die jugend von heute hat es leichter, da beißt die maus keinen faden ab. die (offenbare) durchsichtigkeit der welt, die plattform, auf der die teenager agieren, ist transparenter denn je. die gedanken jagen durch die fluchten juveniler interessen, bedecken lücken, füllen nischen aus. wer sich hier kein zuhause bauen kann, findet vielleicht aber eines in der real existierenden gegenwart. wer beide zu verquicken weiß, weiß in der regel auch seine vorteile daraus zu ziehen. mit sechzehn ist man kurz davor, alles zu wissen und ist dennoch unbekümmert genug, um staunen zu können. die balance, eine zarte zwischenstufe zwischen ahnung und kenntnis, ist kaum zu halten. in diesem taumel geht man auch wagnisse ein. und wenn sich die bedingungen als so freizügig und unverklausuliert darstellen, kann man den eigenen forderungen futter geben.
goldgelockt, freundlich verschmitzte gesichter umrahmend. in friedfertiger umgebung drapiert. überschrieben „walk on silence“. tasmin gutwald und oda tiemann alias tuó haben sich das ambiente, aus dem heraus sie auf ihre zukünftigen hörer blicken, ganz bewusst in natur gehalten. ihr metier ist der folk. so früh die fahrkarte in sehnsuchtschwangere phantasien, ausdrucksplattform ernsthafter bocksprünge und ventil für stimmkunst und songwriterisches talent. beides bringen die beiden mädels aus wolfratshausen ohne zweifel mit. dass sich die zarten anfänge einer zukunftstreuen karriere in form von acht tracks bereits verkaufen lassen, ist ausdruck einer freizügigen und kredite verteilenden zeit. anderen tags stünde mehr im wege. die vernetzung funktioniert, die beiden welten sind verknüpft. noch bevor der erste ton die öffentlichkeit erreicht, sind die ‚seltsamen mädchen’ (= ‚tuó’) im fernsehen, der tageszeitung beheimatet und als großartig erkannt. eine zu frühe berufung fordert tribut. in der regel. doch die erwartungen werden treu erfüllt, die zu gitarre und djembe vorgetragen kompositionen besitzen eindringlichkeit, bleiben haften, ohne sich selbst zu distanzlosen ohrwürmer zu deklassieren. der zweistimmige harmoniegesang, aus unterschiedlich tönenden und sich zugleich perfekt ergänzenden kehlen, hier zuweilen bluesig, rauchig verfärbt, dort hell und sehr klar, eine referenz an alela und alina sei ungestraft versendet, ist stilmittel, behelf und ausdruck der zugehörigkeit. dieser abgestimmtheit, der vertrautheit, sich aufeinander verlassen zu können, kann der hörer nachspüren. die singuläre rhythmik fächert das klangbild auf, eine pianospur ergänzt zeitweise. die songs changieren zwischen midtempo und dem zögerlich besinnlichen bedachtsein, wenn fragen aufgeworfen werden, die einer beantwortung noch harren, wenn ahnungen ausdruck finden, die unbestätigt verweilen müssen. einige tracks will man immer wieder hören, sicher "silence", das einem so unbeschwert wie der spatz auf dem elefantenrüssel entgegen kommt, auch "whisper", mit ernsthaftigkeit und stolzem ausdruck oder "walk with me", das sich wie ein glockenkleid lustvoll im kreise dreht. manchmal wünschte man sich einen dichteren, fülligeren sound, eine ornamentierung, eine verzierung mehr. keinen kleister, aber stimmung wärmendes, auffächelndes, so dass der güldene staub sich immer wieder vom boden erheben kann, nachdem er niederging. eine überbetonung, die akzentuierung einiger worte fällt auf. aber das sind marginalien. mit "walk on silence" gelingt den jungen damen ein erstes, erstaunliches statement.
