf Eure reaktionen gespannt: hunck:


noch einmal schweden, das neue album der vielköpfigen band wird "not here" heißen und am 19. november sowohl digital als auch in einer limitierten vinylvariante erscheinen, eine frische single nun hier: tired tape machine:


ach ja, über ihren ersten release hatten wir gern und mit verve geschrieben, nun steht im kommenden frühjahr was neues an, wofür ein erster track bereits hoffnungsfroh herhalten muss, bitte sehr: marta:

Mittwoch, Oktober 22, 2014

eingestreut (720): the mantles


allein die tourdaten wären einen post wert gewesen! schreibt Euch die leider sehr begrenzten termine hübsch sauber hinter die ohren. aber eben auch, also eine notiz wert, ist die nachricht, dass the mantles eine "euro tour single" dazu herausgeben. enthalten sind die tracks "memory" und "undelivered". das kleine, aber feine gerät wurde in union von slumberland records, sdz und les disques steak herausgebracht. es sind die ersten aufnahmen nach dem 2013er album "long enough to leave", dem zweiten longplayer der band. über diesen hatten wir ausführlich berichtet, klick.

05.11. saarbrücken, summa cum laude
07.11. augsburg, city club
08.11. frankfurt, dreikönigskeller

Dienstag, Oktober 21, 2014

neue töne (1447): the gentle lurch


ein klares bild ist gezeichnet. artwork und inhalt koinzidieren. instrumente wie organe aus dem klangleib seziert. das federnd beatende grundschlagwerk, die becken fetzend, das munter angeschlagene piano, die freigeistige gitarre und dazwischen, darüber, darunter gesang, so mutig, so konzentriert, so mittendrin und doch singulär und originär verkauft. eine stimme wie tausende und doch von freundlichkeit benetzt, womit sich auch den schwierigsten themen begegnen lässt. das männliche aquivalent trifft smog, trifft tindersticks, trifft mich. schleifend in der rotunde, runde für runde, bis der stahl weicht. es gibt keine gewähr, freilich, aber das glück zwischen den wäschestangen ist immer jung. die erinnerung fest: gewonnene spiele, der frust des temporären garaus, das junge leben der noch jüngeren mütter. unter beobachtung. das sein. das tun. und immer eine ahnung von allem. das leben atmet sich schwer ins glück. nur in den nöten freilich fällt es sich leichter.

in der musik von the gentle lurch findet sich eine passion zur ergründung von mauervorsprüngen und hinterhofschönheiten, zum deatil, findet sich eine vernunft zur machbarkeit und zugleich ein hang zur koketterie, doch den absprung zu (ver-) suchen, finden sich mehr transparente als diffus wirkende momente, für klarheit zahlt man in der regel einen angemessenen preis, findet sich harmonie, die nicht in den clinch will, findet sich mehr. 
es ist ein karges, wenngleich statisch mit achtsamkeit ausgestattetes gerüst, das die feinen songlinien begleitet. gegründet auf feinstem gespür für momente, für stimmungen. hier kann losgelassen werden, ohne dass man sich der spuren vergewissern müsste. brotkrumen säumen den weg.

wenngleich jedes lied eine eigene charakterisierung offenbart, ist der longplayer von einer unnachahmlichen stringenz gekennzeichnet. sie ruht im steten willen zur unscheinbaren kunstfertigung. jeder note wird ein wille abgerungen, teil des ganzen sein zu wollen. harte arbeit, die in ihrer ungezwungenheit erst so schön klingen kann. lob gab es allerorten für "workingman's lurch", dem dritten album der dresdner band the gentle lurch. zurecht. nur die genrebezeichnung klang meist etwas holprig. vielleicht entzieht man sich dem stilechaos aber auch lieber. wenn zwischen countryeskem und folk geswitcht wird, lässt man die anteile an gospel oder americana außer acht, zeigt sich ungerecht gegenüber dem pop. letztlich marginalien im kontext einer viel zu wachen musik.

cornelia mothes, frank heim, lars hiller, ronny wunderwald und timo lippold sind the gentle lurch. "workingman's lurch" erschien am 25. juli auf k&f records.



21.10. Dresden / Societaetstheater

Montag, Oktober 20, 2014

neue töne (1446): ludvig moon


ein fünfer aus oslo, der sich dem komplexprogramm pop verschrieben hat und sich dabei nicht scheut, alles auf eine karte zu setzen. seien es die instrumentalen irrfahrten, die sucht nach vielfach gelagerten harmoniedecken, seien es die mutigen, hymnisch angekickten gesänge. nicht von ungefähr, dass eine ebenso wenig sich einem maß unterwerfende band wie team me ludvig moon mit auf tour nimmt. zuvor durften sie bereits truppen wie smith westerns, reptile youth oder half moon run supporten. wer zudem the flaming lips, motorpsycho, yo la tengo usw. in seinem portfolio der inspiratoren hat, dem darf man die eigene musik nicht abschlagen. 

