seiten

Dienstag, September 30, 2014

neue töne (1438): ronnie fauss


angesichts so manchen blogeintrags sieht man, wie flott die zeit vergeht. vor fünf jahren war es, dass ich folgenden text über ronnie fauss verfasste.
"bei ronnie war es wohl erstmals so, dass ich mich mit einem künstler unterhielt, bevor ich seine musik hörte. ansonsten gefällt mir ein lied, eine scheibe und ich melde mich bei der betreffenden band oder dem betreffenden künstler. ronnie fauss' cover der "new songs for the old frontier volume 1" benannten aktuellen scheibe erweckte hoffnungen und assoziationen, die es mir wert waren, den burschen dahinter zu kontaktieren und kennenzulernen. war alles wenig umständlich und ronnie ließ mir die einzelnen songs seines werks - irgendwie altertümlich - jeweils per email zukommen. sechs an der zahl. auf dem cover befindet er sich übrigens links. der typ daneben ist sein dad. wer auf myspace linsen mag, sieht dort noch einige schöne aufnahmen aus dem leben des kleinen und des immer größer werdenden ronnie. die gitarre sanft angeschlagen, eine zweite durchkreuzt slide und youngesk die gutmütige stimmung, ronnie setzt zu singen an. heimelig, geradezu. ein kompliment. denn er kann auch anders, so wird in "the night before the war", ein gefühlig ding dennoch, kräftig in die saiten gegriffen und in die mundharmonica geblasen. country ein bisserl, ja, aber eher americana, in tradition gegossen und offen für den blick auf die moderne. "new songs for the old frontier volume 1" ist das dritte album des singer/songwriters aus dallas. vorgänger waren "you will never know what hit you" (2004) und "texicana" (2002), die leider nur via download zu beziehen sind. die dritte veröffentlichung wurde im frühjahr und sommer des letzten jahres aufgenommen, produziert hat der drama/slabberbone frontmann brent best, herausgebracht hat das gute stück letztlich ftg records. ronnie fauss wurde unterstützt von joe butcher von den king bucks an der pedal steel, von chad stockslager, ebenfalls bei den king bucks aktiv, am piano, jess barr (drams und slobberbone) am banjo, bill spellman (von den slider pines) an den drums, gary rivers (von preston grey) am bass und schließlich darren dement an der mandoline. fürwahr eine ordentliche riege mit feinstem instrumentarium, um die harmonieseligen songs fauss' zu einem fest werden zu lassen. und das ist über die maßen gelungen. hier ein kleiner drall, hier ein wenig das tempo reduziert, dort die instrumente dicht versammelt, um die wonne zu verdichten, das ist voller charme und teilweise so enthusiastisch, dass man unwillkürlich an die repeattaste stösst. schließlich hat der fast gleichaltrige ronnie auch noch eine dicke portion humor zu bieten, eine rundum gelungene sache. kauft Euch für ein paar kröten diese wunderbare 6track ep, auf der website gibts einen dieser leckeren gelben button. los! and thanks, ronnie!"

von alben kann aus heutiger sicht eigentlich nicht die rede sein. mittlerweile hat man die veröffentlichungen des texanes zwanghaft als ep eingestuft. im oktober 2012 hatte fauss mit "i am the man you know i'm now"  auf new west records seine eigentliche erste großtat herausgebracht. "built to break" wiederum wird sein aktuelles album sein, das für den 04. november terminiert ist.  normaltown records, ein ableger von new west, zeichnet verantwortlich und mit "song for zula" gibt es einen ersten höreindruck, zu dem ich Euch herzlich einlade.

Montag, September 29, 2014

glotzt nicht so romantisch (590): belle & sebastian


am 16.01. des kommenden jahres wird ein neues album von belle & sebastian erscheinen. matador wird für den release (mit-) verantwortlich zeichnen und "girls in peacetime want do dance" veröffentlichen. es handelt sich dabei um den bereits neunten release der schottischen truppe. hintergrundinfos: produzent und mixmeister war ben h. allen der dritte, der schon für gnarls barkley, animal collective oder raury arbeitete, das mastering fand in den abbey roads studios statt. das nachfolgende video läuft als making of und hinterlässt zugleich einen kleinen eindruck eines tracks aus dem neuen album.

eingestreut (709): konzerte münchen oktober


die livepräsenz von bands bzw. künstlern hat an bedeutung gewonnen. dem wollen wir gern rechnung tragen, indem wir immer mal wieder etwas deutlicher hinweise auf entsprechende veranstaltungen geben. das können tourdaten einzelner künstler sein, aber auch wie heute übersichten nur für eine stadt. dass uns münchen dabei am herzen liegt, dürfte auf der hand liegen. gleichsam bemühen wir uns nicht um einen kompletten überblick, sondern picken uns die perlen heraus. wenn Ihr etwas ergänzt haben wollt, gebt bescheid oder nutzt die kommentarfunktion. (und bitte, verlasst Euch nicht auf die angaben hier, sondern lasst sie Euch vom veranstalter vorab bestätigen, danke!)

01.10. paula and karol, milla
01.10. peter pan speedrock u.a., kranhalle 
01.10. axel zwingenberger, lustspielhaus
01.10. butcher, dejoode, blume, mug im einstein
01.10. umami, rote sonne
02.10. blckcstls u.a., milla
02.10. taffy u.a., glockenbachwerkstatt
02.10. the moonband / die heiterkeit uvm., hansa 39
03.10. oansno, import export 
03.10. wolfram, kong
03.10. mfc chicken u.a., atomic cafe
04.10. hildegard von binge drinking u.a., milla
04.10. sun worship u.a., kafe kult
04.10. elektro hafiz and süperfly orkestra, import export
04.10. d'aqui, glockenbachwerkstatt
05.10. screming headless torsos, milla
05.10. bad vision / frana, kafe kult
05.10. first aid kit, muffathalle
05.10. the hidden cameras, atomic cafe
05.10. jay brannan, strom
06.10. il tempo gigante, marionettentheater kleines spiel
07.10. angel olsen u.a., kranhalle
08.10. amplifier, strom
08.10. dz deathrays, atomic cafe (soundbsp.)
08.10. abstürzende brieftauben u.a. hansa 39
09.10. uma / gef, milla
09.10. gruff rhys, ampere (soundbsp.)
09.10. antun opic, import export
09.10. traams, kranhalle
09.10. arnold und skroso u.a., glockenbachwerkstatt
09.10. dillon, strom 
10.10. jens friebe u.a., milla
10.10. peter ehwald's double trouble, unterfahrt
10.10. cuthead, kong
10.10. die vögel, rote sonne
10.10. agnes obel, philharmonie
10.10. the 1975, theaterfabrik
11.10. me, valentin and you u.a., milla
11.10. control bacano, import export
12.10. barcarole, dschungelpalast
12.10. the fray, tonhalle
12.10. grainne duffy, unterfahrt 
12.10. roddy frame, ampere
13.10. elvis costello, circus krone
13.10. the kilkennys, ampere
13.10. gemma ray, milla
14.10. pontiak, milla
14.10. dirty loops, strom
15.10. wilhelm tell me, strom
15.10. honig, ampere
15.10. joanne shaw taylor / cat stash, kranhalle
15.10. bonaparte, tonhalle
16.10. total heels / night shirts, kafe kult
16.10. die sterne, strom
16.10. lee fields and the expressions, ampere
16.10. james vincent mcmorrow, theaterfabrik
16.10. death from above 1979, hansa 39
16.10. the flying eyes, backstage club
17.10. a forest u.a., milla (soundbsp.)
17.10. allah-las u.a., atomic cafe
17.10. kolektif istanbul, unterfahrt
17.10. phil vetter, strom
17.10. blues pills u.a., hansa 39
18.10. elektrik kezy mezy u.a., milla
18.10. julia bassler, import export
18.10. accept, tonhalle
18.10. cabaret bizarre, strom
18.10. kadavar uvm., hansa 39
19.10. caribou, muffathalle
20.10. birdpen, milla
20.10. sebadoh u.a., atomic cafe
20.10. the/das, ampere
20.10. trouble orchestra, hansa 39
20.10. barb wire dolls u.a., orangehouse
21.10. off!, strom
21.10. kraftklub, atomic cafe
21.10. carl verheyen u.a., orangehouse
22.10. yalta club, milla
22.10. la luz, unter deck
22.10. esben and the witch, muffatcafe
22.10. the new flesh u.a., sunny red
23.10. pourelise, milla
23.10. olöf arnalds, muffatcafe
23.10. owls by nature, sunny red
23.10. ebo taylor, ampere
24.10. the terence blanchard e-collective, unterfahrt
24.10. kill it kid, atomic cafe
24.10. death hawks, muffatcafe
25.10. dexters, atomic cafe
25.10. the moonband, lustspielhaus
25.10. wissel, lytton, nies, mug im einstein
25.10. the savants u.a., sunny red
26.10. kreisky, milla
26.10. the do, ampere
26.10. passenger, zenith (ausverkauft)
26.10. patent pending, kranhalle
27.10. sorry gilberto, heppel & ettlich
27.10. boy omega, das provisorium
27.10. zwirbeldirn, milla
28.10. jazzango, unterfahrt
29.10. rusconi, milla
29.10. the aggrolites, hansa 39
29.10. die goldenen zitronen, rote sonne
30.10. anna leman band, milla
30.10. oktober folk club, atomic cafe
30.10. the majority says, ampere
31.10. kishi bashi, strom
31.10. the asteroids galaxy tour u.a., atomic cafe
31.10. amsterdam klezmer band, ampere
31.10. django lassi / monaco freshprinz, milla