die jugend von heute hat es schwer. sie muss parallelwelten verknüpfen, sich hier und dort einnisten, überall bestehen. die wege kreuzen sich. die weichen stellen sich nicht von allein. tuó bestehen in der virtuellen szenerie mit gezielt bedachtem marketing und agiler promotion. in der realen welt sind sie teenager, die mutig, enthusiastisch, unbekümmert und offenherzig auftreten.
die ep "walk on silence" erscheint am 12.02. auf flowerstreet records.
goldgelockt, freundlich verschmitzte gesichter umrahmend. in friedfertiger umgebung drapiert. überschrieben „walk on silence“. tasmin gutwald und oda tiemann alias tuó haben sich das ambiente, aus dem heraus sie auf ihre zukünftigen hörer blicken, ganz bewusst in natur gehalten. ihr metier ist der folk. so früh die fahrkarte in sehnsuchtschwangere phantasien, ausdrucksplattform ernsthafter bocksprünge und ventil für stimmkunst und songwriterisches talent. beides bringen die beiden mädels aus wolfratshausen ohne zweifel mit. dass sich die zarten anfänge einer zukunftstreuen karriere in form von acht tracks bereits verkaufen lassen, ist ausdruck einer freizügigen und kredite verteilenden zeit. anderen tags stünde mehr im wege. die vernetzung funktioniert, die beiden welten sind verknüpft. noch bevor der erste ton die öffentlichkeit erreicht, sind die ‚seltsamen mädchen’ (= ‚tuó’) im fernsehen, der tageszeitung beheimatet und als großartig erkannt. eine zu frühe berufung fordert tribut. in der regel. doch die erwartungen werden treu erfüllt, die zu gitarre und djembe vorgetragen kompositionen besitzen eindringlichkeit, bleiben haften, ohne sich selbst zu distanzlosen ohrwürmer zu deklassieren. der zweistimmige harmoniegesang, aus unterschiedlich tönenden und sich zugleich perfekt ergänzenden kehlen, hier zuweilen bluesig, rauchig verfärbt, dort hell und sehr klar, eine referenz an alela und alina sei ungestraft versendet, ist stilmittel, behelf und ausdruck der zugehörigkeit. dieser abgestimmtheit, der vertrautheit, sich aufeinander verlassen zu können, kann der hörer nachspüren. die singuläre rhythmik fächert das klangbild auf, eine pianospur ergänzt zeitweise. die songs changieren zwischen midtempo und dem zögerlich besinnlichen bedachtsein, wenn fragen aufgeworfen werden, die einer beantwortung noch harren, wenn ahnungen ausdruck finden, die unbestätigt verweilen müssen. einige tracks will man immer wieder hören, sicher "silence", das einem so unbeschwert wie der spatz auf dem elefantenrüssel entgegen kommt, auch "whisper", mit ernsthaftigkeit und stolzem ausdruck oder "walk with me", das sich wie ein glockenkleid lustvoll im kreise dreht. manchmal wünschte man sich einen dichteren, fülligeren sound, eine ornamentierung, eine verzierung mehr. keinen kleister, aber stimmung wärmendes, auffächelndes, so dass der güldene staub sich immer wieder vom boden erheben kann, nachdem er niederging. eine überbetonung, die akzentuierung einiger worte fällt auf. aber das sind marginalien. mit "walk on silence" gelingt den jungen damen ein erstes, erstaunliches statement.
die jugend von heute hat es schwer. sie muss parallelwelten verknüpfen, sich hier und dort einnisten, überall bestehen. die wege kreuzen sich. die weichen stellen sich nicht von allein. tuó bestehen in der virtuellen szenerie mit gezielt bedachtem marketing und agiler promotion. in der realen welt sind sie teenager, die mutig, enthusiastisch, unbekümmert und offenherzig auftreten.
die ep "walk on silence" erscheint am 12.02. auf flowerstreet records.
31.01.10 20.00 Gelting Hinterhalt
13.02.10 19:00 Ingolstadt Museum für konkrete Kunst