eine erste ep ist im september auf riot factory erschienen, auch in japan ist man bereits auf die ersten vier pretiosen der norweger aufmerksam geworden. das dicht arrangierte gewerk wird von lustvoller klangarbeit durchzogen, schwere wogen, die sich kaum mehr glätten lassen. da hilft auch der sämige gesang nicht. im gegenteil kontert er die gewaltige, wenngleich stets freundlich gepflasterte auffahrt. nie hat man dabei das gefühl, dass hier jemand mehr wolle, als er eigentlich zu geben in der lage wäre. das hat hand und fuß. die selbstbetitelte ep bekommt Ihr sicher direkt bei den jungen hüpfern selbst.

Sonntag, Oktober 19, 2014

zu gehör getragen (180)

the asteroid no. 4 – s/t (2014) 
> psychedelic in der wirkungsoffensive, nach langjähriger zugehörigkeit in der instellaren gemeinde weiß man einfach, wie es funktioniert, 3/5 

the vaselines – v for vaselines (2014) 
> mit ihrem dritten album nach der gründung 1986 legen die zwischenzeitlich aufgelösten schottischen poprocker gezielt und überraschend großartig nach, 3,5/5 

the barr brothers -. sleeping operator (2014) 
> ein großzügiger zweitling, der nicht mit schauerlich schönen melodien, harmoniegesängen, instrumentenreichtum und sorgfalt geizt, 3-3,5/5 

she keeps bees – eight houses (2014) 
> die achillesferse dieser aufnahmen ist, dass sie zwar die vorgängeralben ausstechen, aber nicht deutlich zu übertreffen in der lage sind, 4/5

eingestreut (719): weyes blood


die sorge um das eigene wohl ist eine ambivalente. in guten zeiten lose vorhanden und mit wenig respekt gegenüber der prävention, in schlechten zeiten überladen. ich bekomm den schmand nicht von den blassen flügeln und klebe am boden wie eine möwe nach einer öltankerkatastrophe. ob weihevolle gesänge helfen?
natalie mering aka weyes blood aus new york hat da einiges zu bieten. die zweite single (nach "hang on") aus dem kommenden neuen album "the innocents" spielt bereits umfassend mit den superlativen. ausladend, pastoral, feengleich, eine folkchanteuse, der es nicht am hang zum besonderen mangelt.
bereits mit fünfzehn schrieb sie ihre ersten eigenen songs, nachdem sie an der schule mit chorgesängen in berührung kam und die freude an chorälen und anderer früher musik erhalten blieb. das leben bis dahin war bereits unstet und sollte es auch bleiben. ihre eltern zogen sehr häufig um, so wuchs natalie in städten wie baltimore, philadelphia oder portland auf. mittlerweile aber lebt sie in new york. mit ihrem neuen album geht sie auf die suche, was von dem, an das man im jungen erwachsenenalter glaubte, noch übrig ist. die unschuld kann man in vielerlei hinsicht verlieren. "some winter"ist ein erster ausschnitt daraus, mexican summer hat den release auf den 21. oktober terminiert.
vorausgegangen sind einige kassetten-, cdr-releases noch unter weyes bluhd, "the outside room", ihr erstes full length, erschien 2011 auf not not fun unter dem neuen pseudonym. damit war der ruf einer nach mittelalter klingenden psychfolkvariante begründet.

Samstag, Oktober 18, 2014

eingestreut (718): thisell (tour)


die schweden von thisell gehen auf tour und wir wollen empfehlen (was weit über 'präsentieren' hinausgeht). so priesen wir denn das tolle album "I" (jellyfant schallplatten) im april u.a. mit folgenden worten an:
"die vertrautheit, die sich unvermittelt herstellt, wirkt von anfang an unerschütterlich. eine feste, wie sie nur in seltenen fällen überdauert. der witterung preis gegeben, fängt sie sich bereits früh erosionsschäden ein. doch mit thisell scheint das anderes. vielleicht weil die atmosphäre viel mehr atmung zulässt, als es die fest gewirkten arrangements auf den ersten blick erahnen lassen. da sind die dumpfen drums, die aus dem background heraus stampfen, da ist der gründende bass, da sind die violine und die lap steel, die wohlfein ornamentieren, da sind piano und die orgel, den verwehten melodien den zauber verleihend. und schließlich singt da ein peter thisell mit einer an brüchen reichen und doch empathischen und seelenvollen stimme, immer wieder begleitet von stützender vokalharmonie."
und trunken ob dieser wohlfeinen kunst rundeten wir ab:
"hier fassen sich gleichgesinnte bei den händen und ergänzen sich, um in teilhabe ein ganzes zu erstellen, das nur so gut sein kann, wie die summe seiner teile. ein belebtes gewerk, das nie um stabilität ringen muss, weil die fundamente tief in die erde gelegt wurden. auf die verzückung von mumford and sons und das hymnische moment der fleet foxes verzichtend, besinnt sich die truppe um peter thisell, zu der u.a. auch björn kleinhenz gehört, auf ihre stärken. handwerkliches geschick, dem hin und wieder eine ausfahrt gewährt wird, um alsbald wieder zusammenzuführen, was zusammengehört, sowie innigkeit, die sich vor der blümeranten herzensschwere zu schützen weiß."
dass das live genauso wird, wie die ausufernden worttiraden versprechen könnten, dafür legen wir unseren guten namen ins feuer. die daten findet Ihr unten.