Sonntag, September 28, 2014

neue töne (1437): nick storring


photo by nicole cultraro

der releasetermin für "gardens" (scissor tail edition) ist auf den 11. november festgelegt. die aufnahmen selber stammen aus den jahren 2011 bis 2013. dabei spielte nick storring alle instrumente selbst ein. die erwähnung macht nur sinn, wenn man sieht, um wie viele es sich handelt, in unbedeutender reihenfolge: violin, cello, electric mandola, electric bass, guitalele, strumstick, banjo, harpsicle, autoharp, esraj, kemence, rebab, ananda lahari, hohner pianet-t, yamaha cp60m stage piano, glockenspiel, steel pan, thumb pianos, toy pianos, roto-toms, snare drum, djembe, khol, bells, thunder tubes, rainstick, woodblocks, cymbals, other found/ homemade percussion, jaw harps, melodicas, harmonicas (diatonic and chromatic), tuning reeds, harmonium, khêne, mey, hulosi, xaphoon, concert flute, bansuris, sulings, recorders (alto, soprano, sopranino), various other flutes, mijwiz, been, pan pipes, kazoo, found wind instruments, voice. ok?

die bezeichnung multiinstrumentalist klänge fast etwas verfänglich. unter eigenem namen hat nick storring bereits zwei soloalben herausgebracht, 2005 und 2011, daneben spielte er in diversen bands (u.a. picastro, i have eaten the city), unterstützte in kollaborativer form und leistete zig samplerbeiträge. in berührung kam er dabei mit so illustren musikern wie sandro perri, nadja, rhys chatham oder aidan baker. veröffentlichung fand der kanadier so auf labels wie beta-lactam ring, dine alone, alien 8 recordings, constellation, monotreme, polyvinyl und anderen mehr.
für 2014 sind zwei weitere kassettenveröffentlichungen geplant: "endless conjecture" auf orange milk und "exaptations" auf notice recordings.

der aktuelle release versteht sich als eine art hommage an den arrangeur, produzenten und komponisten charles stepney und ist in seiner größe und schwere an entschlüsselung einzigartig. jeder track offenbart eine ganz eigene welt, und sei es nur weil er mit gänzlich neuartigen tonverwebungen spielt. die konzepte scheinen alles andere als neu, sehr klassisch und doch erweist sich die musik modern in ihrer verweigerung von klangexperimenten und perfektionistischer täuschung. das multitracking geht den einsamen, schwierigen weg und produziert schönheit. keine, die sich auf den ersten blick erschließt.

Samstag, September 27, 2014

eingestreut (708): the paperhead


die orgel den siebzigern entlehnt, den harmoniegesang den sixties abgerungen, dazu etwas beatmusikalisches, etwas psychedelia, feine melodie, leckere bridge, hammerrefrain. fertig. der dreier the paperhead, bestehend aus ryan jennings (guitar/vocals), peter stringer (hye bass/vocals) und walker mimms (drums) stammt aus nashville und wird in kürze sein zweites album veröffentlichen. "africa avenue" wird am 11. november auf trouble in mind erscheinen. eine tour, u.a. auch in europa, soll zudem für das kommende jahr zu erwarten sein.
mit der betitelung des album ehrt man die straße, in der die burschen vor jahren ihre jugend verbrachten. aufgenommen wurde in eigenregie in der garage des bassisten. genreinteressen bestanden in richtung avantpop, cosmic country, acidfolk oder krautrock. ein mix, der nur als gelungen bezeichnet werden kann.

Freitag, September 26, 2014

eingestreut (707): foxes in fiction


warren hildebrand wohnt in new york, stammt aus toronto und hat am 23. september sieben tracks unter dem titel "ontario gothic" auf orchid tapes herausgebracht. die aufnahmen stammen aus einem zeitraum von vier jahren, nämlich den vergangenen vier, herkunftsorte sind neben dem derzeitigen wohnort und der heimatstadt noch london und portland. alle songs schrieb hildebrand selbst, mixte sie und zeichnete fast für den gesamten aufnahmeprozess verantwortlich. lediglich das mastering übernahm andrew sardinha. unterstützung erhielt der musiker, der unter dem moniker foxes in fiction agiert, u.a. von owen pallett, der die violine auf einigen tracks beisteuerte, daneben von ansel cohen (cello), beau sorensen (piano), rachel levy, caroline white und sam ray. die letzten drei sorgten für backgroundgesang. 

wenn hildebrand, der im übrigen einer der begründer des benannten new yorker labels orchid tapes ist, über seine aufnahmen spricht, erwähnt er gern seine sammlung an tape machines und gebrauchter elektronika. musik unter dem jetzigen vorzeichen macht er seit er fünfzehn jahre alt ist, viel früher hat er aber bereits mit dem tonalen erleben begonnen. fieldrecordings und deren digitale manipulation standen zunächst auf dem programm. mit dem tod seines sechzehnjährigen bruder begann eine neuausrichtung. hin zu mehr pop, experimenten mit loops und ambienten strukturen in der hoffnung, den hörern ein besonderes erlebnis verschaffen zu können, ja geradezu etwas heilsames produzieren zu können. angelehnt an seine persönlichen leiden. auf moodgadget records und auf seinem eigenen label sind einige releases zu finden, das aktuelle auch in einer vinylversion.

"ontario gothic" offeriert sich alles andere als geschliffen, dabei ist es doch kindgesichtig und schmiegt sich samten in die gehörmuskulatur. es ist gelinde gesagt ein harmoniebrocken. doch er stösst nie auf. es ist, als läge er unter der wasseroberfläche und strahlt von dort die wärme in das den schwimmer umgebende nass. aufgehoben wie im mutterleib.

