am 17. februar des letzten jahres schrieb ich: "die verehrung, die ich für die band howth habe, ist echt und unerschütterlich. zu sehr berühren mich ihre songs um wahrhaftigkeit, ernsthaftigkeit und unbestrittenes gefühl. mit carl creighton treffen wir dieser tage auch auf den solokünstler und nicht nur das howth mitglied. neben seiner bandkarriere hat carl auch unentwegt songs geschrieben, die eher für ihn als für andere bestimmt waren. er sagt dazu, sie seien eine möglichkeit gewesen mit dieser welt umzugehen, die so absurd sei, dass es einfach nur absurd ist. die lieder sind sehr persönlich und widerspiegeln das, was carl zu jener zeit glaubte und empfand. teilen konnte er das nicht. bis er schließlich blake luley traf. mit ihm gründete er howth. mehr noch aber ist blake ein vertrauter für carl, dem er sich gegenüber offenbaren konnte. seit fünf jahren tauschen sie nun lieder aus. am letzten thanksgiving vollendete creighton einen neuen liederzyklus, der sich unter "telling truth as jokes" auf bandcamp wiederfinden lässt. es ist nach "minnesota" (2008) und "11 north" (2010) sein dritter solorelease. nehmt den noch jungen kerl in Eure gebete auf. er klingt zuweilen so zerbrechlich und anfällig. wobei ich ja glaube, dass er sich mittlerweile etwas gefangen hat. sieht man ältere fotos von ihm... zudem hat er einige wahrheiten parat, die auf den ersten blick so einfach klingen, auf den zweiten aber eine tiefe offenbaren, die man so nur selten findet."
als einstieg, um auf aktuelle geschehnisse hinzuweisen, sollte dies vorerst genügen. denn carl creighton hat nachgelegt, scheint in den letzten monaten nicht nur ordentlich im futter zu stehen, sondern auch seine gedanken flink in songs umwandeln zu können. ob diese nun "mommie's brownies" heißen oder "we tried machiavellian", wie auf seinem vorletzten release von anfang september "random useless shit" zu hören war. der erstgenannte track jedoch gehört mit "gratification immediate" zu einer zwei tracks umfassenden ganz frischen veröffentlichung, die man auf bandcamp bestaunen kann. beide songs weisen klare konzepte aus, die sich von der schlichtheit befreit haben, die carl oft auszeichnet. dumpfe beats, hookstakkati, bebildernde gitarren, den gesang ins soundbild versetzt, etwas glockenspiel zur aufhellung. insbesondere aber die zweite nummer hat es mir angetan. sie tönt geradezu gewaltig, illustriert mit variablem bassspiel und einem kecken schlagwerk. sehr erfrischend.
mehr als als nachtrag sollte man den hinweis auf "brookings" verstehen, ein sechzehn songs umfassendes epos, auf dem sich carl voller sentiment gibt, sich als gnadenlos guter songwriter zeigt und sich auch in sparsamsten arrangements zu hause fühlt. das umfassende werk steht seit märz zur verfügung.
zuletzt noch die infos, dass das howth album "turtles" in kürze erscheinen sollte, es ist das letzte werk, an dem die nun exmitglieder aviva stampfer und blake luley beteiligt waren.
Ist schon irgendwie seltsam Howth so kommen und nun weitergehen zu sehen. Ohne dasa man sich persönlich getroffen hat, ist da so viel Gefühl der Nähe und Verbundenheit.
AntwortenLöschengeht mir genauso. lange nicht mehr einer band so nahgestanden.
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