07. Nov Ruhrwerkstatt, Oberhausen
08. Nov Buchhandlung BiBaBuze, Düsseldorf
09. Nov Kulturcafe Lichtung, Cologne
15. Nov Essigfabrik, Cologne
17. Nov Café Füchsen, Erfurt
19. Nov Ä, Berlin
20. Nov Madame Claude, Berlin
21. Nov Live Club, Bamberg
22. Nov Raststätte, Aachen
23. Nov Alte Kupferschmiede, Giessen
24. Nov Hasenschaukel, Hamburg

Freitag, Oktober 17, 2014

eingestreut (717): wood spider


die letzten tage haben mich ordentlich gebeutelt. ich schleppte mich krank durch den tages- und nicht weniger unfit durch den nachtjob. von den dritt- oder viertaufgaben sei an dieser stelle keine rede. es gibt kaum aufmunterndes, das diesen zustand erträglich machte. außer musik, vielleicht. musik kann auch furchtbar kontraproduktiv sein. heute versuche ich es mit denen hier.
mike ditrio (guitar, banjo), alex krokus (ukulele, glockenspiel), fanny rose (cello), pete olynciw (upright bass, rhodes), maxwell lysobey (percussion, violin, saw) und esteban gaspar silva (accordion, trumpet, grand piano) sind die mitglieder von wood spider. einer truppe aus new york, die im februar des laufenden jahres ein album namens "decadence" vorlegten, zu dem wir gern ein paar wörtchen beizutragen hätten. die aufnahmen sind fast von roher gewalt, wie man sie bei einem new weird americana (?) projekt vielleicht nicht erwartet hätte. doch fusionieren akkordeon und banjo und gitarren hervorragend, um gegen die rhythmusmaschinerie eine chance zu haben. es ist gerade diese note des selbst gefertigten, die überzeugt und die immer wieder überrascht. fast punkige zu nennende züge fahren sogar die wild in die landschaft windenden schienen. stampfefolk, pausbackenblues, gröhlecountry, feinsliebpunk. sucht Euch was aus, und heitert mit. gute besserung!

Donnerstag, Oktober 16, 2014

neue töne (1445): wampire


das zweite album der band erschien am 10. oktober auf polyvinyl. wenngleich man das label recht häufig mit popmusik im landläufigen sinne verbindert, konzentriert es sich nicht ausschließlich auf leicht zu hoffierendes. da darf es gern auch eine prise rock 'n' roll sein, etwa wie ihn wampire abliefern. eine band, die sich nicht scheut, den breitbeinigen stand zu wählen, um sich in sicherheit zu wähnen. doch mit der sicherheit ist es bei der truppe aus portland nicht allzu weit. denn man kann sich auf nichts verlassen, was der mittlerweile auf fünf bandmitglieder angewachsene musikmuskel von sich gibt. stilen nur wenig erbunden, genrehoheit kennt man um die köpfe rocky tinder und eric phipps herum nicht wirklich. durchaus garagig, aber stets mit einer wachen note, die harmonien für sich entdeckbar wertet, die plausiblen instrumentalen einschüben vorschub leistet, die tonale (nase-) weisheiten zu begründen weiß. 

was auf den ersten blick muskulär und griffig klingt, erweist sich auf den zweiten als sehr gut durchdacht und kreativ. die arrangements sind alles andere als kühn, dafür immer wieder mit überraschungsmomenten durchzogen, um es nicht zauberhaft zu nennen. wir kennen den gern benutzten journalistenspruch von, hier wird nichts neues erfunden, aber wo andere dürftiges abliefern, kreieren wampire ein mutiges songwerk. verspielt, verspult, entlehnt, juvenil. stichworte einer launigen neun- track- fahrt in zum teil entlegene jahrzehnte. das drumming flexbil, mäandernd zwischen perkussivem und akzentuiert-in den vordergrund drängendem, die gitarren pulsieren und bieten zugleich tanzbares auf, von den großen momenten des saxophons ganz zu schweigen. die mischung machts. so wechselt sich die kreischende aufgeregtheit der frühen achtziger mit der gelassenen blümeranz der späten siebziger ab, um alsbald den nuller jahren tribut zu zollen.