Donnerstag, September 25, 2014

ein (p)fund mp3 (481), teil 2

die zusammenarbeit ergoss sich in das album "the last transmission", welches in doppelter ausführung am 10. oktober auf now again erscheint, denn die bonusscheibe führt die instrumentalversionen mit sich: melvin van peebles and the heliocentrics:


das duo aus kopenhagen nehmen wir gern in diese runde auf, "sound of machine" heißt die leadsingle des neuen albums, "the dawn" heißt dieses und wird über fuzz club records am 03. november veröffentlicht, bitte reinhören bei: the wands:


weiter geht es mit einem number4door release, der am 12. september erschien, die ep "hands over ears" wird von der in paisley beheimateten songwriterin nebst band verantwortet: marie collins:


der bursche kommt aus kroatien und möchte sein musikalisches projekt gern in öffentlichkeit befördert sehen, da unterstützen wir doch gern, gitarre, synthies und laptop kamen zum einsatz, eine erste veröffentlichung soll es anfang 2015 geben: someday i will miss you:


so, einen hauen wir noch raus, auf wilhelm show me erschien ende august eine split kassette, die wir Euch sehr ans herz legen, hier ein debüt quasi, dort die etwas erfahreneren, allesamt mädels, geht das?, geht: schapka / just friends and lovers:


jon hopkins
01.10.2014 Berlin, Admiralspalast

sebadoh
18.10.2014 Hamburg, Rock Café
19.10.2014 Dresden, Beatpol
20.10.2014 München, Atomic Café
21.10.2014 A-Wien, Arena

ein (p)fund mp3 (481)

ende oktober wird es endlich den zweitling der portlander auch hierzulande (offiziell) geben, "from shores of sleep" erscheint auf glitterhouse records, das zur verbreitung gloriose worte des herrn konstantin gropper vorzuweisen hat: museé mécanique:


über das jugendliche duo hatten wir seinerzeit mehr als wohlwollend berichtet, nun schickt es sich an eine neue ep namens "three" ins rennen zu schicken, fünf tracks enthaltend, die ende september digital veröffentlicht werden: mini dresses:


 da freuen nicht nur wir uns bannig drauf, anfang oktober erscheint "cosmic logic" auf weird world, daraus enthoben bereist "everyone and us" bereits geraume zeit den musikkosmos: peaking lights:


nicht weniger in aller mund ist das kommende werk von nika roza danilova, das mit "taiga" überschrieben ist und am 06. oktober via mute verbreitung findet, wir hauen auch mal "go (blank sea)" unters volk: zola jesus:


die band stammt aus denton, beschränkt sich auf das behelf indierock und bietet doch eine liebe zum powerpop ebenso auf wie die unheimliche beschreibung, irgendwo zwischen danielson minus the crusades und of montreal gelandet zu sein, "an elephant" erscheint mitte november: fishboy:


angel olsen
04/10/14 Zuerich (CH), Exil
06/10/14 Vienna (AT), WUK
07/10/14 Muenchen (DE), Feierwerk
08/10/14 Berlin (DE), Bi Nuu
09/10/14 Frankfurt (DE), Brotfabrik

Mittwoch, September 24, 2014

eingestreut (706): the wave pictures (tour)


bereits im vergangenen jahr durften wir das außerordentliche trio the wave pictures auf ihrer tour präsentieren. als die neuerliche anfrage für die diesjährige konzertreise kam, entschieden wir uns kurzentschlossen (natürlich) wieder dafür.

zwei auftritten durften wir 2013 beiwohnen und waren wie eh zum staunen über diese kleinen musikalischen großtaten der band um david tattersall gezwungen. so schrieben wir:
"verbindlich musizieren. das ist wohl das entscheidende merkmal: verbindlichkeit. nimmer müde, dem gegenüber das zuteil werden zu lassen, was er erwarten konnte."
oder: "den dreien steht unumwunden david tattersall vor, der neben dem gesang eine ungemein agile e-gitarre mitbringt. auf ihr ist er zu allem in der lage, was uns an unmöglichkeiten einfällt. stakkati, träumerische mutmaßungen, ausuferndes gegniedel, das sich nie in langeweile zerfasert, rhythmisches anklopfen, das immer auch ein wenig mehr will, traumhafte harmonien, legendäre melodien. es schien, als würde die rauchgeschwängerte luft anfangen zu glitzern, wenn david aus der hohlen hand anfing zu brillieren. wie leicht und gefügig seine finger über die saiten flitzten, und wie wenig sich die musikalische verwegenheit in seinem antlitz widerspiegelte. im gegenteil blieb er verhalten und in sich ruhend. sein ungeöltes organ besang ein ums andere mal das trauliche leben eines fleißig tourenden und vor allem eines umsichtig beobachtenden. dessen geschichten nicht munterer sein können als der rest der band ist."
so wurden denn auch die kollegen ins visier genommen: "introvertierter, aber nicht wenig auftrumpfend: der bassist francie rozyczki. seinen bemühungen ist es zu verdanken, dass jederzeit der groove stimmte. konnten die kollegen noch so ausbrechen, franic sorgte für stabilität und eine sichere beheimatung im soundgebilde. jederzeit herr der lange rang er sich dennoch ebenfalls immer mal wieder ein i-tüpfelchen ab, eine klangliche besonderheit, so riss er die saiten im bündel an sich und traktierte sie mit seinem plektrum oder aber schmiegte sich ganz gegenteilig in den melodienbogen und trug mit sanfter harmonie selbst zum mitsingen bei. überhaupt: mitsingen! rosenheim sang an diesem abend, und wenn es nur die gassenhauer waren, oder aber auch die lou reed cover, die an diesem eigentlich traurigen anlass intoniert wurden, erhielten vielfaches stimmvolumen." und: "unberechenbar dagegen: johnny helm, der, wie er sich selbst nennt, "sitzriese" an den drums. wenn er den bühnenrand betritt, und dies durften wir an diesem abend zweimal geniessen, und etwa "the rev gary davis" intonierte, hellte selbst der dunkle laden auf. mit weit aufgerissenem mund, den körper in schlenkerbewegungen verhangen, mal nah am mikro stehend, mal frei in den saal brüllend, war es ein überraschender wie einnehmender auftritt. nur getoppt von tattersall, wenn er einem solo auf seiner roten gitarre einbeinig hüpfend über die bühne folgte."

nachzulesen hier, und in dieser oder ähnlicher form sicher im november und dezember live zu erleben, daten, siehe unten. mit am start werden einige daniel johnston cover sein, die sie sich von dessen 91er album "artitic vice" (nach erfolgreicher zusammenarbeit) gern angeeignet haben. also, seid dabei, verkündet und preiset an!

26/11/14 Köln (DE) Gebäude 9
27/11/14 Münster (DE) Der Stur
28/11/14 Lauenau (DE) Kesselhaus
29/11/14 Lübeck (DE), Blauer Engel
30/11/14 Berlin (DE) Antje Øklesund
01/12/14 Berlin (DE) Antje Øklesund
02/12/14 Dresden (DE) Beatpol
03/12/14 Vienna (AT) Chelsea
04/12/14 Graz (AT) Orpheum
05/12/14 Rosenheim (DE) Vetternwirtschaft
06/12/14 Rorschach (CH) Treppenhaus
08/12/14 Bern (CH) Café Kairo
09/12/14 Muenchen (DE) Strøm
10/12/14 Zuerich (CH) Helsinki
11/12/14 Luxembourg (LUX) Rocas
12/12/14 Brussels (BE) Atelier 210

