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Sonntag, Juli 17, 2016

neue töne (1648): chris weisman


erst im märz des vergangenen jahres lobhudelten wir den künstler, das klang dann so, nachdem ein frisches werk auf den markt kam.
als ausgewiesenen chris weisman affinicado würde ich mich nicht bezeichnen, aber nur aus dem triftigen grund heraus, dass ich mich in seiner discography (noch) zu wenig auskenne (die meisten der letzten aufnahmen wurden übrigens von feeding tube, von osr tapes bzw. autumn records veröffentlicht). darüber hinaus bin ich ein großer fan seines rührenden understatements. was auch immer man von ihm in die hand bekommt, es hat einen wert. der drückt sich zumeist in einer liebenswerten melodielehre aus, die von dissonanten texturen aufgehübscht wird. weisman beherrscht das fach wie kein zweiter. unscheinbar bedrängt behilft sich der hörer zunächst mit einem linkischen abwehrmechanismus, bevor er dem vermonter songwriter und sänger verfällt. "holy life that's coming" heißt sein neues album und es erschien am 26. februar auf nna tapes. für die aufnahmen genügte die gedoppelte akustikgitarre und ein vierspurrekorder. was daraus erwachsen kann und warum man weisman zur speerspitze der freifolker zählen darf, hört Ihr auf den nachfolgenden zwei tracks, die als beispiele für das neue werk herhalten dürfen. ich bin mal wieder hin und weg.
mittlerweile hat weisman auf feeding tube records nachgelegt. "play sharp to me" ist die neunte zusammenarbeit zwischen dem northamptoner musiker und dem fleißigen, qualitätsbewußten label. das album erschien bereits im april und sei Euch dennoch ans herz gelegt. gewohnt galant schifft sich weisman in seine songs ein, auf leichten umwegen, aber mit einem unentwegten charme und einer sicherheit in sachen balance, die ihresgleichen sucht. "all is vanity" ist freefolkig angelegt und sehnt sich doch mit einer melodie ins herz, die sich gegenüber den schlingernden gitarrenfiguren erfolgreich zur wehr setzt. oder wie in "here was the mission" die blasinstrumente queren und weisman sich nicht irritieren lässt, ist einnehmend und fast schon berührend. tastend suchen die finger in "sugar shack" die saiten und betonen die bossa nova momente. also, bitte, macht Euch die mühe, via bandcamp findet Ihr zugang. viel freude mit chris.

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