05.12. - Berlin, Germany @ So 36

Mittwoch, Oktober 15, 2014

eingestreut (716): tucker theodore


am 01. oktober erschien auf dem portlander label antiquated future records das neue album von tucker theodore. vom wem, werdet Ihr fragen? und weil es der worte einige bedarf, hänge ich Euch unten meinen text vom januar mit an, in dem ich ausführlich auf den burschen eingegangen bin. "kill and dress" (digital, vinyl) jedenfalls heißt der neue release, aus dem wir Euch den track "love, the sun explodes" vorstellen dürfen. neben tucker haendler mischten allen karpinski, max haendler und jeff france auf dem album mit. demnächst sicher mehr dazu.


das ist dann schon so mit den unscheinbaren, den im verborgenen lebenden, gar den sich versteckenden figuren. ihre musik tönt ganz ähnlich. weniger offen und zugänglich, als man es gewohnt ist. und wer vermutet nicht schnell etwas verbotenes dahinter oder etwas zweckdienliches, im sinne: der weiß schon, warum er sich so bedeckt halten muss. vielleicht aber ist es nur eine alte seele, die ihre haut nicht einfach so zu markte tragen kann. oder will. die aus dem verdeck heraus kontakt sucht, ohne gleich in gänze in erscheinung treten zu müssen. die nach für nach und schicht für schicht entblätterung vornimmt, immer mehr von sich preisgibt. tucker theodore könnte man kennen, wenn man ihn denn als sänger von buffalo voice oder von gunmothers head identifizierte. dass es sich dabei um zwei nicht ganz so prominente kapellen handelt, fügen wir wenig wagemutig hinzu. vom label antiquated future records beschrieben als "dark pretty lo-fi noise folk from the middle of nowhere", vollführt der kerl einige wundervolle schlieren auf seiner windschiefen gitarre, die gern begleitung von heilsamen geräuschen erfärt, die flottieren, wie es möwen bei windjammern tun. aus dem rauschen und kreisen, aus dem zischen und monieren dringen weiche töne, glaubhafte miniaturen, glimmende lichter. nicht zuletzt eine greinende, verletzliche stimme, die den argwohn vor sich hertreibt, die weissagung zelebriert und sich an den blassen tönen weidet, wenn die gitarre aus den liedern scheidet.
am ende bleibt tucker theodore ein lebendiges geheimnis. er lebte wohl eine zeitlang in olympia, wo er sich an postpunk und noise abrackerte. zudem verdingte er sich bei der band these creatures, die auf dem black keys label veröffentlicht wollten, aber schlußendlich nicht konnten. mittlerweile, so gibt er selbst an, hat er es in der nähe des äquators bequem gemacht. weniger unbestimmt gehts kaum. ein teil der aufnahmen zu "to make the sun hurt", welches am 23. dezember als kassettenrelease auf antiquated future erschien, entstand auf einem bauernhof. erscheinen sollte es bereits im september, aber einige mysteriöse umstände verhinderten dies. man sollte tucker theodore durchaus als außenseiter betrachten, auch als jemanden, der harte zeiten unter der flagge der musikindustrie hinter sich gebracht hat. ausdruck dessen lässt sich leicht in seiner musik finden. ich bin neugierig, ob Ihr das ähnlich seht. mich frisst solcherart an. mächtig. empfehlungsstempel, bäng.

Dienstag, Oktober 14, 2014

eingestreut (715): a forest (tour)


arpen, fabian schütze und friedemann pruss sind a forest. bekannt sind die protagonisten aufgrund zahlreicher projekte wie arpen & the volunteers, me and oceans oder laing. die gemeinsame arbeit an a forest allerdings setzte für drei jahre ein pausezeichen. mit "grace" (02. oktober) wirft der dreier nun einen frischen release ins getümmel. forciert durch das kollektiv wirkende analogsoul label. die gerade anstehende tour zum album nutzen wir gern zum aufmerksam machen, sowohl auf album, als auch auf die liveauftritte. hier eine kontrollierte, dezentral beschworene soundmixtur, dort ein faszinierendes arrangement, die stilcollage auf die bühne zu bekommen. synthesizer benetzen die welt um das agile schlagwerk, sprühregen, widerspiegelnd in tausenden variationen, ein farbspiel aus gesang, beat und samples. begehbar. erlebbar. eine wache musik, die den geist öffnet und aus sinnentleertem brauchbares gedankengut macht. eine erfrischende kur, die die patina altbekannter klangkonstrukte spachtelt und raum für ein neues hörerlebnis schafft. dabei ist "grace" weniger experimentell, denn genau austariert, wohltemperiert und penibel dosiert. Ihr könnt hören, Ihr könnt erleben!