Dienstag, September 23, 2014

neue töne (1436): lindsay clark


es ist mehr als zwei jahre her, da berichteten wir hoffnungsschwanger von einem neuen album der lindsay clark. sie startete damals eine crowdfunding kampagne, um das dritte solowerk ihrer karriere zu finanzieren, endlich weg vom homerecording, hin zu erwachsenen aufnahmen. dass sich die ganze chose so hinzog, lag wohl u.a. auch daran, dass sich die finanzierung nicht auf beschriebenem wege ergab. da musste wohl nachgeholfen werden.
ein jahr zuvor gingen wir deutlich ausführlicher auf lindsay clark ein und holten zum zweiten album aus:
"home of the brave" ist der nachfolger zu "thistle the maker" aus 2009 und überzeugt mit einer nachvollziehbaren konzentration auf die stimme lindsay clarkes. sie ist tragend und bindend, schafft fundamente für den bewegungsfreudigen musischen reigen und holt flöte, violine, mandoline usw. mit ins boot. die bänder flattern im wind. die junge amerikanerin trotz sich nichts ab, ihre stimme befindet sich im lauf, wenngleich es hürden zu überwinden und um ecken zu schielen gilt. ihre lieder sind keine drängler, weder bieten sie sich dem publikum dar, noch machen sie es dem sänger leicht. immer wieder kippt lindsays gesang, als würde sie auf eine einfriedung vertrauen, die gestern dort noch gewesen sei. mal gurrt sie, mal wispert sie nur sacht, dann wieder erinnert sie an alela diane und deren standfestigkeit.
lindsay clarke stammt aus nevada city, ihr vater war ein forest ranger, die mutter lehrte sprachen. lindsay verbrachte später einige zeit in santa cruz und lebte dann in new england, wo sie musik studierte. mittlerweile ist sie nach portland gezogen, näher zu ihrer familie, zu den vertrauten bergen. sie erlernte früh das klassische spiel auf piano und violine, tendierte später aber immer mehr zu gitarre, banjo und gesang. mittels liederschreiben, so lindsay, gelänge es ihr immer wieder die komplizierten fäden des lebens auseinander zu dröseln, probleme klarer zu erkennen und lösungen zu finden. es sei der einfachste weg, um frieden und versöhnung zu ermöglichen. in ihrer musik lassen sich verschiedenste einflüsse finden, vom jazz und country über folk und blues und den ganz besonderen appalachian sound. und der überwiegt schließlich und umfasst die klassische singer/songwriter schule mit dem geschichten erzählenden folk. von der verbundenheit mit der natur, von heimatlicher treue, von verwandtschaft und familie, die sich dort behütet sieht, wo man beieinander ist, all das weiß lindsay. "home of the brave" hält einige wirkliche schmuckstücke für Euch bereit. bei mir ganz vorn ist "prayers upon the mountain", das sich so verschwiegen mutig nähert, mit einem feinsinnigen zwiegespräch von akustischer und gesang beginnt und eine leicht pastorale fortführung am piano erfährt: "new england brings me colors of the spring the sleeps inside my skin / and wakes up to the sun and lilacs, roses, bluebells, hawthornes and the chirping sound / of rising dawn."... oder "river of relief", das eine der schönsten melodien bereit hält. nachzuhören auf bandcamp oder per albumerwerb direkt bei lindsay. "
das neue album heißt "begin" und erschien am 21. september. neun tracks umfasst es, auf denen u.a. auch mirabai peart, ryan spellman, willem joersz und sean ogivile zu hören sind. letzterer zeichnete zudem für die aufnahmen verantwortlich, den mix übernahm adam selzer, das mastering bruce winter. dass es sich lohnt, sich näher mit diesem album zu befassen, sollte der beispieltrack beweis antreten. die luftig atmenden arrangements werden auch hier von lindsays samten weicher stimme bestimmt, die sich zugleich kraftvoll zeigen kann. es ist der glanz der ausgewogenheit, der hier seine lange schatten wirft. in seiner angenehmen kühle lässt es sich hervorragend ruhen. probiert es aus.

Montag, September 22, 2014

neue töne (1435): kristina jung


suchte man ein weibliches alasdair roberts pendant, man hätte es leicht in kristina jung gefunden. als referenzen ließen sich zudem einige aktuelle und auch weniger aktuelle folkgrazien hinzuziehen. das ist aber alles andere als despektierlich gemeint, im gegenteil. ihr sparsames gitarrengewerk, fein angetupft und mit bedacht gepickt, paart sich mit einem gesang, der von glockenhellen tönen bestimmt ist, die gebündelt weisen, lieder im klassischen sinne ergeben. welche zuweilen so pastoral klingen, dass man sich bemüßigt fühlt, gar selbst auf die knie zu sinken, um..., ja, um was, um wem zu danken? "king with no throne" ist ein brillanter einstieg in ein außergewöhnliches release.

die junge deutsche veröffentlichte dieser tage ihre fünf lieder umfassende songsammlung auf woodland recordings und hat sich damit einen platz im außergewöhnlichen künstlerreigen dieses vitalen labels gesichert. es sind die ersten verlautbarungen, derer man in dieser form von öffentlichkeit gewahr werden darf, und man kann sich glücklich schätzen, ihrer habhaft zu werden. joni mitchel hört man, ein wenig joan baez in "rostock / show me where you hide" und glaubt alsbald june carter im background jubilieren zu hören. vermutlich doppelt sich kristina jung selbst. denn ansonsten findet sich an ihrer seite nur männliches begleitpersonal: eryk pawlik (guitar) und markus heinzel (contrabass). kristina jung (vocals, guitar, piano, glockenspiel, wind chime) greift den dargereichten melodiefaden auf und ringt ihn sich um den kleinen finger, abzurollen bedarf es einiger minuten, in erzählung getaucht verstreicht die zeit, die bridge elegant, der refrain zum verlieben schön. ein folkloristisches kleinod, so minimalistisch wie ausgewogen, so stolz wie innig.

aus der tiefe gluckst die stimme zuweilen, in lichte höhen kann sie sich verschwenden und sucht die ecken, sucht die kanten, sich zu reiben, der klarheit eine schwäche abzuringen. taumelnd, manchmal, nie gerissen genug, um sich fremd zu offenbaren. nackt fast schon, so offen. in "i'm a bird now" tirilliert sie geradezu, "wish you were a hunter" kommt aus der tiefe, die gedeckte stimmlage koloriert bisheriges in neuen farben, "it's the wind" geriert sich als bluesnote und bereitet den abschied vor.

die biografie der jungen künstlerin aus rostock ist noch kurz, sollte aber in bälde mindestens um einige positive reviews mehr ergänzt sein. der release kommt in einer schicken verpackung mit allerlei und kann über die bandcamp seite von kristina jung bestellt werden.

Oct 04 M.a.u. Club Zabrik E.v. Rostock, Germany
Oct 13 Artquarium Rostock, Germany
Oct 14 Marias Ballroom Hamburg, Germany
Oct 21 Bukafski Mainz, Germany
Dec 12 Prinz Willy Kiel, Germany

Sonntag, September 21, 2014

neue töne (1434): carl creighton


am 17. februar des letzten jahres schrieb ich: "die verehrung, die ich für die band howth habe, ist echt und unerschütterlich. zu sehr berühren mich ihre songs um wahrhaftigkeit, ernsthaftigkeit und unbestrittenes gefühl. mit carl creighton treffen wir dieser tage auch auf den solokünstler und nicht nur das howth mitglied. neben seiner bandkarriere hat carl auch unentwegt songs geschrieben, die eher für ihn als für andere bestimmt waren. er sagt dazu, sie seien eine möglichkeit gewesen mit dieser welt umzugehen, die so absurd sei, dass es einfach nur absurd ist. die lieder sind sehr persönlich und widerspiegeln das, was carl zu jener zeit glaubte und empfand. teilen konnte er das nicht. bis er schließlich blake luley traf. mit ihm gründete er howth. mehr noch aber ist blake ein vertrauter für carl, dem er sich gegenüber offenbaren konnte. seit fünf jahren tauschen sie nun lieder aus. am letzten thanksgiving vollendete creighton einen neuen liederzyklus, der sich unter "telling truth as jokes" auf bandcamp wiederfinden lässt. es ist nach "minnesota" (2008) und "11 north" (2010) sein dritter solorelease. nehmt den noch jungen kerl in Eure gebete auf. er klingt zuweilen so zerbrechlich und anfällig. wobei ich ja glaube, dass er sich mittlerweile etwas gefangen hat. sieht man ältere fotos von ihm... zudem hat er einige wahrheiten parat, die auf den ersten blick so einfach klingen, auf den zweiten aber eine tiefe offenbaren, die man so nur selten findet."

als einstieg, um auf aktuelle geschehnisse hinzuweisen, sollte dies vorerst genügen. denn carl creighton hat nachgelegt, scheint in den letzten monaten nicht nur ordentlich im futter zu stehen, sondern auch seine gedanken flink in songs umwandeln zu können. ob diese nun "mommie's brownies" heißen oder "we tried machiavellian", wie auf seinem vorletzten release von anfang september "random useless shit" zu hören war. der erstgenannte track jedoch gehört mit "gratification immediate" zu einer zwei tracks umfassenden ganz frischen veröffentlichung, die man auf bandcamp bestaunen kann. beide songs weisen klare konzepte aus, die sich von der schlichtheit befreit haben, die carl oft auszeichnet. dumpfe beats, hookstakkati, bebildernde gitarren, den gesang ins soundbild versetzt, etwas glockenspiel zur aufhellung. insbesondere aber die zweite nummer hat es mir angetan. sie tönt geradezu gewaltig, illustriert mit variablem bassspiel und einem kecken schlagwerk. sehr erfrischend.

mehr als als nachtrag sollte man den hinweis auf "brookings" verstehen, ein sechzehn songs umfassendes epos, auf dem sich carl voller sentiment gibt, sich als gnadenlos guter songwriter zeigt und sich auch in sparsamsten arrangements zu hause fühlt. das umfassende werk steht seit märz zur verfügung.

zuletzt noch die infos, dass das howth album "turtles" in kürze erscheinen sollte, es ist das letzte werk, an dem die nun exmitglieder aviva stampfer und blake luley beteiligt waren.

Samstag, September 20, 2014

eingestreut (705): my favorite


es ist der fünfte release der 2014er ausgabe der wiaiwya "7777777" single club reihe, die sich bereits im dritten jahr befindet. aktuell werden picture disc singles rausgehauen, die man nicht verpassen sollte. die am 07. oktober erscheinende 7" ist mit zwei tracks bestückt, die von der new yorker band my favorite stammen. die präsentieren sich nach lange zeit mal wieder in der öffentlichkeit. 
"second empire" und "dance with a stranger" sind die ersten tonalen zeichen nach einer gefühlten ewigkeit dieser in den frühen neunzigern gegründeten band. 
geschehen auf long island mit dem anspruch schnell von sich reden zu machen. die kritiker mochten sie. die debütsingle hieß "the last new wave record" und erschien 1994. 2003 veröffentlichte man den bis dahin letzten tonträger mit der doppel lp "the happiest days of our lives". die band kann auf viele fans zurückblicken, auf konzerte im vorprogramm von belle and sebastian oder the magnetic fields oder auf das sich auf sie berufen neuerer bands wie the pains of being pure at heart oder the drums. 
my favorite ließen sich nicht auf stile festlegen, sondern sondierten das terrain vieler spielarten. von synthiepop bis hin zum punk war vieles möglich. nun ist die band zurückgekehrt und hinterlässt auf wiaiwya ein erstes markiges kennzeichen in form einer von jeff mellin illustrierten picture disc. das erste vergnügen darf man nun mit "dance with a stranger" haben, einem new wave- pop- extrakt.

eingestreut (704): jozef van wissem


mal fixing als neue botschaft hinterlassen, jozef van wissem wird demnächst mit einem neuen album um die ecke lugen. "it is time for you to return" scheint ein mehr als programmatischer titel für das neue werk des in new york lebenden lautespielers zu sein. das album erscheint auf crammed discs und ist für den 14. november terminiert. bereits vorher ist van wissem auch in deutschland auf tour, die daten haben wir weiter unten angepinnt. mit an bord dieses projekt wird erneut jim jarmisch sein, aber auch der chilenische filmemacher domingo garcia-huidobro und die wunderbare yasmine hamdan.

zur weiteren einstimmung verweisen wir auf unsere zeilen aus dem jahr 2011, als van wissem gerade "the joy that never ends" vorzulegen gewillt war: "das sechs tracks enthaltende werk spult wundersame melodien ab, die sich immer wieder in redundanten kolloraturen wiederfinden. so wird dem glauben an eine songähnliche struktur entschieden entgegen getreten, um den hörer auf eine in keiner weise intendierte reise mitzunehmen. alles scheint offen, jedweder weg begehbar. repetitive muster neben kargem saitenstossen." mehr hier: klick.

14.10.2014 Berlin / Grüner Salon
15.10.2014 Heilbronn / Complex 23
16.10.2014 Offenburg / Spitalkeller
17.10.2014 Leipzig / UT Connewitz

Freitag, September 19, 2014

eingestreut (703): tyrannosaurus dead


da freuen wir uns diebisch drauf. am 03. november wird endlich das debütalbum von tyrannosaurus dead erscheinen. mit "flying ant day" (oddbox records) ist es überschrieben und wird zehn nagelneue songs enthalten. "local bullies" ist der appetithappen, den wir Euch bei dieser gelegenheit vorstellen wollen.

im vergangenen jahr hatte ich Euch die band angetragen, als sie einen sechstracker vorstellen konnten, das ging so: "billy lowe (guitar & vocals), eleanor rudge (vocals), thomas northam (bass), martin edwards (guitar) und rupert willows (drums) sind tyrannosaurus dead aus dem vereinigten königreich. mit fuzzpop finde ich ihre vorgehensweise hervorragend beschrieben. der terminus impliziert das entzückte vorwärts, aber auch den charme der melodie. diese symbiose gelingt dem fünfer ausgezeichnet. noch aus dem knackigsten, verzerrten gitarrensolo lugt die schlenkernde harmonie hervor, und keine schöne weise ohne bratzige noiseunterlage. mit "pure//apart" hat die truppe einen sechs tracker im anschlag, der anfang mai via oddbox records veröffentlicht werden soll. zwei der songs kann man vorab testen und sie halten das, was ich Euch eingangs versprochen habe. kein song über drei minuten, keine gefangenen! seit oktober veröffentlich die band und legt ein ums andere schmuckstück vor. empfehlenswert ist neben dem neuling auch und vor allem die "lemonade ep" aus dem letzten jahr. doch Ihr könnt ruhig bis ins jahr 2011 graben und werdet noch fündig werden."
im juli wiesen wir dann auf die splitgeschichte mit joanna gruesome hin, klick. der rest ist musik und etwas warten.