15.10. CHEMNITZ Weltecho
16.10. JENA Kassablanca Jena
17.10. MÜNCHEN Milla - Live Club
22.10. DARMSTADT Schlosskeller
23.10. HANNOVER Fährhaus
24.10. ROSTOCK Jaz
25.10. HAMBURG Kleiner Donner

Montag, Oktober 13, 2014

neue töne (1444): the barr brothers


fast die gesamte erste hälfte des albums zog an mir vorbei, wie das freundliche lüftchen am berg, wenn man sich erschöpft zur pause niedersetzt. man nimmt es dankbar an und beschäftigt sich sogleich mit lebenserhaltendem, mit der flasche labendem nass und der brotzeit und all den dingen, die die volle konzentration erfordern.
doch dann kommt track nummer sieben "how the heroine dies". einer, wie viele andere auf "sleeping operator" zu finden sind, die man meint schon einmal woanders gehört zu haben, der in seiner stolzen erhabenheit, in seinem saumseligen soundkleid so anmutig und klar daherkommt, dass man sich geborgen und heimisch fühlt. und dann kommt track acht und dieses "valhallas" ist so griffig und fein austariert, dabei harmoniefreundlich, schmeichelhaft und dem hörer gewogen, als wäre der song nur für ihn geschrieben. von der akustischen angetrieben, zum refrain hin noch einmal forciert, im vielkehlengesang geöffnet, am rauen organ weidend belebter denn je. oh, das ist sentimental und ganz durchtrieben, als hielte die band die nöte seiner kundschaft für handelbares gut. aber he, es haut hin, man fühlt sich wie in einer wiege, das sanfte hin, das sanfte her, die sonne sticht, der oktoberduft nach feuchte, moos und farbe. wer wollte widerstehen.
und wem wollte man es vorhalten, dass er seine hörer verzaubern wolle. "sleeping operator" ist das zweite album von the barr brothers. es erschien am 10. oktober auf secret city records. die band spielt am 15. oktober in köln (studio 672) und am 16. oktober in der hamburger prinzenbar. die termine sollte man sich nicht entgehen lassen, weil die mannen um die brüder brad und andrew, ergänzt um die harfenistin sarah pagé und den bassisten andrés vial wohl im konzert noch eine schippe drauflegen können. im einsatz werden dann übrigens instrumente sein, die man einer band aus kanada nicht unbedingt zutraut. lasst Euch überraschen.

Sonntag, Oktober 12, 2014

neue töne (1443): she keeps bees


der groove ist legal. trocken. flach angekündigt, stumpf ausgeführt. die e-gitarre waberig und gedämpft, vernehmlich wie das frühe signal eines nahenden zuges. wenn jessica larrabees einende stimme aussetzt, drängt sich ihre sechssaitige etwas in den vordergrund. das karge gewerk hat einen zauber, der sich mit bloßer hand nicht fassen lässt ("feather lighter"). da braucht es trance und ein wenig entrücktheit. also, stapel die zeit, die dir dafür bleibt, zuhauf und begib dich in des schamanen obhut. andy laplant führt die sticks, derb die einschläge, monoton und unnachgiebig, ein rhythmus, bei dem die nackenmuskulatur nach für nach auslässt. die sengenden gitarrenfetzen vollziehen wundersame schlieren vor den augen ("breezy"). abdrehen werden sie von selbst. dass du glaubst zurückkehrt zu sein, liegt am wärmenden gesang jessicas. in eintracht mit dem traulichen gebläse federn sie deine fahrt nach nirgendwo ab ("owl"). die perkussive beitat lässt den hexenmeister aus. er setzt sich alsbald zu den musiker und lächelt sich den ersten roten an. wer andere berät, ist noch längst nicht beraten.

mit "eight houses" jedoch kann man nichts falsch machen. steigerung und entlehntheit folgen aufeinandern, befeuern sich und greifen wie feuerhände nacheinander. der gewaltige beat, die krachenden wände, der drahtige bass und diese zu allen mächten befähigte stimme ("both sides"). dräuende kräfte, die den in hypnose befindlichen packen und rütteln. mit einem federstreich zurückgeholt. denn nicht die abkehr bringt die entlohnung, sondern die verständnisheischende direktheit. übermanntheit. musik wie eine kapitale sensation.

wenn sie denn nicht von dieser kargheit leben würde, an der man sich schabt wie das pferd am türstock soul und blues in personalunion, am klavier auf waidwund domestiziert ("radiance"). eine musik, von der wir 2008 noch behaupteten: "es ist eine rohe situationsaufnahme, ein gemeines machwerk zweier liebender. es ist ausdruck verschwitzter zugehörigkeit, ein zwitter aus soul und rock, aus blues und garage. weniger alleinstellungsmerkmal denn tatsächlich nur auffallend und vordergründig eingesetzt: die stimme jessicas, ein ausladendes, hyperventilierendes, agiles und fleischfressendes organ. es ist beseelt und hungrig und aggressiv und so sensibel, wie es sich geziemt, wenn man den unangenehmen dingen des lebens einen namen geben will."

2014 ist der schweiß getrocknet und bröckelt in dichten garben von der haut. das freigelegte, aufatmende organ gibt neue nöte preis und gebärt sich deutlicher, massiver ("wasichu"). hallverzogen echot die gitarre nach. der klagegesang der jessica larrabee bewegt das federkleid eines zahmen schlagwerks. steigerungslauf, forcierte atemnot, noisebrecher ("greasy grass"). 2011 lichteten wir das dickicht zum she keeps bees neuwerk: "[...] aber der auf fadenschein verzichtende gesang kann im schlechtesten fall mit hochkarätern wie cat power oder heartless bastards verglichen werden. die frauliche reife im grunde, die strittige bereitschaft, die unauslöschliche leidenschaft, der mut zum sprung, jessicas stimme vereint in sich selbstverständnis und hemmungslosigkeit. in der kontrolle liegt die kunst. wie auch im kontext die ruhe vor dem sturm bewahrt wird." erinnerungen werden wach ("raven").

wenn sich meistertaten immer so  halbdunkle verzögen, uns fehlte hin und wieder das bunte in dieser welt.
"eight houses" erschien am 29. september auf bb*island.



24.11. heidelberg, karlstorbahnhof
25.11. mainz, kulturclub schonschön
26.11. schorndorf, manufaktur
29.11. münchen, venue tba
30.11. darmstadt, bedroomdisco
01.12. berlin, berghain kantine
03.12. hamburg, aalhaus

das klienicum zu "nest" (2008)
das klienicum zu "dig on" (2011)
vorankündigung zu eight houses (2014)

Samstag, Oktober 11, 2014

neue töne (1442): tape


photo by linda arnell

häpna records. mensch, was ich habe da schon abgehangen. wie in einem lieblingscafe. irgendwo an einer betriebsamen straße. ein paar kippen durchziehen, den heissen kakao schlürfen, ein wenig schreiben und sich dabei immer etwas eigentümlich fühlen. was ist echt? häpnas dunstkreis schafft sich vom tenniscoatspop zum lauragibsonfolkund offeriert immer musik, die sich nie um ihrer selbst willen zur schau stellt. die drei musiker von tape verstecken sich gar hinter gras, als böte ihr output genügend angriffsfläche, um besprochen zu werden.

ende august dieses jahres veröffentlichen die schweden eine neue lp unter dem namen "casino", welche sieben neue tracks enthielt, die es sich auf 41 minuten entspannt gedeihen ließen. aufgenommen wurde im atlantis studio zu stockhalm unter der regentschaft von janne hansson, im dezember 2013 geschah das. erwartet werden kann wieder einmal das unerwartete, die kühle stringenz, das mäandernde und sich in stiller länge ausbreitende, in aller erdenklichen genüsslichkeit wage verändernde. dabei bleibt die musik von tape entspannt und zugleich fesselnd. von emotionaler tiefe und detailreichtum spricht das label. dafür brauchts aber etwas zeit. diese sich zu nehmen, empfehlen wir ausdrücklich. tape sind johan und andreas berthling sowie tomas hallonsten.
tracklist: 1. seagulls, 2. repose, 3. alioth, 4. goemon, 5.craps, 6. merak, 7. eagle miaows
tape - seagulls

Freitag, Oktober 10, 2014

eingestreut (714): moyamoya


eine zerschossene hütte als plattencover kann natürlich so einiges versinnbildlichen. im vorliegenden fall haben wir es mit einer instrumentalrockband zu tun, die sich den namen moyamoya gegeben hat und auf fort lowell records ihren erstling veröffentlicht. bereits ende september wurde der digitale release zugänglich gemacht, ab 28. oktober geht es via vinyl in die vollen.

der selbstbetitelte erstling der band aus jacksonville ist bereits die dreizehnte veröffentlichung des labels und ehrt damit ein künstlerkollektiv, das sich mit seinem ersten tonträger ordentlich zeit gelassen hat. bereits seit 2009 arbeitete man zusammen und hat gemeinsam nicht weniger als 50 jahre musikgeschichte in dieser und diversen anderen bands auf dem buckel. das trio, welches den mittelpunkt der truppe darstellt, wechselte irgendwann die instrumente durch, um nicht auf ausgetretenen pfaden zu verharren, um musik neu zu entdecken, um kreativ zu bleiben. so wechselte der ehemalige bassist richard dudley an die gitarre, der eigentliche gitarrist scott madgett übernahm die drums und der ebenfalls einst als gitarrist agierende brennan hamill versuchte sich fortan am keyboard und am bass. dass dies eine nachdrückliche soundveränderung mit sich brachte, versteht sich von selbst. am ergebnis könnt Ihr partizipieren, jedenfalls teilweise, wenn Ihr den nachstehenden playbutton drückt. viel spaß.