Donnerstag, September 18, 2014

ein (p)fund mp3 (480), teil 2

eine meiner lieblingskapellen der jüngeren zeit bereitet sich exzessiv auf das neue album vor, "bazaar" wird anfang oktober (auf polyvinyl) erscheinen und kann merkmalsmäßig für sich verbuchen, dass sich jacob portrait (unknown mortal orchestra) als produzent daran versuchte: wampire:


seit vier jahren das erste neue tonale lebenszeichen der schwedischen popband, das herzlich von uns begrüßt wird, "death to fascism" benannt, mit labrador koalierend und nicht zu unrecht bei manchem bereits auf dauerrotation: the radio dept.:


auf das album hatten wir bereits aufmerksam gemacht, nun gibt es mit "the ride" die zweite single daraus, noch einmal die koordinaten: "triumvirate" erscheint im oktober auf la société expéditionnaire / the manimal group:
lewis & clarke - the ride

die veröffentlichung findet am 13. oktober via club.the.mammoth statt, die nummer "ice cream dream machine" ist die zweite single des liverpooler outfits: etches:


ganz früh im jahr hatte ich Euch auf diesen talitres release bereits hingewiesen, mit "rich man" gibt es neben "the letting go", was wir Euch anfang des jahres antrugen, einen zweiten ausschnitt aus "save no one" zu hören: the callstore:


eine ziemlich einnehmende compilation oder werkschau oder wie auch immer erscheint mitte november auf domino, unter dem titel "different every time" wurden dreißig tracks subsumiert, die eine glaubhafte karriere bebildern: robert wyatt:

ein (p)fund mp3 (480)

mit "sommeria" dürfen wir Euch diesen amerikanischen dreier vorstellen, der seine debüt ep im anschlag hat, sie erscheint am 07. oktober und ist vornehmlich das werk der zwillingsbrüder weinbach: little person:


sie stammen aus melbourne und legen mit "ease away" ihre zweite single aus dem bald erscheinenden debüt vor, der elektronikpop wird vom ambitionierten label deaf ambitions an den mann gebracht: leisure suite:


mit einem schönen bandnamen geht es bekanntlich los, dieser vierer aus san fran veröffentlicht sein debütalbum am 21. oktober, "big world" wird es heißen und verspricht uns mit "sad planet" etwas: happy diving:


zwei songs mit sechzehn minuten unter gerade mal vier tracks ingesamt, das albumkonzept des newcastlers hat es in sich, einen ersten musikalischen verweis in epischer länge gibt es obendrein, erscheinungstermin für "nothing important" ist der 31. oktober: richard dawson:


sein neues album "on sunset" wird am 13. oktober auf tin angel records erscheinen, unterstützung erhielt der musiker aus vancouver unter anderem von kathryn calder und karl blau, einen ausschnitt gibt es ebenfalls: nicholas krgovich:


diese nachricht wäre eigentlich singulärer natur zu behandeln, soll zunächst aber erst einmal hier kolportiert werden, das neue album "a swirling fire burning through the rye" wird im november auf empty cellar records erscheinen: cool ghouls:


louis barabbas and the bedlam six
20.09.2014 DE - Freiburg - Räng Teng Teng
21.09.2014 NL - Amsterdam - ADM
24.09.2014 DE - Nürnberg - MUZclub
25.09.2014 CH - Basel - Parterre
26.09.2014 AT - Innsbruck - Weekender
27.09.2014 AT - Kufstein - Kulturfabrik
01.10.2014 DE - Berlin - Badehaus Szimpla Musiksalon
02.10.2014 DE - Hannover - Feinkostlampe
03.10.2014 DE - Saarbrücken - Sparte 4

Mittwoch, September 17, 2014

glotzt nicht so romantisch (589): split screens


Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, dass ich noch im urlaubsmodus stecke. die alltäglichen dinge, die es zu bewerkstelligen gilt, gehen nur unrecht von der hand. ein stück alltag ist natürlich auch die blogarbeit. da ist viel fleiß gefragt, zum beispiel um die mails zu checken, recherche in gang zu bringen, fragen zu beantworten, die eingegangenen bemusterungen zu begutachten usw. ganz in ruhe wird sondiert und ausgewählt, was für die nächsten tage ins programm gehievt werden soll.

split screens stammen aus dem staat new york und bestehen aus jesse cafiero (vocals, guitars and lap steel), phil pristia (guitar & vocals), debbie neigher (keyboards & vocals), andrew paul nelson (bass) und kyle kelly yahner (drums). ihr debütalbum heißt "before the storm" und erschien vor einigen tagen auf name drop swamp records. mit ihrer daraus entnommenen single "stand alone" machten sie bereits einige furore, auch oder vielleicht wegen des dazugehörigen videos, ein "collage stop-motion music video", wie es die band bezeichnete.



Dienstag, September 16, 2014

eingestreut (702): throwing muses


im letzten jahr erschien ein neues album namens "purgatory/paradise", beigelegt ein buch mit artwork, lyrics, essays. die allgemeine reflexion war sehr positiv. happy happy birthday to me hat sich jetzt entschlossen, das album neuerlich aufzulegen, diesmal in einer vinyl- bzw. kassettenedition. kristin hersh dominiert(e) die geschicke von throwing muses. aktuell wird sie unterstützt von dave narcizo und dem bassisten bernie georges. gemeinsam startete man 2010 in die arbeiten zum album, wiederveröffentlicht wird es nun exakt ein jahr nach dem release am 28. oktober.

Montag, September 15, 2014

eingestreut (701): rocky votolato (tour)


tourtermine findet Ihr unten. im november findet sich rocky votolato in einigen heimstätten des tonalen handwerks in deutschen landen wieder, um seine neuen songs vorzustellen. ein frisches album wird er dann noch nicht dabei haben, das steht für 2015 an. denn votolato hat sich eine pause genommen. warum, wird er Euch vielleicht erzählen.

07.11. DE - Wiesbaden - Wallhalla
08.11. DE - Oberhausen - Druckluft
09.11. DE - Berlin - Roadrunner's Paradise
10.11. DE - Hannover - Bei Chez Heinz
11.11. DE - Hamburg - Rockcafé
12.11. DE - Bremen - Etage 3
13.11. DE - Dresden - Beatpol
14.11. DE - Münster - Skaters Palace
15.11. DE - Trier - Exhaus
16.11. DE - Karlsruhe - Alte Hackerei
17.11. DE - Düsseldorf - The Tube

Sonntag, September 14, 2014

neue töne (1433): the iditarod


sharron kraus erinnerte sich dieser tage an aufnahmen, die mehr als zehn jahre zurückliegen. denn gerade kam auf morc records eine vinyl- veröffentlichung zutage, die raritäten der band the iditarod aus den jahren 2000 bis 2003 versammelt. unter dem titel "foxfur and rarebits" firmiert diese produktion, zu der sharron kraus eher zufällig kam. sie hatte gegen 2001 gerade ihr erstes soloalbum veröffentlicht. "beautiful twisted" erschien auf camera obscura records und dessen labelchef brachte sie in verbindung mit the iditarod, welche sich gerade auf den weg zu einer größeren tour in den amerikanischen nordwesten bzw. kanada aufmachten. sharron durfte die band begleiten und spricht in der rückschau von einer lebensverändernden reise. auf dieser kam es auch immer wieder zu gemeinsamen aufnahmen. einige davon landeten auf dem album "yuletide", andere eben auf benanntem "foxfur and rarebits".

das veröffentlichende label fasst denn auch noch einmal zusammen, dass es sich bei dem sieben tracks umfassenden release um compilation tracks handelt, um unveröffentlichtes material, um songs, die so nie zueinander standen, um sie als gemeinsames album herauszubringen. das album aber in gänze gehört, die tracks haben eine länge zwischen drei und neun minuten, ist ein einträgliches vergnügen, das in keinster weise davon zu erzählen weiß, dass sich hier lieder aneinanderreihen, die so nicht in sich geschlossen wären. im gegenteil erlaubt es sich, von einer stringenten fabel zu erzählen. einem narrativen werk. schlüssige übergänge, in harmonie und arrangements. die folkloristischen weisen bebildern sich wie von selbst, im zarten drone, in der verschwisterung mit dem kargen spiel auf den diversen saiteninstrumenten. die zirkuläre klangluft scheint in jedem fall die selbe zu sein, ein gemeinsamer odem, der diesen aufnahmen zugrunde zu liegen scheint. der abwechslungsreichtum, der in diesen an aufregung armen songs steckt, offenbart sich in der regellosigkeit. hier gesang und tambourin, dort die rein instrumentelle ausstattung, immer auf der suche nach einer form.

the iditarod sind jeffrey alexander und carin wagner, die seit mitte der neunziger musik betreiben. in den frühen 2000er lösten sie sich auf, da boomte das genre free- oder weirdfolk gerade. carin gastierte hin und wieder bei stone breath, während jeffrey sehr viel mit black forest/black sea, mit manbeard und jackie-o-motherfucker tourte. das duo brachte zwei full lengths auf bluesanct heraus, eine kollektion unter dem namen "kleine" auf morc und diverse single, cdrs und compilationbeiträge.

das album ist im august in einer 150er auflage erschienen, wurde um linernotes von jeanette leech ergänzt, mit artwork von carin und ist auf hochqualitativem vinyl gepresst worden.

Samstag, September 13, 2014

eingestreut (700): itasca


einige dinge kann, andere sollte man im augen behalten. marmara records gehört zu letzteren. immer wieder haben die labelisten aus austin spannende releases am start. aktuell dürfen wir auf "unmoored by the wind" hinweisen, eine kassettenausgabe limitiert auf fünfzig stück, verantwortet von itasca. "nature's gift" ist daraus der bisherige einzige tonale verweis, aber er gibt doch in etwa die richtung vor. eine soulige bluesweise, ein weirdes folkcoral. wie wir es auch nennen mögen, es dominiert die stumpfe stimme von kayla cohen, die unter eben jenem moniker agiert, daneben eine sparsam eingesetzte akustische gitarre. die songwriterin stammt aus new york und hat bislang einige cdr- veröffentlichungen und kassetten auf den weg gebracht. die letzten fünf jahre sind so gut nachzuzeichnen. 2012 ging sie nach los angeles, wo sie auch vornehmlich in den eigenen vier wänden aufnimmt.
an einer stelle, an der das label auf die hingehauchten sentenzen und das vorsichtige und zugleich akzente setzende picking der künstlerin hinweist, fällt auch der name sibylle baier. wenn ich es nicht gelesen hätte, ich hätte den namen allemal aufs tableau geführt. eine meiner ersten assoziationen.
"unmoored by the wind", mit elf songs ausgestattet, erscheint am 14. oktober.

Freitag, September 12, 2014

eingestreut (699): mutter (tour)


"text und musik" heißt das aktuelle album von mutter. die scheibe erscheint am heutigen 12. september auf clouds hill. dass die berliner band damit auch auf tour geht, versteht sich von selbst. die daten findet Ihr unten. die derzeitige besetzung des fünfers liest sich folgendermaßen, neben dem kopf max müller, der seit anfang an, also seit 1986 dabei ist, findet sich als gründungsmitglied nur noch florian koerner von gustorf, der das schlagzeug bedient, dazu gesellen sich michael fröhlich (bass), olaf boqwist (gitarre) und juliane miess (keyboards).

es hat schon eine besonderheit, einen instrumentaltrack namens "qui?" an dritter stelle zu positionieren und den hörer mit einer fast schon ambienten atmosphäre zurückzulassen, nachdem man ihn mit "früher oder später" bzw. "wer hat schon lust so zu leben" bedrängte. fragen sind aufgeworfen, die bedrängender nicht sein könnten, wenngleich sie bar jeglicher aufregung formuliert wurden. plötzlich scheint alles existentielle abhold, beschwingt nimmt der zweite teil des mit "wer?" zu übersetzenden liedes fahrt auf. irritierend allemal. wer erwartungen hatte, wird zumindest dahingehend nicht enttäuscht, dass die wunderlichkeit konstanz aufweist.

hoffung sieht anders aus. aber das anziehende findet sich an anderer stelle. es grast in den lücken zwischen der holprigen klangfassade und der wortelust. hingehen.



22. Oktober - Leipzig, Werk 2, Halle D
23. Oktober - Dresden, Groove Station
24. Oktober - Hamburg, Prinzenbar
25. Oktober - Bielefeld, Bunker Ulmenwall
31. Oktober - Hannover, Café Glocksee
01. November - Köln, Luxor
02. November - Wiesbaden, Schlachthof
07. November - Schorndorf, Manufaktur
08. November - Karlsruhe, Hackerei
14. November - München, Milla Club
15. November - Wien (AT), Arena

Donnerstag, September 11, 2014

zu gehör getragen (179)

broeder dieleman - gloria (2014)
> ein wunderbares, folkloristisches kleinod ist einmal mehr dem niederländischen barden gelungen, der den stoizismus nicht vor das sentiment stellt, ein glück, 3,5/5

sleaford mods – divide and exit (2014) 
> das duo zieht sich ausdünstungen jeglicher couleur durch die nase, in abscheu zugleich ihr abstand dazu, provoganz aus notthingham, 3,5/5

la cerca - sunrise for everyone (2014)
> was dem vierer aus tucson um andrew gardener zum großen wurf fehlt, weiß ich nicht, aber ich spüre dem gern weiter runde um runde nach, 3,5-4/5

the great park - kitchen (2014)
> endlich auch auf vinyl zu haben: eine aktuelle songsammlung des englischen barden, der unter deutschen dächern zu seiner sprache findet, 3,5-4/5

glotzt nicht so romantisch (588): hello saferide


den ausruf "hello saferide" noch in erinnerung?  natürlich nicht, denn es handelte sich um einen code, den kids aus connecticut nutzten, um in notsituationen hilfe zu erlangen. bei uns eher bekannt wurde die schwedin annika norlin, die unter selbem pseudonym feinste popmusik ablieferte. "introducing: hello saferide" hieß vor knapp einem jahrzehnt ihr vielbeachtetes debüt. neben der arbeit daran beförderte sie eine karriere unter dem deckmantel säkert!, einem projekt, das sie in landessprache singen ließ. dennoch: nicht weniger erfolgreich.

2008 erschien dann das zweite hello saferide album "more modern short stories". 2010, um in schöner regelmäßig zu bleiben, folgte darauf das zweite säkert! werk. nun, ja, das dritte album stand eine weile in den startlöchern, aber die fünfköpfige gruppe unter leitung von frau norlin, so wäre wohl die korrekte vorstellung der band hello saferide, brachte am 03. september "the fox, the hunter and hello saferide" heraus. razzia records behielt dabei die übersicht und fast alle infos für sich. so geht der dritte release dieser wunderbaren band fast ein wenig unter und man ist gezwungen, schwedische newsträger zu rate zu ziehen. die wissen zu berichten, dass sich textschwere nach wie vor durch die songs zwängt, dabei aber die leichtigkeit der lieder selbst nicht zerstört. da kann selbst von schwerer krankheit, die die liebsten trifft, die rede sein, es ändert nichts am lustvollen feingefühl des pop. das mag man so oder so sehen, annika norlin hat ihren weg gefunden. "i was jesus" ist schon mal eine hervorragende single, wir sind wenig bange für das, was da noch kommen mag.
danke an p. aus b. für die erinnerung!

Mittwoch, September 10, 2014

eingestreut (698): the june brides


frischer hätten sie wahrlich nicht klingen können, als es "being there" vormacht. es ist einer von zweien phil wilson songs, die es auf die neue ep von the june brides geschafft haben. daneben darf man mit "she seems quite free", so auch der offizielle name des releases, einen weiteren erhoffen, ergänzt um simon beesleys "i'm undone". der gitarristen- beitrag vollendet den nachfolger der 2012er single "moon"/"cloud", die so etwas wie ein comeback der heroen eingeläutet hatte. auf dem neuen tonträger, der am 01. september via slumerbland records veröffentlicht wurde, hören wir neben wilson und beesley frank sweeney und jon hunter, ergänzt um steve beswick an den drums und arash torabi am bass.