Donnerstag, Oktober 09, 2014

neue töne (1441): frisk frugt


anders lauge meldgaard ist ein wenig anders als die anderen. für die einen erklärt sich das ganz einfach aus der herkunft, für die zweiten brauchts ein wenig mehr. nun ist der däne, der unter dem pseudonym frisk frugt operiert, was sich durchaus mit frische früchte übersetzen lässt, ein tausendsassa und in seiner heimat ungekrönter könig des experimentellen ausstosses. doch die ergebnisse lassen wirklich aufhorchen und der beurteilung breite spuren. sein letzter output hörte auf den trefflichen namen "burkina faso i det himmelblå rum hvor solen bor, suite" und erschien 2010. darauf enthalten natürlich die auseinandersetzung mit dem benannten landstrich, nicht zuletzt eine musikalische entdeckungsreise der länder burkina faso und mali. warum jedoch so weit schweifen, dachte sich der musiker während einer radtour durch süddeutschland und inspiriert von der auseinandersetzung mit der geschichte des dänischen folkes u.a. anhand von alten texten, die er in der königlichen bibliothek in kopenhagen fand, und nicht einmal dänischen folk präsentieren. sicher keine überrepräsentierte musikalische spielart. am ende entstand mit "den europæiske spejlbue" ein werk mit zwölf orchestralen collagen, die sich in dänisch präsentieren, aber abgerundet werden von einer art europäischen weltmusik. das album wird leider erst anfang 2015 erscheinen, aber schon jetzt gibt es einen ersten vorgeschmack darauf.

am album arbeitete anders bereits seit 2011. um sein imaginäres orchester aufzuziehen, baute der däne einige der instrumente selbst. einerseits, weil man eben nicht gerade ein ganzes orchester bei der hand hat, andererseits weil er sich in einen zustand des phantasierens, fabulierens begeben konnte, in eine traumwelt, in der neue dinge möglich werden. komposition und improvisation kreuzten sich ständig. Ihr werdet vernehmen.

Mittwoch, Oktober 08, 2014

eingestreut (713): the weather station


eine schöne überraschung, und Ihr werdet Euch nicht wundern, dass ich mich freue, wenn Ihr die nachfolgenden zeilen zu the weather station auch nur überfliegt. geschrieben im jahres des herrn 2011:
"irre, irre, irre. ich bin hin und weg von diesem jungen menschen namens tamara lindeman. die stimme, die ausdruckskraft, das weise und unscheinbar schillernde, transparente wesen. ich hätte es früher kennen können, denn mit "the line" hat tamara im bandoutfit the weather station 2009 ein erstes album eingespielt. das echo auf den kargen appalachen folk war gemeinhin wohl. das sollte sich auch zukünftig nicht ändern, nämlich wenn im august auf you've changed records der zweitling erscheinen wird. "all of it was mine" kommt am 16. des sonnenmonats im labeltypischen gewand. wenn the weather station gern mit bon iver verglichen wird, dann wollte ich dem vielmehr hinzufügen. natürlich ist die art und weise eine ähnliche, wie man sich dem lied an sich nähert, seine essenz freizulegen sucht. aber vielleicht ist es auch nur ein ding der zeit, dass man parallelen im vertrauten folk zu suchen pflegt. ich höre joni mitchell. der erzählende anstrich, die muntere beweglichkeit der stimme, das fröhlich forcierte picking. das warme timbre, die lichten höhen, lindeman hat alles, was mich schwindeln macht. dazu das raue und statische moment der über die zeiten geretteten folklore. die gewänder können verschieden sein, solo, mit bandkollegen, am ende bleibt etwas zeitlos schönes. das neue album zierte sich jedoch etwas. gelang auf dem ersten alles irgendwie spielerisch, verdichtete sich wie von selbst, wollten die neuen lieder nicht sofort in szene gesetzt werden. vielleicht wollte tamara aber auch zu viel. erst mit der hilfe von daniel romano gelang es, das wesentliche frei zu spielen, die erwartungen abzulegen und neue hoffnungen zu hegen. erst als sich lindeman vom druck und den persönlichen ambitionen befreit hatte, liefen auch die aufnahmen. also, bitte, probieren!"
"what am i going to do with everything i know" ist eine sechs lieder umfassende sammlung, die am 14. oktober auf you've changed records erscheinen wird. mit am start sind daniel romano, aber auch die cook brüder phil und brad, was allein schon fantastisch wäre, dazu carleight aikens, felicity williams und andere mehr.

Dienstag, Oktober 07, 2014

neue töne (1440): the vaselines


wenngleich die persönliche vorgabe war, flink ein paar kurze punksongs im stile einer ramones coverband zu schreiben, belebt unverhohlen der pop diesen späten release von the vaselines. die urmitglieder eugene kelly und frances mckee holten sich so illustre unterstützungsmusiker wie michael gaughrin von 1990s, frank macdonald von teeange fanclub, steve jackson von belle & sebastian, graeme smilie von olypmpic swimmers, paul foley von mandrake shepherd oder scott patterson von sons & daughters an bord und kreierten ein ohrwurmalbum per excellence. kein track, der nicht unvermittelt von freude eingehüllt zum mitsingen, zum mit fußwippen einlädt und zugleich nie zu einer langweilenden blaupause seines jeweiligen vorgängers wird.

nach dem 89er "dum-dum" und dem 2010er "sex with an x" ist "v for vaselines" das dritte album der band, welches am 03. oktober auf rosary music erschienen ist. produziert wurde in eigenregie, aufgenommen im glasgower castle of doom studion, ergänzt um die mitarbeit von tony doogan (belle & sebastian, mogwai). die beiden hauptprotagonisten, deren stimmen sich nicht nur auf dem album wundervoll ergänzen, konnten wohl nicht voneinander lassen. zumal sie feststellen mussten, dass weder der eine noch der andere ohne den jeweiligen partner vernünftige musik aufs papier brachte. erst in der union entstanden lieder, die sich bereits beim ersten hördurchlauf wie längst bekannte klassiker behaupten.

tough und entschlossen räumt die rhythmusfraktion früh mit zweifeln auf, die harmonientreue ist außergewöhnlich, die gesangliche brillianz von eugene und frances einmalig. schon der opener "high tide low tide" katapultiert in die rock 'n' roll ära mit straffer gitarrenarbeit und tanzbodenbeat. man sieht das duo förmlich übers parkett fegen. "the lonely l.p." folgt mit angezogener handbremse und hat dennoch eine subtile geschwindigkeitsnote, wie im hintergrund die sechssaitiger kreist und der schlagzeugwirbel dreht. der refrain ist hier eine mehr als memorable konstante, zugleich abziehbild für ein durchgängig melodiereifes album.

abgerundet wird die chose durch losgeher wie "one last year" bzw. balladeskes wie "single spies", in dem the vaselines ihre erwachsenen stimme wohlgeformt in einander verknoten können, um sie elegant wieder auseinander zu winden. abwechslungsreich bleibt es auf "v for vaselines" in jedem fall. unsere empfehlung für die private hausdiskotheke wie für den club.
(... und vom für mich schönsten track auf diesem album habe ich Euch noch gar nicht berichtet. wer den errät, bekommt mein promoexemplar zugeschickt.)

Montag, Oktober 06, 2014

eingestreut (712): afternoons


man sollte wissen, dass songs wie "say yes" (noch) existieren. hätten wir the hidden cameras nicht gesehen, müssten wir seit jahren schon auf afternoons zurückgegriffen haben. die aufgeräumte fünfköpfige truppe aus los angeles bringt am 21. oktober ihr debütalbum (eenie meenie records) heraus. dass es sich dabei gleich um einen doppeldecker handelt, passt.

Sonntag, Oktober 05, 2014

neue töne (1439): john the houseband


aufmerksam machen möchte ich Euch heute auf ein projekt einer truppe namens john the houseband, die sich gerade anschickt, ihr erstes album zu finanzieren. sollte der zieleinlauf hinhauen, könnte die band im dezember ins studio gehen. bei der mannschaft handelt es sich um einen bunt zusammengewürfelten sechser aus performern, musikern und tänzern, der sich aus spaniern, schweden, isländern, belgiern und deutschen rekrutiert. mit drei vorangegangenen projekten wird die geschichte zudem recht komplex, aus der am ende ein doppelalbum aufgenommen werden soll, das sozusagen eine zusammenstellung der besten aufnahmen darstellen wird. aber lest am besten selbst:
Hi, we are John.

John the Houseband is a performance band that came together in Amsterdam in 2008. We are a collaborative changing body, a band which is not a band but an art project, an investigation of life and liveness. We've been performing concerts and singing choreographies in different places around Europe; in houses, clubs, bars, cinemas, apartments and theaters. Now we want to bring these songs together and make our first full album.

John the Houseband is our life-long dream and very important to all of us. John consists of one Swede, one Icelander, two Germans, a Spaniard and a Belgian and since we are living in different countries we need some extra support to be able to come together to record our album. The crowdfunding will help us cover the most important costs and get us all together so that we can make our dream come true.

Since this will be our first CD, we’ve decided to make an anthology; a generous overview of our rich history as a band. We want to include the best songs from our past three projects: Tripping North, John Quixote, and The One That Didn’t Have A Title. Since we are very ambitious people we will probably record more than a CD. At least a double CD. This might seem crazy, but we do have 2 weeks in a recording studio, and two weeks in the rehearsal studio before, so we are confident that we can record a lot.

The money you grant us goes in the largest part to travels to and from the recording studio in Brussels (27%) then to the actual pressing of CD’s (22%). A fee for a professional mixer makes 18% of the budget. The smaller costs are accommodation (13%), artwork (11%) and post stamps (9%).
wir können nachfolgend nur selbst auch noch einmal um Eure unterstützung bitten und führen musikalische beispiele an. hier geht es zum crowdfunding, klick!