Dienstag, September 09, 2014

neue töne (1432): the great park


die nummern prangen in großzeichensprache auf dem braunen karton. von 1 bis 100 durchexerziert, am ende ist es jeweils eine scheibe schwarzen vinyls, welche man aus packpapiergleichem ziehen kann. eine corporate identity ist das, worauf es stephen burch, also the great park (also woodland recordings) abgezielt hat. wiedererkennungswert im weitesten sinne ist gegeben. denn das immer etwas unbeholfen erscheinende bedruckte ist zu einem statement, zu einer ansprache geworden, aus der heraus sich qualität lesen lässt. die beinhalteten künstler bürgen dafür.

hier das einfache, schlichte, manchmal fatalistisch erscheinende artwork, dort die prätentiöse tiefe des dichters, sängers, liedermachers. in kurzen schritten archiviert burch auftritte, liederreigen und führt die chronik eines ganz eigenen musikalischen seinzustands. er ist ein fahrender, ein ständig bewegter, ein kluger beobachter und darüber hinaus einer, der teilt. seine lieder, die so sehr beeinflusst sind von gegensätzlichen komponenten wie den straßen berlins, auf denen er seine neues zuhause findet, und der landschaft irlands, in der er seine leidenschaft fand. dazwischen liegt die streitbarkeit der suche nach heimat. überall ist er daheim, meint man, wenn man seine konzertwütigkeit verfolgt. fraglich, ob es in europa orte gibt, an denen er noch kein ständchen gegeben hat. ganz zu schweigen von den kneipen, wohnungen, clubs und kleinen bars, in welchen er bereits mehr-, zigfach anzutreffen war.

seine art sich zu kleiden, sich einen bart stehen zu lassen, auch wie er sich zwischen den menschen bewegt, hat etwas von einem, der immer etwas außen vor steht, der sich zugleich zurück und nicht so wichtig nimmt. dabei legt er jedoch den finger in die wunden. dieser zeit. jener menschen, die er zu beobachten in der lage ist. die ihn und sein leben beeinflussen, welches er zu beschreiben sucht.
die worte, in stein gemeißelt geformt, als müssten sie jahrzehnte überdauern, aus dem mund gestossen, als wäre der sänger ihnen noch anhänglich, als sei er sich nicht im klaren, ob sie überdauerten. es schwingt stets eine klage mit, eine sorge, eine frage. der zweifel ist ein aufwand betreibender begleiter. er verlangt den austausch. und so klingen burchs lieder oft, als wären sie zunächst botschaften an sich selbst. was er schließlich teilt, ist vermutlich nur ein bruchteil dessen, was er zu teilen in der lage wäre.

mit "kitchen" veröffentlichte the great park jüngst seine neueste songsammlung, erstmals auf vinyl (genosse vinyl). mittlerweile ist die zweite pressung aufgelegt. gab es zur ersten noch eine bonus- cd mit alternativversionen, muss der käufer nun auf diese verzichten. so ist es eben  mit exklusiven dingen.
die lieder spielte stephen burch zuhause ein, er erhielt daneben unterstützung von martha rose an der violine und volker hormann am cello.
neun lieder, die in ihrer kargheit griffiger scheinen, als es größere produktionen je in der lage wären. die schraffierten saiten patroullieren die textzeilen, gepickt stecken sie hinweise, wie der sänger zu nehmen ist. seine doppelbödigkeit nährt die mutmaßungen. die sehnigen streicher beleben temporär, die erinnerungen daran verblassen schnell. die helle stimme dagegen nistet sich ein, bleiern sinkt sie auf den grund.
tracklist: 01. exeter / 02. whistle / 03. when the cold comes / 04. she cut your sails to fit her bed  / 05. the rain is a kind kind of love / 06. leipzig / 07. dust / 08. tommy / 09. cavalry coming 

Montag, September 08, 2014

eingestreut (697): n.e.w.


das jazz trio n.e.w. hat vor nicht allzu langer zeit ein neues album vorgelegt. "motion" wird seinem ausdruck nach dem terminus 'power' wahrlich gerecht. die fast schon explosive expression verbeisst sich in den hirnschranken, während diese auf- und niedersausen, als müssten sie ein zusätzliches schauspiel visueller natur bieten. dabei ist das tun von steve noble an den drums, unwahrscheinlich pointiert und voller finesse angesichts der manischen geschwindigkeit, von john edwards am doppelbass, unverhohlen drängend, und alex ward an der elektrischen gitarre, impulsiv, aufregend, virtuos und blendend zugleich, in vollem umfang ausreichend, um zu binden. die londoner truppe eint improvisation und rock und sucht zugleich neue wege, einen ganz eigenen kosmos. "motion" erschien auf dancing wayang records in diesem jahr in einer 300er lp- auflage, nach der man sich vielleicht bereits anderswo umsehen muss. ein irres ding!

Sonntag, September 07, 2014

eingestreut (696): if and it


irgendwie bleibt alles knochig, reduziert. aufgenommen in einer garage, findet auch "asleep in the forest" seinen weg an unsere ohren ohne jegliche barrieren. bass, drums, eine gitarre und der unverwechselbare gesang eines ambitionierten liedermachers, der etwas zu erzählen hat. und genau hier liegt die herausforderung von if and it. dem narrativen tribut zollen, ohne den hörer hinzuhalten. mit gleicher begeisterung tritt die band aus maine aber auch ihren instrumentalpassagen entgegen, so dass es nach wie vor schwer bleibt, die band einzuordnen. im juni des letzten jahres hatten wir es bereits versucht und nutzten dabei u.a. foglende worte: "mutmaßungen in den strukturen, andeutungen, sachtes, punktuiertes. da ist die sämige stimme, ergänzt um den bereits erwähnten begleitgesang, etwas drumming, eine stille mäandernde gitare, ein piano, die singende säge. ein leichter wiegeschritt. in der folge verändern sich die muster nur sacht, doch bleiben die einzelnen songs memorabel. sie hängen sich scheinbar verzahnt in ihren jeweiligen vorgänger. eine mundharmonika, eine dominantere gitarre, etwas anzug im tempo, so gehts voran. mit viel zeit. if and it spielen einen warmherzigen und feinfühligen, nach allen seiten offen und entschleunigten folkrock, der auch genreentfremdeten den zugang wieder ermöglichen sollte. lesbare texturen, deren einzelne elemente gut identifizierbar sind. ein mitbuchstabieren möglich machen. das ist gar so, als würde man selbst musizieren und noten dichten, die dann von den eigentlichen kulturschaffenden aufgenommen und eingebracht werden. musik als erlebnis. macht das leben wieder ein stückchen reicher."
auch heuer lege ich Euch if and it wieder ans herz. es hat sich nur wenig geändert im kleinen kosmos dieser ausdrucksstarken band. benetzt Euch am gläsern tropfenden gitarrespiel, am beweglichen drumming und am gezügelten zusammenspiel. lasst Euch auf geschichten ein, die Ihr so noch nicht gehört habt. "asleep in the forest" erschien ende august.

Samstag, September 06, 2014

glotzt nicht so romantisch (587): robert scott


was für eine kollaboration! robert scott, bitte erinnert wenig umständlich den frontmann von the bats, das zentrum von the clean, und hollie fullbrook von tiny ruins in gemeinsamer mission. nun ist "the green house" das neueste solowerk von scott, doch muss man hollie fullbrook stets im munde führen, wenn man auf das ende september auf flying nun records erscheinende album aufmerksam macht. denn schließlich lässt sie sich auf der hälfte der zwölf tracks hören. "lazyboy" ist ein erster, mehr als entzückender ausschnitt aus dem album. demnächst sicher mehr dazu.
interessante ausführungen zum gegenwärtigen lebenswandel des musiker, u.a. als lehrer von kids zwischen fünf und zwölf jahren finden sich in diesem interview.